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Bayern, Deutschland und Europa Verteilung von Asylbewerbern

Flüchtlinge erreichen Europa auf unterschiedlichen Wegen: über den Seeweg, per Flugzeug, Auto oder zu Fuß. In den Ländern werden sie dann auf Unterkünfte verteilt – manchmal sogar über Staatsgrenzen hinweg.

Stand: 05.12.2013 | Archiv

Asylbewerber tragen Taschen in ein Haus | Bild: picture-alliance/dpa

Innerhalb Deutschlands werden Asylbewerber nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel auf die einzelnen Bundesländer verteilt. Dieser berücksichtigt dabei die Steuereinnahmen und die Einwohnerzahl. Er wird für jedes Jahr neu berechnet. Im Jahr 2012 hat Bayern mit gut 15 Prozent nach Nordrhein-Westfahlen (21,4 Prozent) die meisten Asylbewerber zugewiesen bekommen.

Soll-Aufnahmequoten der Bundesländer 2012

Die weitere Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der Bundesländer wird ganz unterschiedlich gehandhabt. In Bayern sind dafür die Regierungsbezirke verantwortlich, die jeweils einen festgeschriebenen Teil der Asylbewerber unterbringen müssen. Oberbayern werden dabei 33,9 Prozent der Flüchtlinge zugewiesen, Schwaben 14,5 Prozent. Mittelfranken 13,5 Prozent, Unterfranken 10,8 Prozent, Niederbayern 9,6 Prozent, Oberfranken 8,9 Prozent und der Oberpfalz 8,8 Prozent. Innerhalb der Regierungsbezirke ist wiederum festgelegt, welchen Teil der Flüchtlinge die einzelnen Landkreise und Kommunen aufnehmen sollen. Dabei stechen insbesondere die großen Städte Nürnberg und München heraus, die jeweils Unterkünfte für ein Drittel der Flüchtlinge in ihrem Bezirk bereitstellen.

Genaue Quoten

Die genauen Quoten für jeden Landkreis sind in § 7 der Verordnung zur Durchführung des Asylverfahrensgesetzes, des Asylbewerberleistungsgesetzes und des Aufnahmegesetzes (Asyldurchführungsverordnung - DVAsyl) vom 4. Juni 2002 festgehalten:

Deutschland bei Asylbewerbern beliebt

Innerhalb Europas gibt es kein Verteilungssystem dieser Art, wenngleich die Europäische Union versucht, die Flüchtlingsströme mittels des sogenannten Dublin-Verfahrens einzudämmen. Demnach sollen Asylanträge in der Regel dort bearbeitet werden, wo Flüchtlinge den Schengen-Raum betreten haben. Trotzdem stellen die meisten Flüchtlinge in der EU ihren Asylantrag in Deutschland. Im Jahr 2012 waren das 77.650 Menschen und damit fast ein Viertel aller Flüchtlinge in Europa (335.380). Auf dem zweiten Platz lag Frankreich mit 61.455 Flüchtlingen. Verglichen mit der Zahl der Einwohner trägt Malta die größte Flüchtlingslast. Dort kommen 50 Asylbewerber auf 10.000 Einwohner, dicht gefolgt von Schweden mit 47 Flüchtlingen pro 10.000 Einwohnern. Deutschland liegt mit neun Antragstellern pro 10.000 Einwohnern in dieser Kategorie auf Platz elf. In Gesamt-Europa kommen sieben Flüchtlinge auf 10.000 Einwohner.


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