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Politik Wer hat die Politik erfunden?

Schwer zu sagen, wer die Politik erfunden hat. Schließlich haben alle - Kaiser, Könige, Sippenanführer, Häuptlinge und Pharaonen - irgendwie "Politik" gemacht. Aber unsere friedliche, demokratische Art der Politik haben wohl die alten Griechen erfunden - vor 2.500 Jahren.

Von: Veronika Baum

Stand: 06.10.2023 17:15 Uhr

Akropolis | Bild: picture-alliance/dpa

Im alten Griechenland versammelten sich alle Bürger der Stadt Athen auf dem Marktplatz und machten gemeinsam Politik. Das heißt, sie überlegten sich Regeln, die für alle gelten sollten. Alles, was für das Zusammenleben in der Stadt wichtig war, hieß damals Politik. Das Wort "Poli-tik" kommt vom griechischen Wort polis – und das bedeutet "Stadt".

(Fast) Alle reden mit

Das Tolle an der Volksversammlung in Athen war, dass alle männlichen Bürger Athens bei allem, was das Leben in ihrer Stadt betraf, mitbestimmen durften. Leider hatten Frauen, Sklaven und Fremde nichts zu sagen. Aber immerhin alle Männer - und nicht nur ein einziger Mann - bestimmten die Regeln. Das war eine völlig neue Form der Politik und wurde Demokratie genannt. Das heißt "Herrschaft des Volkes". Vorher hatte es im antiken Griechenland mächtige Alleinherrscher gegeben, sogenannte Tyrannen. Sie wurden nicht gewählt und konnten schon gar nicht wieder abgewählt werden. Tyrannen waren durch Gewalt an die Macht gekommen und wollten alles allein bestimmen. Dabei wechselten sie die Regeln, also ihre Politik, wie es ihnen grad gefiel, und natürlich ohne dass ihnen jemand reinreden durfte.

Wählen gehen - auch das ist Politik!

Die alten Griechen bemühten sich, eine Politik zu machen, bei der es allen - oder doch zumindest der Mehrheit der Athener - gut ging. Das ist bis heute die Aufgabe unserer Politikerinnen und Politiker. Statt zur Volksversammlung gehen bei uns die Erwachsenen - inzwischen Männer und Frauen - zur Wahl und wählen Männer und Frauen als unsere Volksvertreter.

Es gibt fast keinen Bereich in unserem Leben, der nicht mit Politik zu tun hat: Da gibt es zum Beispiel Familienpolitik, Schulpolitik oder Gesundheitspolitik. Politikerinnen und Politiker denken darüber nach, wie man es schaffen kann, dass möglichst alle Menschen Arbeit haben, und überlegen, wie wir auch im Alter gut leben können. Politik ist also eine wichtige Sache, die jeden von uns etwas angeht. Schwierig wird es, wenn wir das Gefühl haben, die Politikerinnen und Politiker reden unverständliches Zeug oder versprechen irgendwas, was sie nicht einhalten. Dann kann Politik nerven. Aber: Etwas anderes als unsere friedliche, demokratische Politik wäre eine echte Katastrophe!


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