Positionspapier der CSU Angriff auf die Kanzlerin
Die CSU hat in einem Positionspapier Forderungen an die Kanzlerin formuliert. Es geht um eine härtere Gangart in der Flüchtlingspolitik und bei der inneren Sicherheit. So geballt und aggressiv waren die Forderungen bislang noch nie.
Wenn geplant war, möglichst viele Wellen zu auszulösen, dann ist das Konzept voll aufgegangen. Die Positionen zu inneren Sicherheit und Flüchtlingspolitik, die die CSU für ihre Vorstandsklausur zusammengeschrieben hat, reichen in diesen aufgeregten Zeiten allemal für ein kleines politisches Beben. Nach dem jüngsten Wahldebakel hat die CSU außerdem die diplomatische Zurückhaltung abgelegt. Der Tonfall in den Positionspapieren ist hart und ruppig. Es gehe jetzt darum die verunsicherten Bürger ernst zu nehmen, meinte Generalsekretär Andreas Scheuer.
Vieles sind alte CSU-Position
Dabei sind die Forderungen gar nichts so neu. Dass die Bundeswehr im Inland eingesetzt oder die doppelte Staatsbürgerschaft abgeschafft werden soll - all das ist bekannt. Auch die Obergrenze bei der Zuwanderung. Eine neue Qualität ist, dass die CSU diese Grenze in ein Gesetz schreiben will. Höchstens 200.000 neue Flüchtlinge sollen jedes Jahr ins Land kommen dürfen. Fraktionschef Thomas Kreuzer nennt die Begrenzung absolut notwendig:
Die CSU hätte gerne nur noch Christen als Zuwanderer
Der Gradmesser ist die Befindlichkeit der Bevölkerung. Und so sollen wenn möglich auch nur noch Menschen aus christlich-abendländischer Kultur einwandern. Der Generalsekretär versuchte dies zu erklären:
"Wir tun uns halt in vielen Dingen schwer, wenn, ja, extreme Ausprägungen anderen Glaubens nach Europa, nach Deutschland kommen. Und am besten zu uns passen Menschen, die von außerhalb Europas kommen, die natürlich auch vertraut sind mit unseren christlichen Traditionen und unserer Kultur."
Andreas Scheuer, CSU-Generalsekretär
Doch das könnte schwierig werden. Selbst der Integrationsbeauftragte der CSU Staatsregierung, Martin Neumeyer bewertete die Pläne skeptisch:
Merkel soll auf CSU-Kurs einschwenken
Mit ihrem Positionspaket will die CSU will vor allem ihr Profil im Streit mit der CDU Kanzlerin Angela Merkel schärfen. Die CDU und ihre Chefin sollen endlich auf CSU Kurs gehen und verkünden, dass nie wieder so viele Menschen wie letztes Jahr unkontrolliert nach Deutschland kommen. Finanzminister Söder sprach von einem Weckruf für alle, auf den auch die Kanzlerin reagieren müsse.
Die CSU plant ein neues Grundsatzprogramm
Da bleiben die Leise-Töner fast schon ungehört. Dabei will die CSU bei ihrer Vorstandsklausur auch über ein neues Grundsatzprogramm sprechen. Das soll die CSU modern aufstellen, wünscht sich Markus Blume, der Chef der Grundsatzkommission und kein Mann der schrillen Äußerungen.
Im Grundsatzprogramm empfiehlt sich die CSU den Wählern als Partei, die Verlässlichkeit und Sicherheit garantiert und will mit der Orientierung am Begriff der Leitkultur sicherstellen, dass Bayern Bayern bleibt.
"Ein Gegenmodell zu einer vielleicht auch multikulturellen Parallelgesellschaft, wo man Sorge hat, dass hier unsere Rechtsordnung vielleicht gar nicht mehr gilt, wo man Sorge hat, dass Werte, die uns wichtig sind, ich nenne mal Gleichberechtigung von Mann und Frau, hinterfragt werden."
Markus Blume, Chef der Grundsatzkommission
Doch auch Blume weiß, dass sein Programm in diesen Tagen wohl nur ein Randthema ist.
Kommentieren
Hadschi Halef Omar ben Hadschi etc. etc. etc., Samstag, 10.September 2016, 19:48 Uhr
21. oh je, als ob es nicht Die gäbe, die es besser wissen....
informiert euch doch, Ihr Gläubigen - und auch Ihr, ihr aufgeklärten Europäer - , bei denen, die aus diesen umstrittenen Ländern kommen und wissen, wovon sie reden:
Necla Kelek,
Bassam Tibi
und noch einig mehr.
Es gibt wirklich erhellende Vorträge von diesen Personen, Interviews und Statements.
Sparfux, Freitag, 09.September 2016, 04:44 Uhr
20. Parteien
Es gibt einfach viel zu viele Politiker. Tausende und jeder denkt er muss seinen sinnlosen ''Senf'' auch noch dazu geben. Dieses Klientel der Selbstbediener werden immer mehr zu einem unbezahlbaren Problem. Hier muss schnellstens reagiert und gehandelt werden. So kann das einfach nicht mehr weitergehen.
Michael, Freitag, 09.September 2016, 00:26 Uhr
19. Von Seehofer kommen nur Ankündigungen aber keine Taten.
Unter Merkel entwickelt sich Deutschland zu einem Welt-Sozialamt. Eine ehemalige Kommunistin kann wohl nicht anders.
Edwin Hase, Donnerstag, 08.September 2016, 23:39 Uhr
18. Flüchtlingspolitik der CSU
Schlimmer geht immer!
Das beweist wieder einmal die bayrische Elite. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über Burkas, Moslems und andere
Fremdenfeindlichkeit berichtet wird. Immer wieder gibt es neue Vorschläge der CSU, wie man die Menschen anderer Herkunft und Religion von Deutschland fern hält, die vor Krieg und Gewalt flüchten müssen. Normalerweise müsste so eine Partei freiwillig auf das "C" im Namenskürzel verzichten. Seehofer, Kreuzer, Scheuer, Söder - alle haben keinen Respekt vor menschlichen Nöten und Schicksalen. Die Politik hat versagt. Es gibt keine Einigung, wie in Europa mit den Flüchtlingen umgegangen wird und viele Länder flüchten sich in rechtsgerichtete, nationale Parolen. Damit untergraben sie den Gedanken von Europa. Das ist sehr einfach und billig! Vermutlich haben wir solche kleingeistigen Politiker verdient, die sich keine Visionen zu Europa leisten wollen oder können. Armes, reiches Deutschland.
Antwort von Zur Info, Freitag, 09.September, 04:59 Uhr
Europa? Dieses Europa wurde doch erfunden für Banken, Konzerne, Politiker, Superreiche u.s.w. aber nicht für die Menschen. Man gaukelt den Leuten vor, wie toll dieses Europa eigentlich ist. Keiner getraut sich zu erklären, dass das alles eigentlich ein große Lüge ist. Da wird eine Schwarze Null wie eine Monstranz vor sich her getragen, obwohl man Billionen-Schulden hat. Dieses Kartenhaus der Lüge wird bald in sich zusammen fallen.
Antwort von N. Schöttl, Freitag, 09.September, 05:42 Uhr
@Edwin Hase
Genau so sieht es aus. Anstatt, dass die CSU mal Töne von sich gibt, wie sie sich denn ein gemeinsames Europa mit einer gemeinsamen Regierung so vorstellt d.h. das europäische Parlament stärkt, welches dann leicht die Probleme: Energie, Gesundheit, Rente, Arbeit, Flüchtlinge etc. länderübergreifend regeln könnte, so hört man von den beiden rechts-populistischen Parteien AfD und CSU nur nationale und rückwärtsgewandte Konzepte. Der derzeitige Streit mit Irland wäre ja ein klassisches Beispiel dafür, dass ein europäisches Steuermodell fehlt, doch auch dort macht die CSU nur beide Augen zu. Während die SPD und die CDU tendenziell lieber Geld auszahlen wollen, so gibt es bei der CSU nur Steuerfreimodelle, doch was sollen die einer Familie mit Kindern nur bringen, wenn diese nicht viel verdient? Seit Jahren stärkt die CSU nur wohlhabende Leute. Von sozialer Gerechtigkeit ist die CSU da meilenweit entfernt.
Anton, Donnerstag, 08.September 2016, 23:14 Uhr
17. Was kommt nach dem Angriff gegen die Kanzlerin? Wieder nichts?
Jede Aufbruchstimmung von dem Wahltag wurde bis jetzt enttäuscht. Wie oft wurden schon geistig-moralische Wenden versprochen.
Diese 3 unwiderlegbaren Naturgesetze lassen sich nicht austricksen. Nur die Wähler werden regelmäßig enttäuscht und ausgetrickst.
Asyl ohne Obergrenze verursacht Kosten und Probleme ohne Obergrenze.
Wenn zu viele Flüchtlinge kommen, dann werden sie genau das vernichten, was sie in Deutschland suchen, nämlich Wohlstand und Sicherheit.
Wer alle Flüchtlinge dieser Welt ohne Obergrenze aufnimmt und mit allem gut versorgt, der wird eines Tages selbst zum Flüchtling.
Antwort von Dummfrager, Donnerstag, 08.September, 23:41 Uhr
Anton, ich lese viele ihrer Kommentare. Sie schreiben auch sehr viel zu AfD Themen. Eine persönliche Frage hätte ich dann doch, wenn sie gestatten: Arbeiten Sie eigentlich nicht?
Antwort von N. Schöttl, Freitag, 09.September, 05:54 Uhr
Würden große Konzerne und vermögende Leute angemessener Steuern zahlen, Steuerflucht und Steuerverschwendung härter bestraft werden und Abgeordnete ihr politisches Handeln nur noch ehrenamtlich betreiben d.h. ohne Bezahlung, dann gäbe es Geld wie Sand am Meer.