Sicherheitskonzept der Staatsregierung Ein bisschen mehr von allem
"Sicherheit durch Stärke" nennt die Bayerische Staatsregierung ihr neues Sicherheitskonzept. Kern des Konzepts ist eine bessere Ausstattung der Polizei, härtere Strafen und mehr Prävention.

Einen Vorgeschmack auf das Konzept der CSU lieferte schon die Dekoration im Pressezelt der CSU: Eine vollausgerüstete Bundeswehrpuppe stand während der Pressekonferenz neben den Ministern. "Sicherheit durch Stärke" ist das Motto, nach dem die Minister den Freistaat sicherer machen wollen.
Kern des Konzepts ist eine bessere Ausstattung der Sicherheitsbehörden. In den nächsten vier Jahren will die Staatsregierung jedes Jahr 500 neue Polizisten einstellen. Zudem soll die Ausrüstung der Polizei weiter verbessert werden. Die neue Dienstwaffe war ohnehin geplant, dazu kommen mehr Schutzwesten, ballistische Helme, gepanzerte Fahrzeuge. Auch die Zentralstelle zu Bekämpfung von Cyberkriminalität in Bamberg soll personell noch verstärkt werden, um besser gegen den Handel mit Waffen und Drogen im Internet vorgehen zu können.
Mehr Videoüberwachung, besser Vorratsdatenspeicherung
Der Innenminister will auch Experten für Soziale Medien einstellen, um Bürger in Gefahrensituationen schnell und zuverlässig zu informieren. Dazu kommt mehr Videoüberwachung an Bahnhöfen und in Zügen und eine Vorratsdatenspeicherung des Emailsverkehrs. Verschärfte Forderungen kommen von der CSU-Staatsregierung auch bei Asylverfahren, sie sollen an den EU-Außengrenzen innerhalb von drei Monaten entschieden werden mit Zurückweisung derer ohne Schutzbedürfnis. Klartext kam auch vom bayerischen Justizminister Bausback:
Justizminister will Zentralstelle für Extremismusbekämpfung
Bausback will zusätzlich zur Zentralstelle zur Bekämpfung der Cyber-Kriminalität in Bamberg eine weitere Zentralstelle einrichten. In München sollen Spezialisten für Extremismusbekämpung eingesetzt werden, um einerseits "herausragende Verfahren" selbst zu führen, aber auch als Ansprechpartner für Staatsanwaltschaften und andere Behörden fungieren.
Innenminister Herrmann will außerdem, wie angekündigt, die Bundeswehr künftig leichter im Inland einsetzen können. Und zwar nicht nur bei akuten Terrorlagen, sondern auch wenn nur vermutet wird, dass ein Anschlag bevorstehen könnte. Die Bundeswehr soll dann etwa wichtige Gebäude bewachen, damit sich die Polizei auf die Ermittlungsaufgaben konzentrieren kann.
Unterstützung beim Thema Bundeswehr bekommt Herrmann auch aus der Schwesterpartei CDU. Deren Innenexperte Bosbach sagte im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk:
"Da, wo nur die Bundeswehr aufgrund ihrer spezifischen Fähigkeiten helfen kann, dann muss die Bundeswehr auch helfen dürfen, weil die Bevölkerung sonst schutzlos bliebe."
CDU-Innenexperte Bosbach
Die Bundeswehr soll laut Bosbach dort zum Einsatz kommen, wo die Polizei zwar die Kompetenz hat, ihr aber die technischen Möglichkeiten fehlen. Dafür bräuchte es laut Bosbach auch keine Änderung des Grundgesetzes. Diese sei nur notwendig, wenn die Bundeswehr im Inland nicht polizeiliche, sondern militärische Aufgaben übernehmen soll. Der bayerische Innenminister Herrmann dagegen will für den leichteren Einsatz der Bundeswehr auch das Grundgesetz ändern.
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Nixversteher, Donnerstag, 28.Juli 2016, 19:42 Uhr
42. Und was genau soll jetzt helfen?
Die politischen Ankündigungen hinterlassen bei mir mehr Fragezeichen als Lösungen.
Was dieser Maßnahmen soll wirken, wenn es sich um ein selbstmörderisches Attentat eines vorher unauffälligen "einsamen Wolfes" handelt?
???
NutzerB, Donnerstag, 28.Juli 2016, 19:26 Uhr
41. Ein Scherz und wenig durchdacht
Ein ganz dolles "Konzept", Stärke zeigen hat ja bisher so viel genutzt. Was man braucht um die Situation zu verbessern kann ich ziemlich genau sagen: Ein massives Vorgehen gegen Internetpropaganda (wird ständig erwähnt nur scheint es keine größeren Initiativen dagegen zu geben), viele der Terroranschl. werden von völlig autonom handelnden Do-it-yourself-Terroristen verübt, die sich übers Internet radikalisieren und dort sowohl Bombenbauvorlagen, als auch eine Menge Propaganda und Lügen "tanken",IS Videos verhindern und das wahre Gesicht des IS als Video zeigen nach dem Vorbild USA (wo die Methode so langsam zieht) . Dann sollte man mal in den Schulen, in Jugendeinrichtungen und in den religiösen Gemeinschaften Personal einstellen, die beschwichtigend und Wege-aufzeigend wirken (Alternativen aufzeigen und Mobbing verhindern). Dumpfes Stärke zeigen bringt nichts weil ein Selbstmordattent. davon nicht abschrecken, der nimmt den Typen der da Stärke zeigt einfach mit in den Tod.
stefan, Donnerstag, 28.Juli 2016, 18:11 Uhr
40. Grundgesetzänderung
...wie sollte denn eine Grundgesetzänderung aussehen? Soll die Bundeswehr vielleicht direkt der CSU untergeordnet werden??
Antwort von Held der 180°-Drehung, Donnerstag, 28.Juli, 19:34 Uhr anzeigen
Klar, mit Marschall Drehhofer an der Spitze.
Ich bin ein Berliner, Donnerstag, 28.Juli 2016, 17:38 Uhr
39. Es ist nicht mehr auszuhalten.....
Ich kann sie nicht mehr hören und sehen, die alten Männer in Anzügen.
E. Hannak, Donnerstag, 28.Juli 2016, 17:32 Uhr
38. Sicherheitskonzept der Bayerischen Staatsregierung
Überwachungkameras? In Nizza war da eine ganze Reihe auf der gesperrten Straße, die der Täter gefahren ist. Nutzlos! Speicherung der Telefondaten gibt es Frankreich .. hat nichts verhindert
Was in Bayern geplant wird soll starke Reaktion zeigen und die Bürger beruhigen. Nebenbei will man den Einsatz der Bundeswehr im Inneren durchdrücken und die Bürgerrechte noch mehr einschränken.