Depressionen Die versteckte Volkskrankheit
Etwa vier Millionen Menschen leiden in Deutschland aktuell an einer Depression. Ein Viertel davon ist älter als 65 oder jünger als 18 Jahre. Depressionen können auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten und werden zunehmend auch dort diagnostiziert.
Nach Angaben der Deutschen Depressionshilfe ist die Zahl der Menschen, die im Laufe ihres Lebens eine Depression durchmachen noch größer. Depressionen sind längst zur Volkskrankheit geworden, das bestätigte auch die Weltgesundheitsorganisation WHO bereits im Jahr 2005. Und darauf wird jedes Jahr am Internationalen Tag der seelischen Gesundheit hingewiesen.
Behandlung einer Krankheit
Deshalb forderte die WHO, über nationale Aktionspläne die Krankheit einzudämmen. Betroffene brauchen schnell therapeutische und medizinische Hilfe. Wenn die Krankheit nicht behandelt wird, drohen Rückfälle, die Krankheit kann chronisch verlaufen.
Depressionen und Selbstmord
Etwa 15 Prozent aller depressiven Patienten spielen mit dem Gedanken an Selbstmord. In Deutschland nehmen sich jedes Jahr rund 10.000 Menschen das Leben, bei vielen gibt es eine depressive Vorerkrankung, die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher. Auf jeden tatsächlichen Selbstmord kommen Schätzungen zufolge zehn Selbstmordversuche, etwa die Hälfte aller depressiven Patienten unternimmt im Laufe des Lebens einen Selbstmordversuch.
Hilfe für Patienten
In erster Linie werden Depressionen mit Medikamenten, sogenannten Antidepressiva behandelt, gleichzeitig wird den Patienten eine Psychotherapie empfohlen. Die Pharmakotherapie gilt als das beste Heilverfahren. Zusätzlich werden psychotherapeutische Verfahren wie z.B. die kognitive Verhaltenstherapie für die Behandlung empfohlen. Im besten Fall werden beide Therapieformen kombiniert. Weiterführende Informationen bieten die Stiftung Deutsche Depressionshilfe sowie die European Alliance Against Depression.
Mangel an Therapieplätzen
Doch obwohl die Therapie inzwischen ein anerkannt wirksames Mittel für Depressionspatienten ist, haben in Deutschland immer noch viele Patienten Probleme, einen Therapeuten zu finden. Vielerorts gibt es einfach keine kurzfristigen Behandlungsmöglichkeiten, und die Menschen landen als Notfälle in Krankenhäusern.
Online-Betreuung statt Therapieplatz
Um die fehlenden Therapiemöglichkeiten auszugleichen, werden inzwischen zunehmend Online-Programme angeboten, um den Betroffenen zu helfen. Besonders bei leichten Depressionsformen kann unter Anleitung des betreuenden Hausarztes eine Begleitung des Patienten auch über ein Online-Portal helfen. Eine Gesetzentwurf zur sektorenübergreifenden Versorgung der Patienten von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) soll den Zugang zur Therapie für die Patienten demnächst leichter machen. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) will im kommenden Frühjahr einen Gesundheitsbericht zu Depressionen in Bayern vorlegen.
Hier bekommen Sie Hilfe (Auswahl):
Infotelefon Depression der Stiftung Dt. Depressionshilfe:
0800 - 33 44 533
Mo, Di, Do: 13 - 17 Uhr; Mi, Fr: 8.30 - 12.30 Uhr
http://www.deutsche-depressionshilfe.de
TelefonSeelsorge in Deutschland:
0800 - 111 0 111
0800 - 111 0 222
http://telefonseelsorge.de/
Krisendienst Psychiatrie für München und Oberbayern:
0180 - 655 3000 (20 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz, mobil max. 60 Ct./Anruf)
täglich von 9 bis 24 Uhr
http://www.krisendienst-psychiatrie.de/
Krisendienst Mittelfranken:
0911 - 42 48 55 0
http://krisendienst-mittelfranken.de
Krisendienst Würzburg:
0931 - 57 17 17
http://www.krisendienst-wuerzburg.de
Krisendienst Horizont Regensburg:
0941 - 5 81 81
https://www.caritas-regensburg.de/beratenundhelfen/gesundheit/kriseninterventionhorizont/krisenintervention-horizont
ApK - Aktionsgemeinschaft der Angehörigen psychisch Kranker e.V.:
089 - 5024673
www.apk-muenchen.de
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Patrick, Freitag, 21.Oktober 2016, 10:42 Uhr
9. Hallo
Ich habe selbst eine mittelschwere Depression erlebt und bin noch in einer Psychotherapie mit Medikation. Zuvor vor vier Jahren hatte ich schon mal eine Therapie. Alles hatte sich deutlich verbessert. Ohne Hilfe, wäre keine Chance da. Zudem bin ich Arbeitssuchend, aber die Ärzte seien vorsichtig. Ich nehme Citalopram 30mg, Opipram8l bei Bedarf 1-2 Tabletten 50mg und vor dem Schlafen Quetiapin 50m, sowie Lasea eine am Tag. Diese Krankheit kann jeden treffen und es war eine Qual für mich. Die Panikstörung und Angststörung wurde in Griff bekommen. Ich meine, dass die Welt mal das kapieren sollte und nicht immer aufs Geld und Reichtum schauen.
unwichtig, Mittwoch, 12.Oktober 2016, 14:15 Uhr
8. Deutsches Volksdepressions-Wesen
@Redaktion!
Scheint wohl doch so zu sein, dass der BR einem dt.Obdoachlosen der im Ausland lebt seine Meinung zensiert. Also gut also dann auf Bayrisch: Wenn ich mir den Fall eines Dipl. Ing.ansehe, der eine Bank wegen Verdacht auf Steuerhinterziehung anzeigte, 7 Jahre lang in der Psychiatrie verschwand und nur durch Zufall wieder raus kam, so habe ich meine erheblichen Zweifel an der Psychiatrie. Nicht umsonst war der Godfather of psychiatry Siegmund Freud ein Koksabhängiger irrer Drogendealer. Der Deutsche und seine heile Welt. Da braucht man sich auch nicht wundern wenn er depressiv spinnt-und die Psychiatrie Gilde wieder ihre Opfer sucht.
Wolf, Montag, 10.Oktober 2016, 20:56 Uhr
7. Es reicht!
Unglaublich,selbst ein ernstes Gesundheitsthema wird von den allseits bekannten Kommentar-Clowns zum Merkel-Bashing und zur AfD Werbung missbraucht. Jetzt gebt mal Ruhe ihr Kasper!
Werner, Montag, 10.Oktober 2016, 11:16 Uhr
6. Vermittlung freier Thearpieplätze
Die kassenärztliche Vereinigung Bayerns berät bei der Suche nach Therapieplätzen und kann Therapeuten mit freien Plätzen nennen:
https://www.kvb.de/service/patienten/therapieplatzvermittlung/
Detlef, Montag, 10.Oktober 2016, 11:00 Uhr
5. Depression aus Zukunftsangst, nichts ist sicher, dunkles Zeitalter droht.
Bei der Entwicklung in der Welt und in Deutschland, Kriegsgefahr, Asyltsunami, unsichere Renten, Staatsverschuldung und endloses Regieren von Frau Merkel gegen die Deutschen und gegen die schon längst integrierten Ausländer, muß auch ein kerngesunder Mensch psychisch erkranken oder wenigstens unter Angstzuständen leiden. Stimmt das nicht? Freut sich noch jemand auf die Zukunft?
Antwort von wm, Montag, 10.Oktober, 11:46 Uhr
@Detlef
Alleine schon mit der Gewißheit leben zu müssen,dass die spätere Rente zum Leben nicht reichen wird, macht einen phychisch krank.
Antwort von Manfred, Montag, 10.Oktober, 12:22 Uhr
Detlef: Muss denn nun wirklich jedes Thema für Ihre Propganda missbraucht werden?
Ansonsten haben Sie wohl beide von psychischen Krankheiten keine Ahnung.
Antwort von wm, Montag, 10.Oktober, 13:31 Uhr
@Detlef
Psychiater Manfred................auf dem Pfad Sigmund Freuds Lehren.
Antwort von Maria, Montag, 10.Oktober, 18:51 Uhr
Herr Detlef hat absolut Recht. Die gesetzliche Rente soll abgesenkt werden. Die durch die Zuwanderung steigende Nachfrage nach Wohnungen wird die Mieten weiter in die Höhe treiben. Wo soll dann eine Minirentnerin wohnen? Oder werden die gesetzlichen Krankenkassen nicht zu teuer und die Leistungen schlechter, wenn noch weitere Million Afrikaner ohne Beruf kommt, zum Arzt geht aber nichts einzahlt? Solche Sachen machen schon Angst. Wer will schon als Rentner ohne eigene Wohnung und ohne Krankenversicherung sein?