Anleihenkäufe der Europäischen Zetralbank Gelassenheit angesichts des Brexit
Der Europäische Zentralbankrat reagiert auf wirtschaftliche Gefahren, die vom Brexit ausgehen, mit einer Politik der ruhigen Hand: Zunächst wird man einmal nichts tun und bisherige Maßnahmen unverändert weiterführen. Dazu gehören vor allem die Anleihekäufe im Wert von 80 Milliarden Euro im Monat.
"Abwarten und Tee trinken", heißt es in Sachen Brexit nun auch bei der EZB. Der Zentralbankrat will wegen des britischen EU-Austritts in den nächsten Monaten zunächst einmal mehr Informationen und Daten sammeln. Im Moment sehe es so aus, sagte EZB-Präsident Mario Draghi, dass die Auswirkungen auf den Euroraum eher gering seien.
Draghi zeigt sich optimistisch
In den nächsten Monaten wird sich auch entscheiden, ob die Notenbank ihre strengen Kriterien für die Anleihekäufe aufweichen muss. Das Angebot an geeigneten Schuldtiteln von Staaten und Unternehmen wird immer knapper. Zur sehr geringen Inflation im Euroraum äußerte Draghi sich optimistisch, dass mit einem höheren Ölpreis zum Jahresende auch die Verbrauchpreise wieder steigen werden.
Echte Fortschritte habe man bereits bei der Kreditvergabe der Banken gemacht. Davon sollten Verbraucher und Unternehmen profitieren. Dass die Aktien der Banken nach der Brexit-Entscheidung abstürzten, will Draghi nicht überbewerten. Mit Blick auf den Stresstest sagte er, die Institute seien stabiler als in den vergangenen Jahren.
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Birkhahn, Freitag, 22.Juli 2016, 11:56 Uhr
1. Draghi
Draghi schafft die Haftungs- und Transferunion. Schlecht für Deutschland. Großbritanien hat es richtig gemacht.