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Integration Bildung hilft Eingliederung

Bildung und Ausbildung sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration. Doch bislang schneiden Migrantenkinder beim Haupt- und Realschulabschluss deutlich schlechter ab. Später haben sie dann eine deutlich höhere Erwerbslosenquote.

Stand: 24.03.2010 | Archiv

Schüler mit Migrationshintergrund und aus Deutschland lernen gemeinsam | Bild: picture-alliance/dpa

Der türkische Gastarbeiter, der seit Jahrzehnten Mitglied im Regensburger Schrebergartenverein ist. Der Vietnamese, der nach seiner Bootsflucht Bierbrauer im Allgäu wurde. Der Slowene, der als hochqualifizierter Optiker in einer Münchner Traditionsfirma arbeitet. Viele Menschen mit Migrationshintergrund haben sich mehr oder weniger nahtlos in die deutsche Gesellschaft eingegliedert.

Häufig leben jedoch Deutsche und Ausländer in den oft zitierten Parallelgesellschaften nebeneinander her - was aber immer noch weit entfernt von sozialen Brennpunktsituationen mit Gewalteskalationen ist, von denen es hierzulande wesentlich weniger gibt als beispielsweise in Frankreich oder Großbritannien. Insofern ist Integration in Deutschland gelungen, auch wenn der multikulturelle deutsch-arabische Grillabend wohl nur selten der Realität entsprechen dürfte.

Sprache, Bildung und Beruf

Schulbildung von Migranten

Eine der größten Integrationshürden ist die mangelnde Beherrschung der deutschen Sprache. Hier rächt sich spät, dass die Politik nicht früh, schon bei der ersten Gastarbeiter-Generation, mit der Förderung begann. Deren Defizite wurden gewissermaßen an die zweite und dritte Generation "vererbt". In vielen Familien, speziell in bildungsfernen Schichten, mangelt es noch heute an ausreichenden Deutschkenntnissen.

Migranten und Berufstätigkeit

Das mindert die Bildungschancen von Zuzüglern erheblich. Auch in Bayern, unter den Bundesländern vergleichsweise noch wohlhabend, ist es für den Schulerfolg von Bedeutung, ob Kinder einen Migrationshintergrund haben oder nicht. Das wirkt sich auch auf die beruflichen Möglichkeiten aus: Migranten sind statistisch gesehen mehr als doppelt so häufig arbeitslos.

Ihre Integrationschancen haben sich "vor allem in den bildungsfernen sozialen Gruppierungen nicht verbessert, sondern verschlechtert", stellte Rita Süssmuth fest. Das führt zu Perspektivlosigkeit gerade bei jungen Ausländern, unter Umständen auch zu abnehmender Integrationsbereitschaft und Gewalt, wie die Berliner Rütli-Schule und andere Beispiele zeigten.

Deutschunterricht für Eltern

Spielerischer Unterricht in Nürnberg: Projekt "Eltern lernen Deutsch an Schulen"

Mit dem Zuwanderungsgesetz wollte man erreichen, dass sich frühere Fehler bei der Integration, vor allem bei Sprachförderung, nicht wiederholen. Zuwanderer haben daher Anspruch auf 600 Stunden Deutschunterricht und 30 Stunden Orientierungskurs zu Gesellschaft und Geschichte. Kritiker bemängeln jedoch, der Umfang sei zu gering.

Eine der ersten Initiativen dazu wurde in Nürnberg gestartet: "Eltern lernen Deutsch an Schulen", auf den Weg gebracht von der Stadt und dem dort ansässigen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Das Projekt knüpft an die Erkenntnis an, dass sich die schulischen Leistungen von Einwanderer-kindern verbessern, wenn die Eltern Deutsch und dadurch ihrem Nachwuchs auch bei den Hausaufgaben helfen können. Solche Initiativen sind auch ganz im Sinn des bayerischen Integrationsbeauftragten Martin Neumeyer. Für den CSU-Politiker hat die Sprachförderung von Migranten oberste Priorität.


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