Nürnberg Streitfall Frankenschnellweg
Seit Jahren wird in Nürnberg um den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs gerungen: Während die Gegner hohe Kosten und mehr Verkehr fürchten, wollen die Befürworter die alltäglichen Staus mitten in der Stadt abschaffen.
Ein Argument der Gegner des Ausbaus: Ein kreuzungsfreier Frankenschnellweg könnte eine attraktive Mautausweichroute für den Lkw-Verkehr werden. Vor allem kritisieren sie aber die zu erwartenden Kosten. Sie glauben, dass der zwei Kilometer lange Tunnel rund 450 Millionen Euro kosten wird.
Förderung vom Freistaat
Die Staatsregierung will den Ausbau des Frankenschnellwegs mit bis zu 395 Millionen Euro bezuschussen. "Ich kenne keine vergleichbare Förderung an anderer Stelle in Bayern", sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) Ende 2012. Der Ausbau der A73 habe nicht nur eine fränkische, sondern eine gesamtbayerische Bedeutung, so Seehofer.
Hindernisse für den Ausbau
Ein wichtiger Punkt im Planfeststellungsverfahren ist der Lärmschutz für die Anwohner. Dazu zählt auch der Baulärm der Arbeiten. Ein weiteres Problem könnten Schadstoffe im Grundwasser werden: Auf dem Gelände des heutigen Frankenschnellwegs standen einst 25 Galvanikbetriebe. Daher bestehe die Möglichkeit, dass Polyfluoridierte Tenside (PFT) das Grundwasser belasten, sagte Nürnbergs Bürgermeister Horst Förther (SPD). Er geht davon aus, dass der Ausbau der Straße durch die Verzögerung insgesamt teurer werden könnte als geplant.
Ausbau-Pläne der Stadt Nürnberg für den Frankenschnellweg
Müssen die Anwohner zahlen?
Ob und in welchem Umfang der Ausbau des Frankenschnellwegs auch von den Anwohnern bezahlt werden muss, ist unklar. SPD und CSU im Nürnberger Stadtrat befürworten das Mega-Projekt. Die Grünen haben den Ausbau von Anfang an abgelehnt.
Stichwort: Frankenschnellweg
Der vierspurige Frankenschnellweg ist überregional als täglicher Stauschwerpunkt bekannt. Das Problem: Die Straße wird im Nürnberger Stadtgebiet von mehreren Ampelkreuzungen unterbrochen. Der Frankenschnellweg ist rechtlich gesehen nur eine Kreisstraße und verbindet als solche die beiden Teilstücke der A73 im Norden und Süden Nürnbergs, mit denen er nahtlos zusammengebaut ist. Tagtäglich passieren gut 200.000 Fahrzeuge die Straße.
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Hans Hübner, Sonntag, 12.Mai 2019, 09:53 Uhr
5. Wer die Pläne ...
... zu diesem irrsinigen Projekt begutachtet hat, wird sehr schnell feststellen, dass der Tunnel niemals genemigt wird. Die Stadt Nürnberg ist sich dessen auch bewusst. Nur traut sich anscheinend keiner den Bürgern mal die Wahreit zu sagen.
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Bernd G, Dienstag, 28.Februar 2017, 18:28 Uhr
4. Frankenschnellweg
Meiner Meinung nach viel zu teuer. Das wird ein Milliardengrab ohne Ausmaß.
Tunnel ist ein unabsehbare Risiko für Umwelt und Anwohner.
Mein Plan:
Auf Stelzen zwei Fahrbahnen, die für PKWs ein kreuzungsfreies ermöglichen.
Beispiele derartiger Verfahrensweise zeigen einige Metropolen dieser Welt.
Zu überlegen bleibt welche hier die günstige Lösung ist. Der querende Verkehr in Gostenhof oder die Lienenführung entlang des Franken schnellweg.
Selbst eine Hochfahrbahn mit Lärmschutz ist um viele Millionen €uro billiger als ein Tunnel.
Darüber sollte Herr Söder als Finanzierer mal nachdenken.
Ich bitte um eine neue öffentliche Diskussion in dieser Frage...
Bernd GEISENDORF
ER-Tennenlohe
D 91058
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G.Preißinger, Montag, 01.Februar 2016, 16:44 Uhr
3. Argument für den kreuzungsfreien Ausbau
Hat schon mal jemand darüber nachgedacht wieviele Pendler jeden Tag von Nord nach Süd und umgekehrt fahren? Staubedingt wird ausgewichen auf alle möglichen Ausweichrouten. Kostet das nicht auch unnötig Treibstoff und Zeit? Vergisst man bei allen Argumenten nicht auch die CO2 Thematik? Ein kreuzungsfreier Ausbau lindert bei moderater Durchfahrtsgeschwindigkeit auch noch den Lärm und die Umweltbelastung, permanentes Anfahren ect. entfällt dann völlig. Also > Ausbau je schneller desto besser!
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Roman Volleth, Sonntag, 10.November 2013, 12:09 Uhr
2. Frankenschnellweg-Ausbau
Unsere Familien wohen in Erlangen. Wir haben auch Landeigentum. Seit langer Zeit wissen wir, das sich unsere Region von Schwabach bis Forchheim weiter verdichten wird. Da wäre es mal wichtig, das der Kreuzungsfreie Ausbau vorankommt, weil die Staus in Nürnberg und Fürth auch in Erlangen Auswirkungen haben. Trotz einiger Bedenken bringt es auf lange Sicht mehr Vorteile als die anfänglich hohen Investitionskosten. So sind bei Staus mehr Straßen im gesamten Umfeld betroffen und nötig. Aus meiner Sicht vertritt das Gremium Umweltschutz bei diesem Projekt eine fragwürdige Meinung, weil die Umwelt durch die langfristige Schonung unserer Vorräte auf der Gewinnerseite steht. Zum Einen wird fast kein neues Land kaputt gemacht, zum Anderen lassen sich dauerhaft viel Zeit und Treibstoffkosten für die Benutzer einsparen, welche zum Großen Teil aus der Region stammen. Alle betroffenen Anwohner sollten in die Planungen lückenlos einbezogen werden und bei Bedarf Schutzmaßnahmen erhalten.
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Gast, Mittwoch, 08.Mai 2013, 23:13 Uhr
1. Frankenschleichweg
Als jemand, der 3 Jahre beruflich die Wahl hatte zwischen täglichem Stau auf dem Frankenschleichweg oder direkter Route durch die Stadt, habe ich fast immer letzteres gewählt. Daher habe ich kein Verständnis für Verzögerungen und übermäßige Rücksichtnahme. Baut diese Staufalle endlich aus!
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