NSU-Prozess: 102. Verhandlungstag Mutter von Uwe Mundlos im Zeugenstand
Ilona Mundlos wird diesen Moment nicht vergessen: In der Kaufhalle in Jena, sagte ihr Uwe, er gehe mal für zehn Jahre weg.
Als Zeugin zeichnet sie von ihrem Sohn das Bild eines unauffälligen jungen Mannes, mit dem die Eltern nie Probleme hatten. Von seinem Abgleiten in die rechtsextreme Szene bekam die Mutter nicht viel mit, kümmerte sich vor allem um den behinderten Bruder von Uwe. Bomberjacken fand Illona Mundlos praktisch, von der ideologischen Bedeutung hatte sie keine Ahnung. Beate Zschäpe, die Freundin ihres Sohnes, war für Illona Mundlos ein "nettes Mädchen". Vor dem Abtauchen in den Untergrund, kam Uwe zu seiner Mutter und sagte, er gehe so lange weg, bis die Taten, die ihm zur Last gelegt wurden, verjährt seien. Die Zeugenaussage der Mutter im Dokumentarhörspiel "Saal 101" hier nachhören.