NSU-Prozess: 112. Verhandlungstag NSU-Kurier im Zeugenstand

Jürgen H. war eine Art Laufbursche bei der Unterstützung des abgetauchten Terrortrios. Er half als Kurier und lagerte auch die rassistischen "Pogromly"-Spiele. Seine Aussagen belasten die Angeklagten Ralf Wohlleben und Carsten S.
Die Befragung des Jenaer Jugendfreunds von Uwe Böhnhardt erweist sich als zäh. Jürgen H. gibt sich einsilbig. In ganzen Sätzen zu antworten, wäre ein Gebot der Höflichkeit, ermahnt Richter Götzl den wortkargen Zeugen. H. erhielt telefonische Anweisungen von den Dreien, traf sich mehrfach mit den Untergetauchten und überbrachte zum Beispiel Tüten mit Kleidung. Jürgen H. lagerte auch die menschenverachtenden "Pogromly"-Brettspiele, die das Trio bastelte und die dann in der Neonazi-Szene verkauft wurden.