NSU-Prozess: 119. Verhandlungstag Sprengstoffanschlag per Christstollendose
An diesem Tag geht es noch einmal um den Anschlag in der Kölner Probsteigasse am 19. Januar 2001. Durch eine in einer Christstollendose platzierte Sprengladung wurde die junge Deutsch-Iranerin Mashia M. sehr schwer verletzt. Als Zeugen sagen drei ihrer Familienangehörigen aus.
An jenem Tag hatte den Lebensmittelladen ihres Vaters Djawad M. ein Kunde betreten, der behauptete, kein Geld dabei zu haben. Er ließ seinen Einkaufskorb im Laden, um angeblich welches zu holen. Djawad M. verwahrte den Korb, doch der Kunde kam nie zurück. Der Korb enthielt die Dose, die präpariert war. Sie explodierte, als sie Mashia M., älteste Tochter von Djawad M., berührte. Sie überlebte den Anschlag, erlitt aber schwerste Verbrennungen. Der Laden wurde durch die Explosion völlig zerstört. Familie M. musste das Geschäft aufgeben. Die Identität des Täters bleibt offen: Es gibt keine eindeutigen Hinweise, dass Uwe Mundlos oder Uwe Böhnhardt in Frage kommen.