NSU-Prozess: 158. Verhandlungstag Zerwürfnis zweier V-Männer
Erster Zeuge dieses Prozesstages ist ein Kommissar des Bundeskriminalamts (BKA), der zu möglichen Unterstützern des NSU in Sachsen aussagt. Danach schildert der ehemalige V-Mann Kai D. sein Zerwürfnis mit dem ehemaligen V-Mann Tino Brandt.
Die Verteidigung wirft dem ersten Zeugen, dem BKA-Beamten, wiederholt vor, keine eigenen Eindrücke zu schildern, sondern nur aus den Akten zu zitieren. Der zweite Zeuge, Kai D., war viele Jahre als V-Mann in Bayern tätig und in dieser Zeit eine Nazi-Größe in Oberfranken. Er sagt über sein Verhältnis zu Tino Brandt aus, der als Gründer der Neonazi-Kameradschaft "Thüringer Heimatschutzes" (THS) gilt. Brandt und D. arbeiteten zunächst zusammen, dann trennten sich jedoch ihre Wege, als sich Brandt zunehmend radikalisierte und sich nicht mehr mit D. absprach. Eine Verbindung der mutmaßlichen NSU-Terroristen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt zum "THS" kann oder will Kai D. nicht bestätigen.