NSU-Prozess: 175. Verhandlungstag "Ich dachte, ich sterbe"
Der 9. Juni 2004 hat ihr Leben verändert - bis heute. Vier Opfer aus der Keupstraße sagen nun als Zeugen aus. Sie leiden weiter unter den Anschlagsfolgen und sie erheben Vorwürfe gegen die Ermittler.
Zwei junge Männer waren im Moment der Explosion auf gleicher Höhe mit der Bombe. Sie bekamen mehrere Nägel aus dem Sprengsatz ab, erlitten Brüche, Verbrennungen und Kopfverletzungen. Bis heute haben sie auch seelische Narben, sind teils immer noch in Psychotherapie. Die beiden Freunde wurden im Krankenhaus zunächst voneinander getrennt. Die Ermittler verdächtigten die Opfer die Bombe selbst gelegt zu haben. Dabei sei es doch "selbsterklärend" gewesen, dass Ausländerhass als Tatmotiv in Frage kam, erklärt einer der Zeugen. Insgesamt werden zunächst vier Opfer des Anschlags und einige der behandelnden Ärzte befragt.