Chronologie Die Krise der BayernLB
Einst war sie ein Aushängeschild bayerischer Finanzpolitik und erwirtschaftete satte Überschüsse. Doch dann wurde die BayernLB - nicht nur mit der Finanzkrise - zum milliardenschweren Sanierungsfall. Eine Chronologie.
-
Mai 2007
Mai 2007
Anstoßen auf den HGAA-Deal
Im Mai 2007 knallen die Korken: Die BayernLB hat die Kärntner Hypo Group Alpe Adria gekauft. Maßgebliche Antreiber sind BayernLB-Chef Werner Schmidt und Finanzberater Tilo Berlin. Später wird herauskommen, dass sie sich bereits im August 2006 getroffen haben. Um den HGAA-Deal einzufädeln? Dem BR liegt ein Brief vor, in dem Berlin Schmidt die HGAA ans Herz legt als "mit Blick auf die Wachstumsmärkte sehr gut aufgestelltes Institut". Heute weisen Schmidt und Berlin den Verdacht weit von sich, sie hätten sich abgesprochen. Auch der Staatsanwalt hat keine entsprechenden Anhaltspunkte gefunden.
Quelle: kontrovers
-
August 2007
"Zu verkaufen" - massenhaft stehen in den USA Immobilien zum Verkauf.
August 2007
Im Strudel der US-Immobilienkrise
Am 24. August 2007 räumt die BayernLB erstmals ein Engagement im US-Markt für Hypothekendarlehen bonitätsschwacher Schuldner ("Subprime") ein. Bislang gebe es jedoch "keine Zahlungsstörungen".
-
Dezember 2007
Dezember 2007
Alles halb so schlimm
Im Dezember kann der damalige CSU-Chef und Finanzminister Erwin Huber, damals auch Vize-Vorsitzender des Verwaltungsrats der BayernLB, noch gut schlafen: "Außerordentliche Risiken sind mit dem Engagement im US-Immobilienmarkt nicht verbunden".
Quelle: radioWelt, Bayern 2
-
Januar 2008
Januar 2008
Huber macht sich immer noch keine Sorgen
Nur einen Monat später muss Finanzminister Erwin Huber einräumen: Die Zahlungsausfälle liegen bereits bei 100 Millionen Euro und selbst diese Zahl lässt sich nicht lange halten. CSU-Chef Huber kommt im Bayerischen Rundfunk ins Stottern und spricht von einem "noch höheren Korrekturbedarf".
Quelle: Bayerischer Rundfunk
-
Februar 2008
Baustelle BayernLB
Februar 2008
Und dann kommt's schlimmer, als befürchtet
1.900.000.000 Euro, 1,9 Milliarden Euro muss die BayernLB abschreiben, weil sie sich auf dem US-Immobilienmarkt verspekuliert hat. Mit dieser Zahl die der BayernLB-Vorstand am 12. Februar 2008 um 16 Uhr veröffentlicht, gerät die BayernLB-Krise ins Rollen. Noch eine Stunde vorher hatte Finanzminister Erwin Huber (CSU) im Haushaltsausschuss des Landtags versichert, es gebe keine "festgestellte, belastbare Zahl". Berichte über Milliarden-Belastungen seien reine Spekulation.
-
Februar 2008
BayernLB-Chef Werner Schmidt
Februar 2008
Eine Kommunikationspanne kostet BayernLB-Chef Schmidt den Job
Am 19. Februar kündigt BayernLB-Vorstand Werner Schmidt seinen Rücktritt zum 1. März an. Der Grund: die "massive Kommunikationspanne" (Günther Beckstein) eine Woche vorher. Erwin Huber hatte sich extrem blamiert, weil er, der Finanzminister, nichts von den Ausfällen der BayernLB in Höhe von 1,9 Milliarden Euro wusste.
-
März 2008
Neuer BayernLB-Chef: Michael Kemmer
März 2008
Opposition will U-Ausschuss - Kemmer übernimmt
Erwin Huber bleibt im Kreuzfeuer der Opposition: Der Finanzminister habe den Landtag mindestens fünfmal belogen. SPD und Grüne wollen die Sache in einem Untersuchungsausschuss klären. Auch die Verantwortung von Ministerpräsident Günther Beckstein - im März 2008 auch Mitglied des BayernLB-Verwaltungsrats - will die Opposition klären.
Gleichzeitig gibt es einen Wechsel an der BayernLB-Spitze: Der bisherige Finanzvorstand Michael Kemmer wird zum Nachfolger von Werner Schmidt berufen. Der gebürtige Nördlinger und promovierte Betriebswirt übernimmt am 1. März die Leitung der Landesbank. -
März 2008
Die CSU sagt ja zum Untersuchungsausschuss - und viele CSU-Minister müssen als Zeugen aussagen.
März 2008
CSU stimmt Untersuchungsausschuss zu
Die Opposition hat mit ihrem Ansinnen Erfolg: Noch vor der Wahl im September wird es einen BayernLB-Untersuchungsausschuss geben. Es wird nicht der letzte bleiben.
-
April 2008
Der Bayerische Löwe vor dem Portal der Bayerischen Landesbank
April 2008
4,3 Milliarden Euro Belastungen
Neue Hiobszahlen aus der Landesbank: Am 3. April 2008 beziffert die Bank ihre bisherigen Belastungen infolge der Finanzkrise auf 4,3 Milliarden Euro. Der Haushaltsausschuss des Landtags stimmt daraufhin einem Risikoschirm für die Bank zu. Freistaat und Sparkassen sollen als Anteilseigner je 2,4 Milliarden Euro der geplanten Risikoabschirmung übernehmen.
Am selben Tag wird der BayernLB-Untersuchungsausschuss eingesetzt. Er soll kären, ob Finanzminister Erwin Huber und Ministerpräsident Günther Beckstein (beide CSU) den Landtag über die wahre Situation bei der BayernLB belogen haben. -
Juni 2008
Erwin Huber behält seinen Ministerposten - noch.
Juni 2008
Untersuchungsausschuss endet im Streit
Die Fronten im BayernLB-Streit sind am Ende des Untersuchungsausschusses unverändert: Finanzminister Erwin Huber und die CSU beharren darauf, dass der Minister den Landtag nicht früher über drohende Milliarden-Verluste bei der BayernLB hätte informieren müssen. Er hatte wohl Zahlen - aber eben keine "belastbaren". Die halbe Wahrheit ist der Opposition nicht genug. Huber habe den Landtag über die Lage der Landesbank belogen, beharren SPD und Grüne. Sie fordern den Rücktritt des Ministers. Dieser Rücktritt wird kommen - allerdings drei Monate später und auf Drängen der CSU.
-
August 2008
Mann mit gesenktem Kopf vor BayernLB-Logo
August 2008
Jetzt sind's 4,9 Milliarden Euro
Die Belastungen der Bayerischen Landesbank durch die internationale Finanzkrise steigen weiter. 4,9 Milliarden sind es im August 2008. Für die Opposition ist das Munition im bayerischen Landtagswahlkampf.
-
September 2008
Die Lehman-Pleite löst Kursrutsche an den Börsen aus - auch in Frankfurt
September 2008
Lehman-Pleite
Wenige Wochen später neue Hiobsbotschaften aus den USA: Die US-Investmentbank Lehman Brothers ist pleite und muss Insolvenz anmelden. Die Lehman-Papiere im Besitz der BayernLB sind wertlos und belasten die Landesbank um weitere 300 Millionen Euro. Gesamtbelastung durch die Finanzkrise jetzt: 5,2 Milliarden Euro.
-
Oktober 2008
28. Oktober 2008: BayernLB-Mitarbeiter demonstrieren für ihren Chef Michael Kemmer.
Oktober 2008
Huber nimmt seinen Hut, Kemmer darf vorerst bleiben
Am 21. Oktober nimmt die BayernLB mit 6,4 Milliarden Euro als erste deutsche Bank das Rettungspaket der Bundesregierung in Anspruch. Einen Tag später übernimmt Huber die politische Verantwortung für das Desaster und tritt als Finanzminister zurück. BayernLB-Chef Kemmer erwartet für 2008 einen Verlust von 3 Milliarden Euro. Auf Drängen von Sparkassenpräsident Siegfried Naser und Demonstrationen der BayernLB-Mitarbeiter für ihren Chef bleibt Kemmer vorerst im Amt.
-
November 2008
Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU)
November 2008
Rettungspaket von 31.000.000.000 Euro
Ministerpräsident Horst Seehofer lehnt eine mögliche Fusion der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und der BayernLB ab - er favorisiert die Privatisierungspläne. Am 28. November kündigt er ein Rettungspaket von rund 31 Milliarden Euro für die BayernLB an. Die Summe setzt sich wie folgt zusammen: Eigenkapitalspritze von Bund und Land (10 Milliarden Euro), Risikoschirm für mögliche Ausfälle im Wertpapierportfolio der Bank (6 Milliarden Euro), vorbeugende Garantie aus dem Rettungsschirm des Bundes (15 Milliarden Euro).
-
Dezember 2008
Jeder vierte BayernLB-Mitarbeiter muss gehen.
Dezember 2008
Massiver Jobabbau bei der BayernLB
Am 1. Dezember gibt die Bayerische Landesbank einen drastischen Stellenabbau bekannt. 5.600 von weltweit 19.200 Mitarbeitern müssen in den kommenden fünf Jahren gehen. Alle fünf Niederlassungen in Asien werden geschlossen. Der Kahlschlag ist zentraler Teil eines Restrukturierungsprogramms, das die BayernLB langfristig sanieren soll.
-
Januar 2009
Bilanzpressekonferenzen bei der BayernLB sind Trauerveranstaltungen.
Januar 2009
5 Milliarden Euro Verlust
Trotz der Rettungsversuche geht es weiter bergab. Am 23. Januar 2009 muss die BayernLB den operativen Verlust für das Jahr 2008 auf 5 Milliarden Euro beziffern.
-
Mai 2009
Luxushotel Interconti auf dem Obersalzberg
Mai 2009
Millionengrab Interconti
Ende Mai 2009 wird bekannt, dass die BayernLB mit ihrem Luxushotel Interconti auf dem Obersalzberg Millionenverluste macht. Die Verluste gehen vollständig zu Lasten der Landesbank - ihr gehört die Betreibergesellschaft des Hotels. Seit der Eröffnung des Hotels 2005 hat sich das Defizit auf 15 Millionen Euro summiert.
-
August 2009
BayernLB-Chef Michael Kemmer darf wieder strahlen.
August 2009
Kurzfristige Entspannung
Das erste Halbjahr 2009 schließt die BayernLB mit einem Gewinn von 359 Millionen Euro ab. Trotzdem ist keine Entwarnung in Sicht. Wegen der konjunkturellen Lage sind Verluste für das Gesamtjahr nicht ausgeschlossen.
-
Oktober 2009
Hat die BayernLB absichtlich zu viel für die österreichische HGAA bezahlt?
Oktober 2009
Razzien der Staatsanwaltschaft
Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchen am 14. Oktober 2009 die Zentrale der BayernLB und drei weitere Objekte im Raum München, darunter auch das Privatanwesen von Ex-BayernLB-Chef Werner Schmidt.
Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts der Untreue. Er soll 2007 beim Kauf der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) wissentlich rund 400 Millionen Euro zu viel bezahlt haben. Auch Räume der Bayern-LB Tochter HGAA in München, Österreich und Luxemburg werden ins Visier genommen. -
November 2009
Eine neue Baustelle: die Hypo Group Alpe Adria in Kärnten
November 2009
Tochter in Österreich macht Probleme
Mit der HGAA wollte die BayernLB groß in Osteuropa mitmischen. Doch es wird immer klarer, dass die Kärntner Bank ein absoluter Fehlkauf war: Die BayernLB gibt bekannt, dass sie wegen der hohen Risikovorsorge für faule Kredite und Wertberichtigungen bei der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro in diesem Jahr erwartet. Ende November erteilt Seehofer weiteren Hilfen für die HGAA eine klare Absage. Auch Österreich will nicht zahlen.
-
Dezember 2009
Bayern verkauft die Kärntner Landesbank für 1 Euro an Österreich.
Dezember 2009
HGAA wird verstaatlicht
Nach wochenlangem Tauziehen zwischen Bayern und Österreich ist klar: die HGAA wird verstaatlicht. Zum symbolischen Preis von 1 Euro tritt die BayernLB ihre Anteile von rund 67 Prozent an die Alpenrepublik ab. Der Ausflug kostet die BayernLB rund 3,75 Milliarden Euro.
Am 14. Dezember tritt BayernLB-Chef Kemmer zurück. Einen Tag später bezeichnet Ministerpräsident Seehofer die Verluste durch die HGAA in einer Regierungserklärung als "Debakel": Es sei zu "keinerlei Schönrednerei Anlass". -
Januar 2010
"I want my money back" forderte eine Künstlerin bei einem Besuch im Bayerischen Landtag.
Januar 2010
Die Frage der Haftung
Nach dem Debakel der HGAA hofft der Freistaat auf Schadenersatz und prüft, ob zivilrechtlich Ansprüche geltend gemacht werden können. Derweil kommt auch der Name Gerd Häusler ins Gespräch. Er soll der neue Chef der Bayerischen Landesbank werden. Zum Monatsende durchsuchen Ermittler Räume der BayernLB-Tochter Deutsche Kreditbank (DKB) in Berlin.
-
Februar 2010
Der Untersuchungsausschuss berät hinter verschlossenen Türen.
Februar 2010
Wieder Razzien und ein Untersuchungsausschuss
Es wird weiter durchsucht: Diesmal sind die Büros des Bayerischen Städtetags und des Sparkassenverbandes an der Reihe. Die Staatsanwaltschaft München will klären, ob der Untreue-Verdacht im Zusammenhang mit dem Kauf der HGAA haltbar ist. Kurz darauf nimmt der Untersuchungsausschuss zu den Milliardenverlusten der BayernLB in Österreich im bayerischen Landtag seine Arbeit auf.
-
März 2010
Bei der BayernLB brennt's immer noch.
März 2010
Erneut rote Zahlen
Es war nicht anders zu erwarten: Die krisengeschüttelte BayernLB hat 2009 erneut tiefrote Zahlen geschrieben. Insgesamt beläuft sich der Verlust auf 2,6 Milliarden Euro. Einziger Trost: Im Vorjahr war das Minus doppelt so hoch.
-
April 2010
Gerd Häusler will die BayernLB verkäuflich machen.
April 2010
Gerd Häusler wird neuer Chef der BayernLB
Der neue Vorstandsvorsitzende der BayernLB, Gerd Häusler, will die Bank zurück in die Gewinnzone führen. Bei seinem Amtsantritt kündigt der 58-jährige Jurist an, er wolle die Rentabilität der BayernLB so steigern, dass ein Eigentümerwechsel interessant werde. Auch in Zukunft werde die BayernLB Risiken eingehen, sagt Häusler, "allerdings mit Augenmaß. Das ist in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen". Häusler kennt die BayernLB bereits. Im Juli 2009 hatte ihn Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) als Fachmann in den Verwaltungsrat der BayernLB geholt.
-
Mai 2010
Mai 2010
Unterlagen werden sichergestellt
Schon wieder Besuch von Polizei und Staatsanwaltschaft: Die Münchner Ermittler stellen Unterlagen bei der BayernLB sicher. Hintergrund ist die Suche nach Hinweisen auf strafbare Wertpapiergeschäfte.
-
Mai 2010
Faltlhauser bringt das CSU-Führungsduo Erwin Huber und Günther Besckstein in Erklärungsnot.
Mai 2010
Wer wusste wann was?
Immer deutlicher wird, dass sich die Krise der BayernLB bereits lange abgezeichnet hat - und Bayerns Politiker mehr wussten, als sie ihrem Wahlvolk verrieten.
Bereits im August 2007 hat Ex-Finanzminister Kurt Faltlhauser wegen drohender Ausfälle von 420 Millionen Euro eine Sondersitzung des BayernLB-Verwaltungsrats einberufen. Die bayerische Staatsregierung wusste also Bescheid.
Aber auch die Opposition war im Bilde. Faltlhauser informierte sie Anfang September 2007 - vertraulich. "Das war ausgemacht: Er informiert uns, dafür halten wir still", so Thomas Mütze (Grüne) im BR. -
Juni 2010
Der BayernLB-Untersuchungsausschuss soll die Hintergründe zum HGAA-Kauf aufklären.
Juni 2010
BayernLB-Untersuchungsausschuss an die Arbeit
Am 8. Juni trifft sich der BayernLB-Untersuchungsausschuss zu seiner ersten Sitzung. Es kommen verschiedene Gutachter zu Wort. Ehemalige und amtierende Bankvorstände, darunter unter anderem die Ex-BayernLB-Chefs Werner Schmidt und Michael Kemmer, verweigern die Aussage mit der Begründung, dass gegen sie Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft laufen. Bereits vor der ersten Sitzung des Ausschusses gab es Unstimmigkeiten. SPD, Grüne und Freie Wähler wollten die Vernehmungen gerne mit Stoiber und anderen CSU-Größen beginnen.
-
September 2010
WestLB und BayernLB versuchen die Annäherung
September 2010
Landesbanken auf Partnersuche
Am 20. September geben die BayernLB und WestLB bekannt, dass sie über eine Fusion beraten. Doch schon im November lässt die BayernLB die Hochzeit platzen. Offizieller Grund: Sie erhoffte sich mehr Vorteile, als die WestLB erbringen konnte. Selbst für gut informierte Finanzkreise kommt das Ende der Verhandlungen überraschend. Stattdessen wildert die BayernLB jetzt im WestLB-Stammland. Sie eröffnet ihre erste Filiale außerhalb des Freistaats ausgerechnet in Düsseldorf.
-
Oktober 2010
Pose für die Presse: Edmund Stoiber
Oktober 2010
Stoiber wusste von nichts, Vorstand soll haften
Unter großem Medienrummel sagt der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) am 13. Oktober vor dem HGAA-Untersuchungsausschuss aus. Er weist jegliche Mitverantwortung am Debakel der Hypo Group Alpe Adria zurück.
Ebenso aufsehenerregend: Der BayernLB-Verwaltungsrat beschließt, gegen sämtliche am HGAA-Kauf beteiligten Vorstände Schadenersatzansprüche geltend zu machen. Betroffen sind Werner Schmidt, Michael Kemmer und sechs weitere Bankmanager. -
November 2010
Das Engagement bei der ungarischen MKB könnte teuer werden.
November 2010
Die zweite Problemtochter
Wieder eine neue Hiobsbotschaft: Die Aktivitäten der Bayerischen Landesbank könnten den Freistaat noch teurer kommen, als bisher angenommen. Wegen bankinterner Kredite hat die BayernLB insgesamt bis zu vier Milliarden Euro bei der problembehafteten ungarischen Tochter MKB liegen. Das ergaben Recherchen des Bayerischen Rundfunks. Unklar ist bislang, wie gefährdet das Geld in Ungarn ist.
-
Dezember 2010
Gespielte Furcht: Horst Seehofer hat die Gnade der späten Karriere.
Dezember 2010
Der letzte Zeuge
Als letzter von 80 Zeugen sagt Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) vor dem HGAA-Untersuchungsausschuss aus. Sein Ziel sei es immer gewesen, zu retten, was nach dem HGAA-Kauf noch zu retten war.
Entwarnung gibt es für seinen Vorgänger Günther Beckstein (CSU) und den früheren CSU-Chef und Finanzminister Erwin Huber: Die BayernLB will keinen Schadenersatz von ihnen fordern, als einfache Verwaltungsräte hätten die beiden nur eine leichte Pflichtverletzung begangen. -
Januar 2011
Sitzt seit 5. Januar in Untersuchungshaft: Gerhard Gribkowsky
Januar 2011
Und noch ein neues Problem: Die Formel-1
Die Staatsanwaltschaft München verhaftet den früheren Risikovorstand der Bayerischen Landesbank, Gerhard Gribkowsky. Es bestehe der dringende Verdacht, dass sich der Ex-Manager der Bestechlichkeit, der Untreue und der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hat. Gribkowsky könnte mit 50 Millionen US-Dollar dafür belohnt worden sein, dass er beim Verkauf von BayernLB-Anteilen der Formel 1 "Entgegenkommen" gezeigt habe, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft. Die Formel-1-Beteiligung war Bank nach der Pleite des Medienkonzerns von Leo Kirch als Sicherheit für einen Milliardenkredit zugefallen.
-
Januar 2011
Gerhard Gribkowsky soll 200 Millionen Euro Schadenersatz zahlen.
Januar 2011
Gibkowsky soll 200 Millionen Euro Schadenersatz zahlen
Als erster von acht BayernLB-Vorständen wird Gerhard Gribkowsky auf Schadenersatz verklagt. 200 Millionen Euro fordert die Landesbank von ihm. Diese Summe wird wohl auch auf seine ehemaligen Kollegen im Vorstand zukommen, weil alle gleichermaßen haften. Angeblich wurde noch von keinem deutschen Banker eine so hohe Summe gefordert.
Die BayernLB-Manager sollen unter anderem wegen ihrer Fehlspekulationen auf dem US-Immobilienmarkt und wegen des HGAA-Debakels zur Verantwortung gezogen werden. -
März 2011
Es geht wieder aufwärts.
März 2011
BayernLB schreibt wieder schwarze Zahlen
Auf dem Papier ist die Krise überwunden: Die BayernLB hat im Jahr 2010 wieder einen satten Gewinn eingefahren - 590 Millionen Euro. 2009 hatte die Bank noch einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro gemacht.
-
Juni 2011
Ex-BayernLB-Vorstand wird wie Gerhard Gribkowsky und sechs weitere Vorstände verklagt.
Juni 2011
BayernLB verklagt Ex-Vorstände
Die BayernLB will sich das Geld aus dem HGAA-Desaster bei seinen ehemaligen Vorständen zurückholen. Acht ehemalige Manager - darunter Ex-BayernLB-Chef Werner Schmidt - werden auf Schadenersatz verklagt. Der Vorwurf: Sie haben im Mai 2007 die Kärntner Hypo Group Alpe Adria (HGAA) gekauft, obwohl Probleme bei der Bank bekannt waren. Der Fehlkauf hat den Staat am Ende 3,7 Milliarden Euro gekostet.
Auch gegen die ehemaligen Verwaltungsratsvorsitzenden Erwin Huber (CSU) und Ex-Sparkassenpräsident Siegfried Naser macht die BayernLB Schadenersatzansprüche geltend. -
Juli 2011
Am 24. Oktober soll sein Prozess beginnen: Gerhard Gribkowsky
Juli 2011
Anklage gegen Gibkowsky erhoben
Der ehemalige Risiko-Vorstand der BayernLB Gerhard Gribkowsky muss sich nun auch noch wegen der Formel 1-Affäre vor Gericht verantworten. Er soll sich vom Formel 1-Manager Bernie Ecclestone mit 40 Millionen Dollar schmieren lassen haben. Danaben wirft die Staatsanwaltschaft München ihm Untreue und Steuerhinterziehung vor.
-
August 2011
Sein Kopf steckt nur noch halb in der Schlinge: Tilo Berlin
August 2011
Tilo Berlin ist aus dem Schneider
Die Münchner Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen gegen den früheren HGAA-Chef, Finanzberater Tilo Berlin ein. Er gilt als Schlüsselfigur beim Fehlkauf der Kärntner HGAA. Es gebe aber keine Anhaltspunkte für verbotene Absprachen zwischen Berlin und den ehemaligen BayernLB-Vorständen. Wegen Bestechung von Amtsträger wird aber weiter ermittelt.
Derweil versucht die BayernLB, den Spieß umzudrehen. Sie reicht in Wien Klage gegen die Hypo Group Alpe Adria ein. Die Bayern seien von den ehemaligen HGAA-Chefs über den Zustand der Kärntner Bank arglistig und vorsätzlich getäuscht worden. -
Februar 2012
BayernLB: Schadenersatzklage gegen Ex-Verwaltungsräte
Februar 2012
Klagen gegen Ex-Topkontrolleure
Nach den Klagen gegen die Ex-Vorstände der BayernLB sollen nun zwei Ex-Aufseher zahlen: Die Bank verklagt Bayerns Ex-Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) und den früheren Sparkassenpräsidenten Siegfried
Naser auf Schadenersatz in Millionenhöhe. Die Landesbank verlangt von den beiden früheren Vorsitzenden des Verwaltungsrats eine Entschädigung in Höhe von 200 Millionen Euro für den milliardenteuren Fehlkauf der österreichischen Hypo Group Alpe Adria.Quelle: Abendschau
-
April 2012
April 2012
Nachträgliche Beteiligung an Rettung
Die bayerischen Sparkassen beugen sich - nach langem Ringen - dem Willen der EU und zahlen dem Freistaat Bayern mehr als 1,6 Milliarden Euro als
nachträglichen Beitrag für die Rettung der BayernLB. Dafür bekommen sie die Landesbausparkasse und sind künftig wieder mit annähernd 20 Prozent an der Landesbank beteiligt.Quelle: Rundschau Magazin
-
Juni 2012
Juni 2012
Auftakt Zivilprozess gegen Ex-Vorstände
Es wird ernst für acht ehemalige Vorstände der BayernLB: Sie müssen sich wegen der Übernahme der österreichischen Bank Hypo Alpe Adria (HGAA) in einem Zivilprozess vor dem Landgericht München verantworten. Die BayernLB wirft ihrem damaligen Chef Werner Schmidt und den sieben weiteren ehemaligen Top-Managern Pflichtverletzungen bei dem Kauf der Bank vor und fordert 200 Millionen Euro Schadenersatz. Das Gericht schlägt einen Vergleich in Höhe von 25 Millionen Euro vor. Die BayernLB lehnt dies jedoch ab. 2013 werden sich die Manager zudem in einem Strafprozess verantworten müssen.
Quelle: Rundschau
-
Juni 2012
Prozess: Hohe Haftstrafe für Gribkowsky
Juni 2012
Acht Jahre für Gribkowsky
Der ehemalige BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky wird vom
Landgericht München wegen Bestechlichkeit, Untreue und
Steuerhinterziehung verurteilt - acht Jahre und sechs Monate muss er in Haft. Er hatte gestanden, 44 Millionen Dollar Schmiergeld von
Formel-1-Chef Bernie Ecclestone erhalten und nicht versteuert zu
haben.Quelle: Rundschau
-
Dezember 2012
Dezember 2012
HGAA geht auf Konfrontation
Die HGAA beschließt, keine weiteren Rückzahlungen an die BayernLB zu leisten und bereits geleistete Kredittilgungen und Zinsen zurückzufordern. Zur Begründung heißt es, die Großkredite seien als "Eigenkapital ersetzende Gesellsdchafterdarlehen" anzusehen und deshalb nicht zurückzuzahlen. Die BayernLB kündigt noch am selben Abend Klage gegen die HGAA an. Sie steht weiter auf dem Standpunkt, dass es sich um Kredite handelte, von denen 2,3 Milliarden Euro weiter offen seien.
Quelle: Rundschau
-
Dezember 2012
Dezember 2012
BayernLB bleibt hart
BayernLB-Chef Gerd Häusler rechtfertigt in München die Klage gegen die HGAA. Die Argumentation der HGAA sei sehr durchsichtig und werde vor Gericht "zerpflückt" werden, sagte Häusler. Zugleich betonte er, der Streit habe keine Auswirkungen auf die BayernLB-Bilanz und die geplante Rückzahlung von Staatshilfen an den Freistaat.
Quelle: Rundschau
-
Juni 2013
Juni 2013
25 Prozent für die Sparkassen
Ende Juli ist es soweit: Die Sparkassen setzen ihren Beschluss in die Tat um und stocken ihren Anteil an der BayernLB deutlich auf, von vier auf 25 Prozent.
Quelle: Rundschau
-
Juli 2013
Juli 2013
Anklage gegen Ecclestone
Anklage gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone: Die Staatsanwaltschaft München wirft ihm Bestechung und Beihilfe zur Untreue vor. Der 82-Jährige soll Ex-Landesbank-Vorstand Gribkowksy mit 44 Millionen Dollar geschmiert haben.
Quelle: Rundschau
-
August 2013
August 2013
Heftiger Streit über Ermittlungen
Das Landgericht ist mit der Arbeit der Staatsanwaltschaft im Fall BayernLB unzufrieden. Der Vorwurf: Gegen den Vorstand sei ermittelt worden, nicht aber gegen dessen Kontrolleure - den Verwaltungsrat. Die CSU sei bewusst geschont worden. Die Fronten verhärten sich.
Quelle: Rundschau
-
März 2014
Faltlhauser wehrt sich gegen Vorwürfe. Man habe keinen Druck auf Vorstände ausgeübt.
März 2014
Faltlhauser wehrt sich gegen Vorwürfe
Im BayernLB-Prozess sagt der ehemalige bayerische Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) als Zeuge aus. Er weist Anschuldigungen zurück, der Verwaltungsrat habe beim Kauf der HGAA Druck auf die Vorstände ausgeübt.
-
April 2014
Gerd Häusler geht. Riegler kommt.
April 2014
Häusler geht - Riegler übernimmt
Gerd Häusler tritt gibt seinen Posten als Chef der BayernLB vorzeitig auf - aus privaten Gründen. Häusler hatte in den letzten Jahren einen harten Sanierungskurs umgesetzt. Auf ihn folgt Johannes-Jörg Riegler. Der Unterfranke war bis dahin Vize-Chef der NordLB.
-
Juli 2014
Schuldenschnitt bei der Hypo Alpe Adria - 800 Millionen Verlust für die BayernLB
Juli 2014
Verlust wegen Sondergesetz in Österreich
Österreichs Parlament beschließt einen Schuldenschnitt für die Skandalbank Hypo Alpe Adria. Dieses Sondergesetz bedeutet für die Bayerische Landesbank als Alteigentümer 800 Millionen Euro Verlust.
-
August 2014
Ecclestones Angebot lehnt die BayernLB ab.
August 2014
Keine Millionen von Ecclestone
Die BayernLB lehnt das Angebot von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zur Zahlung von 25 Millionen Euro überraschend ab. Ecclestone hatte die Summe angeboten, um eine Schadenersatzklage der Bank abzuwenden.