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Ungarische Tochter MKB BayernLB vor weiteren Belastungen

Erneut bereitet eine BayernLB-Tochter Sorgen: Bis zu vier Milliarden Euro BayernLB-Vermögen steckt in der problembehafteten ungarischen Tochter MKB. Zu Jahresbeginn teilte die BayernLB mit, dass wegen negativer Entwicklungen bei der MKB für 2011 ein Verlust droht.

Stand: 12.01.2012

Die BayernLB-Tochter MKB | Bild: picture-alliance/dpa

Zu den weiteren Belastungen, die aller Voraussicht nach zu roten Jahres-Zahlen bei der Landesbank führen, kommt es wegen einer BayernLB-Abschreibung auf die MKB. Grund dafür seien staatliche Eingriffe der ungarischen Regierung, teilte die Landesbank mit. Das Institut verwies in dem Zusammenhang auf "eine extrem hohe Bankenabgabe" und das jüngst verabschiedete Fremdwährungswandlungsgesetz in Ungarn. Dadurch würden die Ertragsaussichten der MKB Bank deutlich geschmälert.

Den Verlust der BayernLB müssen Eigentümer von Genussscheinen und Halter von Stillen Einlagen wahrscheinlich mittragen. Die Höhe der Beteiligung stehe erst im Frühjahr fest, hieß es weiter.

MKB schon länger Zankapfel

Bereits im Sommer 2011 war es im Haushaltsausschuss des Landtags um die schlingernde ungarische Tochter MKB gegangen. Während Vertreter der Opposition anregten, die MKB zu verschenken, um sich des Problems zu entledigen, gaben sich Vertreter der Regierungsparteien damals noch optimistisch. Der Steuerzahler müsse deswegen keine schlaflosen Nächte haben, beruhigte der Vorsitzende der Landesbank-Kommission des Landtages, Ernst Weidenbusch von der CSU. Er machte die schwierige wirtschaftliche Lage in Ungarn und politische Turbulenzen für die Probleme der MKB verantwortlich.

350 Millionen für die Tochter in Budapest

Im Laufe des Jahres 2011 war bereits eine Risikovorsorge für die MKB in Höhe von rund 350 Millionen Euro bei der BayernLB fällig geworden. Bargeld ist nach Angaben der BayernLB nicht geflossen. Es wurden aber unter anderem Kredite der BayernLB an die MKB Bank in Eigenkapital der MKB umgewandelt. Zuletzt erwirtschaftete die ungarische Tochter aber wieder einen kleinen Gewinn.

HGAA-Horrrorszenario wird wachgerufen

Stichwort MKB Bank

Die ehemalige Magyar Külkereskedelmi Bank ist die drittgrößte Bank in Ungarn. Die BayernLB hält knapp 90 Prozent an der Bank. Die restlichen zehn Prozent gehören der Wiener Cerberus-Tochterbank Bawag. Über MKB-Töchter in Rumänien und Bulgarien ist die BayernLB auch auf diesen Märkten aktiv. Beide MKB-Töchter sollen 2013 verkauft werden. Mittelfristig soll die gesamte MKB Bank verkauft werden. In München rechnet man damit, dass die EU-Kommission dies fordern wird.

Die Meldungen aus Budapest rufen Erinnerungen an das HGAA-Debakel wach - wenn die Dimensionen im Fall der MKB auch viel kleiner sind. Ähnlich wie im Fall der HGAA hat eine Mischung aus Ursachen zu den Verlusten geführt: Wirtschaftskrisen, schlechtes Management im Ausland und eine Augen-zu-Strategie der Münchner Bankzentrale. BayernLB-Vorstand Gerd Häusler lässt die Ungarn nicht mehr alleine vor sich hin wirtschaften. Vorstandskollege Stephan Winkelmeier ist als Aufsichtsratschef bei der MKB tätig. Winkelmeier kümmert sich bei der BayernLB um die Restrukturierung der Bank.


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