Hoeneß spekuliert im großen Stil an der Börse mittels eines Kontos in der Schweiz. Der damalige Adidas-Chef Louis-Dreyfus habe ihn mit Millionen unterstützt. "Es war immer klar, das war ein Konto zum Zocken, für nichts Anderes", sagte Hoeneß im Mai 2013 der "Zeit". Nach anfänglichen Gewinnen habe er aber hohe Verluste gemacht und seine Aktivitäten an der Börse zurückgefahren.
Deutschland und die Schweiz unterzeichnen ein neues Doppelbesteuerungsabkommen und vereinbaren Verhandlungen zur Legalisierung von nicht versteuerten deutschen Geldern auf Schweizer Bankkonten.
Beide Länder unterzeichnen ein Zusatzprotokoll. Geldanlagen von Bundesbürgern in der Schweiz aus den vergangenen zehn Jahren sollen danach von 2013 an pauschal mit 21 bis 41 Prozent besteuert werden - nicht wie zunächst vereinbart mit 19 bis 34 Prozent. Das Schweizer Parlament billigt das Abkommen im Mai, der Bundestag stimmt im Oktober zu.
Die von SPD und Grünen regierten Bundesländer lassen im November das Abkommen im Bundesrat scheitern. Im Dezember kommt auch im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat keine Einigung zustande. Mit dem Abkommen hätte Hoeneß stillschweigend nachzahlen können - ohne juristisches Nachspiel.
Hoeneß zeigt sich beim Finanzamt selbst an, die Staatsanwaltschaft München leitet ein Ermittlungsverfahren ein, was Routine bei Selbstanzeigen ist. Hoeneß hatte vergeblich auf das kurz zuvor gescheiterte Steuerabkommen gesetzt.
Hoeneß bekommt in seinem Haus am Tegernsee Besuch von den Ermittlern. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl vor, der aber außer Vollzug gesetzt wird - angeblich gegen Zahlung einer hohen Kaution.
Das Nachrichtenmagazin "Focus" macht den Fall öffentlich und berichtet unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft und Hoeneß selbst.
Hoeneß schließt einen Rücktritt als Bayern-Präsident aus. In der Folge häuft sich die Kritik, auch Kanzlerin Angela Merkel rückt von Hoeneß ab. Geschlossen steht aber der FC Bayern hinter seinem Präsidenten.
Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet über den Haftbefehl und die Millionen-Kaution. Hoeneß besucht das Halbfinal-Hinspiel seines FC Bayern in der Champions-League gegen den FC Barcelona. Die Münchner gewinnen 4:0.
Hoeneß gibt via "Die Zeit" voller Reue Einblick in sein Seelenleben. Verbindungen seines Schweizer Kontos zum Rekordmeister schließt der Bayern-Präsident aber aus.
8:0 - Hoeneß bleibt Vorsitzender des Bayern-Aufsichtsrats. Vorerst: "Der Aufsichtsrat wird die Angelegenheit weiterhin beobachten und sich bei Vorliegen neuer Erkenntnisse mit dem Thema befassen", heißt es in der offiziellen Erklärung.
Die 23. Meisterschaft darf gefeiert werden, und Hoeneß fährt beim Autokorso zum Marienplatz mit. Doch trotz aller Gesten und warmer Worte wirkt Hoeneß inmitten der Feiergesellschaft betrübt.
Selbst im Moment des großen Triumphes steht Hoeneß unter dem Eindruck der Steueraffäre. Zurückhaltend greift er nach dem 2:1 im Finale gegen Borussia Dortmund nach dem Champions-League-Pokal.
Das Triple ist perfekt: Nach Meisterschaft und Champions-League holen die Münchner auch den DFB-Pokal.
Hoeneß stellt den neuen Trainer Pep Guardiola mit in München vor. Danach hält er sich öffentlich weiter zurück. In seiner Steuerangelegenheit rechnet er mit einer baldigen Entscheidung. "Ich bin zuversichtlich, dass es eine gute Lösung gibt. Ich denke, in den nächsten zwei, drei Monaten wird es eine Entscheidung geben."
Die Staatsanwaltschaft München erhebt Anklage gegen Hoeneß wegen Steuerhinterziehung. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München muss nun über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den Bayern-Präsidenten entscheiden.
Die Pressestelle des Oberlandesgerichts München teilt mit, dass die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II die Anklage gegen Hoeneß "unverändert" zugelassen habe. Hoeneß muss sich damit ab dem März wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten.
Erstmals seit Beginn seiner Steueraffäre legt Hoeneß ein Mandat nieder. Der Bayern-Präsident gibt seinen Posten im Aufsichtsrat der Allianz-Beratungs-und-Vertriebs-AG nach sieben Jahren auf.
Jahreshauptversammlung beim FC Bayern: Der Triple-Sieger gibt einen Umsatzrekord in Höhe von 432,8 Millionen Euro bekannt. Die Unterstützung seines Vereins rührt Hoeneß zu Tränen. Nach dem Ende seines Prozesses will er die Vereinsmitglieder über seine Zukunft entscheiden lassen.
Startschuss für den Eingang von Akkreditierungen für den im März beginnenden Prozess: Schon nach 27 Sekunden ist alles vorbei. Insgesamt gehen 454 Akkreditierungsgesuche ein, berücksichtigt werden wegen der geringen Anzahl an Sitzplätzen lediglich 49.
Sechs Wochen vor Prozessbeginn gibt es im Fall Hoeneß Razzien bei verschiedenen bayerischen Finanzbehörden. Aufgrund des Verdachts auf Verletzung des Steuergeheimnisses werden zahlreiche Unterlagen und elektronische Daten sichergestellt. Die Auswertung soll Wochen dauern.
Der Prozess gegen Uli Hoeness vor dem Landgericht München beginnt am 10. März mit zwei Paukenschlägen: Hoeness räumt ein, zusätzlich zu den 3,5 Millionen, die ihm die Anklage zur Last legt, noch weitere 15 Millionen Euro am Fiskus vorbeigeschleust zu haben. Und: ein potenzieller Belastungszeuge macht von seinem Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern. Es ist ein Steuerfahnder in Altersteilzeit, der Hoeness bei der Abfassung seiner Selbstanzeige beraten hat.
Uli Hoeneß wird zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Das Landgericht München spricht den Präsidenten des FC Bayern München wegen Steuerhinterziehung schuldig. Die Verteidiger kündigen Revision an.
Paukenschlag in München einen Tag nach der Urteilsverkündung: Uli Hoeneß verzichtet auf eine Revision in seinem Steuerprozess und akzeptiert damit die Haftstrafe von dreieinhalb Jahren. Zudem tritt er mit sofortiger Wirkung als Präsident und Aufsichtsratschef des FC Bayern zurück.
Hoeneß tritt seine Haft im Gefängnis in Landsberg am Lech an.
Erster Ausgang für Hoeneß: Für einige Stunden kann der prominente Häftling das Gefängnis verlassen, um sich mit seiner Familie zu treffen.
Der Erpresser von Hoeneß wird zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Der 51-Jährige gestand, den ehemaligen Präsidenten des FC Bayern vor dessen Haftantritt mit einem Drohbrief erpresst und 215.000 Euro verlangt zu haben.
Zu Weihnachten erhält Hoeneß Urlaub und darf erstmals wieder daheim - zwei Nächte außerhalb der Gefängnismauern - schlafen.
Zweiter Urlaub für Hoeneß. Er darf den Jahreswechsel zu Hause verbringen.
Hoeneß wird Freigänger. Er muss jetzt nur noch zum Schlafen in die JVA, darf tagsüber außerhalb des Gefängnisses einer geregelten Arbeit nachgehen. (Chronik mit Material von dpa)