Konsequenz der Abgasaffäre Auto-Umweltliste ohne Autos
Der Verkehrsclub Deutschland veröffentlicht seine Umweltliste, doch die bleibt dieses Mal leer: Als Reaktion auf die Abgasaffäre sieht sich der VCD außerstande die umweltfreundlichsten Autos zu küren. Die Botschaft heuer: Mit dem Autokauf erst mal abwarten.

Der VCD spricht von einer massiven Vertrauenskrise gegenüber der Autoindustrie und präsentiert deswegen seine Umweltliste anders als sonst ohne Platzierungen und Bewertungen für den umweltfreundlichsten PKW - denn: Die Grundlage der Daten, auf denen das Ranking früher ermittelt wurde, sei inzwischen höchst zweifelhaft.
Laut VCD sei bei allen Fahrzeugen der CO2-Ausstoß höher als von den Herstellern angegeben. Der Verkehrsclub Deutschland schreibt zur aktuellen Umweltliste:
"Ja, auch wir wussten, dass die Daten mit Vorsicht zu genießen sind und haben die Schönrechnerei der Autobauer mehrfach kritisiert. Aber wir haben nicht geahnt, in welchem Ausmaß einige Hersteller mit geradezu krimineller Energie Abgastests fälschen."
VCD
Abgasskandal: Politik in der Bringschuld
Deswegen spricht der Verband diesmal keine uneingeschränkten Empfehlungen für umweltverträgliche Autos aus – und kritisiert neben den Herstellern die Bundesregierung:
"Die Bundesregierung darf nicht länger zuschauen."
VCD
Die Politik müsse klare Vorgaben machen, kontrollieren und die Hersteller müssten den Willen zeigen, saubere Autos zu bauen und zu verkaufen. Das sei die Voraussetzung dafür, dass Autos wieder unter ökologischen Gesichtspunkten verglichen und gekauft werden können, so der VCD.
Umweltbewusste Autokäufer sollen abwarten
Wer kann, solle mit dem Kauf eines neuen Autos erst einmal abwarten. Wer dringend eines braucht, dem rät der VCD zu einem umweltfreundlichen Gebrauchtwagen. Der durch die Abgasaffäre in Misskredit geratene Diesel hat laut Verkehrsclub in der Stadt keine Zukunft, letzte Nische sei die Autobahn, aber nur für Vielfahrer. Auch hier verweist der Verband auf Alternativen wie Erdgas- oder Hybridfahrzeuge.
Naht das Ende von Diesel und Benziner?
Laut VCD naht das Ende des Verbrennungsmotors – in Zeiten des Klimawandels soll die Zukunft den Elektroautos gehören. Allerdings sind die bekanntlich immer noch zu teuer und werden deswegen kaum gekauft. Dabei lohne sich das E-Auto vor allem für Pendler, die tägliche Wege ab 50 Kilometer zurücklegen.
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Franz Rötelstein, Dienstag, 16.August 2016, 10:23 Uhr
1. CO2-Ausstoß
Der CO2-Ausstoß ist linear zum Spritverbrauch 2,4kg pro Liter Benzin und 2,7kg pro Liter Diesel. D.h. diesen Schadstoffausstoß kann jeder nachrechnen und durch seine Fahrweise stark beeinflussen. Beim Kauf eines Fahrzeuges kann man die Verbrauchsangaben des Herstellers heranziehen und diese mit Echtdaten z.B. von Spritmonitor.de vergleichen. Ganz unrealistisch sind die Herstellerangaben nicht, sie sind erreichbar.