Flunkyball Statement Regisseur und Drehbuchautor Alexander Adolph
Was ist der Kern von "Flunkyball"?
"Das ist in gewisser Weise das Porträt einer Gesellschaft voller Sehnsucht nach Harmonie und Perfektion und Jugend. Und an den Stellen, wo das nicht so gut funktioniert, gibt es Mittel, um die Leere zu füllen. Das kann die Nachmittagsträumerei sein, der kleine Wein zum Essen, die Spiele auf dem Mobiltelefon, intensiver Sport oder dass man hungert oder sich ritzt oder Drogen nimmt.
Das ist vielleicht auch eine Geschichte über Wohlstand.
Vor allem aber und ganz unbedingt ist 'Flunkyball' eine Liebesgeschichte."
Drehbuchautor und Regisseur Alexander Adolph
Was war Ihnen bei der Bildgestaltung zu ‚Flunkyball‘ wichtig?
"Flunkyball könnte in jeder Großstadt spielen. Da wir hauptsächlich an Originalschauplätzen gedreht haben, ist der Film auch das Porträt eines anderen, nicht-touristischen Münchens, welches man im Film nicht so oft sieht: der nächtlichen Innenstadt, ganz besonders der Sonnenstraße, des Sendlingertor-Platzes, des Münchner Freiheit-Untergeschosses, des berühmten Harry-Klein-Clubs, der dieses Jahr geschlossen wurde und des Nussbaumparks, dem `echten` Drogenpark Münchens. Mit dem Kameramann Patrick Orth, der auch Toni Erdmann gedreht hat, waren wir mittendrin. Wenn Zoe und Franz vor dem Geldautomaten von zwei aggressiven Typen angesprochen und verfolgt werden, rannten Lena Klenke und Laurids Schürmann so schnell sie konnten durch die nicht gesperrte Fraunhoferstraße, an echten Passanten und Clubbesuchern vorbei und Patrick wie ein Berserker mit der Kamera auf der Schulter hinterher. Zweimal dachte ich: ´Oh Gott, jetzt ist ihm was passiert!` Aber er ist gottseidank zum Glück immer wieder heil zurückgekommen. Dabei sind Patricks Bilder nicht dokumentarisch, sondern poetisch und elegant."
Drehbuchautor und Regisseur Alexander Adolph