Presse - Pressedossiers


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Am Ende geht man nackt Statements

Stand: 07.09.2016

Redakteurin Stephanie Heckner:

"Diesmal greift der Franken-Tatort ein politisches Thema auf, das uns alle angeht. Zwischen Ende 2014 und den Dreharbeiten im September 2016 haben wir bei der Entwicklung des Drehbuchs von ‚Am Ende geht man nackt‘ vielfach Blut und Wasser geschwitzt, weil sich die Vorzeichen in der Flüchtlingssituation ständig änderten, die Brisanz wuchs und die Herkunftsländer der Asylsuchenden wechselten. Unser Stoff veränderte sich immer mit. Die Flüchtlingsunterkunft wandelte sich vom Auffanglager mit Kleiderkammer in eine Gemeinschaftsunterkunft und fand ihren Erzählort und Drehort schließlich in Bamberg. Wir haben diesmal sehr viele Franken im Cast, dazu die Darsteller der Asylbewerber mit ganz unterschiedlichem Hintergrund: Sie stammen aus dem Irak, dem Iran, dem Libanon, aus Marokko, Tunesien, Palästina und Ghana. Kulturelle Kontraste sind es, die unsere Welt reich machen. Wir sollten sie bewusst wahrnehmen und ihnen Raum geben. Im Kleinen wie im Großen sollten wir das Diverse wertschätzen und uns darin üben, Dinge anders aufzufassen."

(Redakteurin Stephanie Heckner)

Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt:

Drehbuchautor Holger Karsten Schmndt | Bild: Ira Zehender

"Sowohl in meinem Bekanntenkreis als auch in den sozialen Netzwerken sprang mir ins Auge, dass diejenigen, die Flüchtlingen skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen, stets dieselben sind, die nie den persönlichen Kontakt, das persönliche Gespräch mit einem Betroffenen gesucht haben. Uns muss eines ganz klar sein: Wenn wir einem anderen Menschen, Kind, Greis, Mann, Frau aus Syrien, Afghanistan, Frankreich, Brasilien, Russland, ganz gleich woher, die Menschenrechte verweigern, die wir in unserer Verfassung allen garantieren, verwirken wir damit gleichzeitig für uns und unsere Kinder den Anspruch darauf, wenn wir einmal in Not geraten sollten. Menschenrechte gelten für alle oder keinen. Verweigern wir sie Flüchtlingen, verweigern wie sie damit uns selbst."

(Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt)

Produzent Martin Zimmermann:

Produzent Martin Zimmermann | Bild: BR/Michael Mirwald

"Wie der Tatort nach Bamberg kam: Bei der ersten Motivtour Anfang Juni hatten wir einige Städte auf dem Zettel, zufällig landete Bamberg ganz oben auf der Liste. Hier kannte sich nämlich unsere Ausstatterin Bettina Schmidt sehr gut aus, denn sie ist gebürtige Bambergerin. Bereits das erste Motiv an diesem Tag wurde zur großen Liebe aller Beteiligten: Die Lagarde Kasere entsprach 1:1 unseren Vorstellungen für das Hauptmotiv, schien quasi aus dem Buch vor unsere Füße gefallen zu sein. Selbst die direkte Umgebung der Kaserne stand genauso im Drehbuch. Unser Regisseur Markus Imboden sagte schließlich nur drei Worte: ‚Das ist es!‘ – und Bamberg wurde zur Tatort Stadt."

(Produzent Martin Zimmermann)

Schauspielerin Dayan Kodua (Rolle Neyla Mafany):

Darstellerin Dayan Kodua | Bild: Bertold Fabricius

"Es ist sehr wichtig, dass Geschichten von Flüchtlingen und dem Umgang mit ihnen erzählt werden. Flüchtlinge sind Menschen wie du und ich, die alle ihre individuelle Geschichte, ihre Wünsche und Ziele haben und die auch Sorgen und Ängste mit sich herum tragen, wie Menschen es nun einmal tun. Neyla Mafany aus Kamerun war eine gebildete, intelligente Frau mit Träumen, Zielen, Sehnsüchten, die viel Positives in die Gemeinschaft eingebracht hat. Die Welt stand ihr offen – bis zu dem fremdenfeindlichen Brandanschlag auf die Gemeinschaftsunterkunft, in der sie lebte. Flüchtlinge zu sehen als Menschen, die in Frieden und Gemeinschaft mit anderen Menschen leben möchten, das wäre ein Anfang für alle und eine gute Basis für ein respektvolles und die Gesellschaft bereicherndes Zusammenleben."

(Schauspielerin Dayan Kodua)


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