alpha-thema Gentechnik – globale Gefahr oder humanitäre Pflicht?
Vor drei Jahren riefen mehr als 100 Nobelpreisträgerinnen und -träger dazu auf, den Einsatz von Biotechnologie in der Landwirtschaft zu nutzen, um Hunger und Mangelernährung in einer rasant wachsenden Weltbevölkerung erfolgreich zu bekämpfen. Die Mehrheit der Deutschen steht dieser "Grünen Gentechnik" skeptisch gegenüber. Zu Recht? Damit beschäftigte sich im Juni eine Podiumsdiskussion im Forum Maximilianeum in München. ARD-alpha sendet die Diskussion "Gentechnik – globale Gefahr oder humanitäre Pflicht?" am 1. August, um 21.00 Uhr. Die Sendung ist 5 Jahre in der BR Mediathek verfügbar.
Der Widerstand gegen die Grüne Gentechnik setze Menschenleben in Entwicklungsländern aufs Spiel, er sei ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", so das Statement der Nobelpreisträger 2016. Die damit verknüpften Fragen reichen weit über die Biochemie hinaus. Sie betreffen Politik, Ethik und Technikfolgenabschätzung. Konkret etwa: Hängt der Hunger in der Welt allein am Saatgut? Oder nicht vielmehr auch am Wassermangel in den Ländern der südlichen Hemisphäre? Die Gentechnik hätte hier Möglichkeiten, zum Beispiel eine Pflanze, die eine längere Zeit ohne Wasser überleben kann. Aber kennen wir die Risiken der Grünen Gentechnik genau genug? Werden Einwände aus ökonomischen Interessen heruntergespielt?
Über Vorteile, Risiken und die politischen Implikationen der Grünen Gentechnik diskutierten am 12. Juni auf dem Podium:
- Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag
- Professor em. Dr. Hans-Jörg Jacobsen, Abteilung Pflanzenbiotechnologie am Institut für Pflanzengenetik der Universität Hannover
- Robert Macsics, Doktorand der Biochemie und Stipendiat der Stiftung Maximilianeum
- Bertram Verhaag, Regisseur und Dokumentarfilmproduzent
- Katharina Willkomm, Sprecherin für Verbraucherschutz der FDP-Fraktion im Bundestag
- Moderation: Andreas Bönte