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Jubiläum 50 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen

Das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei wurde am 30. Oktober 1961 in Bad Godesberg unterzeichnet. Es führte, trotz vertraglich geregelter Befristung der Aufenthaltsdauer auf maximal zwei Jahre, zum Beginn einer türkischen Einwanderung in die Bundesrepublik Deutschland. Die angeworbenen Arbeiter wurden in Deutschland als Gastarbeiter bezeichnet.

Stand: 25.10.2011

Türkische Gastarbeiter lesen Hürriyet | Bild: picture-alliance/dpa

25 Oktober

Dienstag, 25. Oktober 2011

Pressekontakt: Anna Martin

Anna.Martin@br.de

Seit vier Generationen ist Deutschland für viele inzwischen ein Zuhause. Viele Kinder und Enkel der ersten Gastarbeiter haben hier auch Karriere gemacht. Als Kulturschaffende, Wissenschaftler, Politiker, Unternehmer und Sportler, Arbeiter und Angestellte bereichern sie Gesellschaft und Kultur und sind aus dem deutschen Alltag nicht mehr wegzudenken.

Ähnliche Anwerbeabkommen schloss die Bundesrepublik Deutschland auch mit anderen Staaten: Griechenland, Italien, Jugoslawien, Marokko, Portugal, Spanien und Tunesien.

Aus Anlass des 50. Jahrestages dieses Abkommens strahlt das Bayerischen Fernsehen am Samstag, 29. und Sonntag 30. Oktober und Bayern 2 am Montag, 31. Oktober 2011 folgende Sendungen aus:

Im Bayerischen Fernsehen

Samstag, 29. Oktober 2011, 21.50 Uhr
Hallo Almanya!
Eine deutsch-türkische Unterhaltungsshow
Moderation: Özlem Sarikaya

Das Bayerische Fernsehen und TRT, die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt der Türkei, begehen das Jubiläum gemeinsam. Moderatorin Özlem Sarikaya, in Deutschland geborene Tochter türkischer Gastarbeiter, hat prominente Gäste der zweiten und dritten Generation sowie Zeitzeugen der ersten Stunde eingeladen. Mit ihnen lässt sie ein halbes Jahrhundert gemeinsamer Geschichte und interkulturellen Lebens in Deutschland spannend und unterhaltsam Revue passieren: mit Gesprächen, Anekdoten, Filmbeiträgen, Musik, Showacts und vielen Überraschungen.

Mit dabei sind die Schauspielerin und Schriftstellerin Renan Demirkan, der Kabarettist Fatih Çevikkollu, der Sänger Muhabbet, die Filmemacherinnen Yasemin und Nesrin Samdereli ("Almanya - Willkommen in Deutschland"), die ehemaligen Fußballprofis Erhan Önal und Yildiray Bastürk, die deutsch-türkische Rockband Grup Ünlü sowie der Unternehmer Vural Öger.

Sonntag, 30. Oktober 2011, 13.45 Uhr
Kebab weiß-blau
Integration in Bayern

Das Bayerische Fernsehen begleitet die türkische Familie Madan bei den Vorbereitungen zur Eröffnung ihrer Gaststätte mit bayerischem Biergarten in Grünthal in der Oberpfalz. Die Zuschauer sind dabei, wenn die Madans das alte Lokal zu renovieren beginnen, es eröffnen, den Biergarten bauen, mit Brauereien um die Einrichtung einer Shisha-Lounge kämpfen und schließlich in Lederhosen und Dirndl auch ihren bayerisch-türkischen Biergarten einweihen.

Sonntag, 30. Oktober 2011, 14.30 Uhr
Merhaba in Deutschland
Festakt zum 50. Jahrestag des Anwerbeabkommens mit der Türkei

Gleis 11 am Münchner Hauptbahnhof ist mehr als nur ein Bahnsteig. Dieses Gleis war für viele Gastarbeiter der ersten Generation der erste Kontakt mit Deutschland. Aus den "Gästen" wurden mit den Jahren Bürger, die in Deutschland eine neue Heimat fanden.

An die Anfänge der Einwanderung erinnert ein historischer Zug aus der Türkei mit Zeitzeugen, Politikerinnen und Politikern aus Deutschland und der Türkei, der am 30. Oktober um 15.00 Uhr auf Gleis 11 im Münchner Hauptbahnhof ankommt.

Das Bayerische Fernsehen überträgt den Festakt zwei Stunden live.

In BR-alpha

Sonntag, 30. Oktober 2011, 20.15 Uhr
Hier ist unsere Heimat
50 Jahre Türken in Deutschland (Doku / 2011)

Zum 50. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens 1961

Der Film porträtiert Türkinnen und Türken, die in Deutschland ihren Weg gemacht und sich erfolgreich auch in akademischen Berufen integriert haben.

Im Radio / Bayern 2

Montag, 31. Oktober 2011, 9.05 Uhr
radioWissen
Eine Zukunft in Deutschland - Migrationsgeschichte(n)

Die türkischen "Gastarbeiter" - Das Anwerbe-Abkommen von 1961
Heimat literarisch - Deutsche Geschichten mit türkischer Seele

Das 1961 abgeschlossene Abkommen, das den deutschen Arbeitskräftemangel mit Hilfe türkischer Gastarbeiter beseitigen sollte, sprach sich bald bis in entlegene Dörfer in Anatoliens Bergen herum. Dort verkauften Viele ihr Hab und Gut, ließen Frauen und Kinder zurück und fuhren nach Istanbul. Hier mussten sie Formulare ausfüllen, tagelang warten, sich von deutschen Ärzten bis zu drei Mal auf Herz und Nieren prüfen lassen, bevor sie im Bahnhof Istanbul-Sirkeci in Sonderzüge steigen konnten, um nach 50 oder mehr Stunden in München anzukommen. Der Hauptbahnhof und das Gleis 11 war für Hunderttausende das Erste, was sie von Deutschland sahen. Eigentlich sollten sie höchstens zwei Jahre bleiben, arbeiten und dann wieder zurückkehren. Aber wie Max Frisch einmal sagte: "Wir riefen Arbeiter, und es kamen Menschen".

Bettina Weiz erzählt vom "Anwerbeabkommen" und seinen Folgen.

Im Anschluss an diesen Beitrag porträtiert Gabriele Knetsch in "Heimat literarisch - Deutsche Geschichten mit türkischer Seele" drei Generationen deutsch-türkischer Autoren. Sie fragt nach ihren Themen, ihren Gefühlen, aber auch ihrem Stil. Typisch deutsch oder typisch türkisch? Oder eine ganz eigene Mischung irgendwo dazwischen?

Das sind neue Fragen, denn zunächst wurden die Bücher schlicht Gastarbeiter-Literatur genannt und mit einer gewissen Sozialarbeiterattitüde gelesen. Das hat sich geändert. Türkisch-deutsche Autoren verfassen heute Theatertexte, Lyrik, Satiren, Comedy und ambitionierte Romane. Autorinnen wie Renan Demirkan oder Emine Sevgi Özdamar gehören zu den Etablierten des deutschen Literaturbetriebs. Die neue Generation deutsch-türkischer Autoren und Autorinnen behandelt das gesamte Themenspektrum. Nur eben mit einer anderen Perspektive, dem Blick des in Deutschland groß gewordenen Migranten-Kindes.

Montag, 31. Oktober 2011, 10.05 Uhr
Notizbuch- spezial
"Man nannte uns Gastarbeiter"- 50 Jahre türkische Einwanderung nach Deutschland

Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg, das war die Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und des Kalten Krieges. Da das Land neue Arbeitskräfte brauchte, wurden Abkommen für die Anwerbung ausländischer Arbeitnehmer unterschrieben: das erste 1955 mit Italien, fünf Jahre später mit Spanien und Griechenland und kurz darauf, am 31.Oktober 1961, mit der Türkei. Millionen von Menschen machten sich auf den Weg.

So beginnt die Geschichte der Gastarbeiter, die das Wirtschaftswunderland Deutschland für immer verändern sollten. Und so beginnen tausende persönliche Geschichten, die von der Hoffnung auf ein besseres Leben erzählen, vom Trennungsschmerz und Sehnsucht nach der Familie, die zurückgeblieben ist, von enttäuschten Träumen und der Selbsttäuschung, dass die Fremde nur ein vorübergehender Zustand sei.

Auf die Geschichte dieser langsamen Einwanderung schaut das „Notizbuch“ in einer Spezial-Ausgabe zurück, von der Ankunft auf Gleis 11 und dem "Empfangsbunker" am Münchner Hauptbahnhof bis hin zu den Kindern und Enkelkindern der Gastarbeiter, die heute - einer verfehlten Integrationspolitik zum Trotz - zum größten Teil Erfolgsgeschichten schreiben.

Das Thema 50 Jahre Anwerbeabkommen zwischen BRD und Türkei, Gastarbeiter in Bayern wird ebenfalls ein Schwerpunkt in der Sendung "TheoLogik" am Montag, 31. Oktober 2011, 21.03 Uhr, in Bayern 2 sein


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