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alpha-thema Die Welt ohne Zeitzeugen

Mehr als 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des NS-Regimes gibt es nur noch wenige Menschen, die aus eigenem Erleben von dieser Zeit berichten können. Wie kann die Erinnerung wachgehalten werden, wenn sie nicht mehr da sind? Am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust fragt "alpha-thema: Die Welt ohne Zeitzeugen" in einem Expertengespräch und zwei Filmen nach der Zukunft der Erinnerung – am Mittwoch, 27. Januar 2021, ab 21.45 Uhr in ARD-alpha.

Stand: 22.01.2021

Im Mai vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Noch leben Angehörige der Generation, die den Krieg miterlebten. Noch leben die letzten Zeitzeugen, die in Bombenkellern saßen, zum Volkssturm eingezogen wurden, mit ihren Eltern vor der näher rückenden Front flohen. Das multimediale ARD-Projekt "Kinder des Krieges" erzählt das Schlüsseljahr 1945 aus der Sicht der Kinder. Bild: Unter der Aufsicht amerikanischer Soldaten schirmt eine deutsche Mutter die Augen ihres Sohnes ab, während sie mit anderen Zivilisten an den Leichen von 57 Russen, darunter Frauen und ein Baby, vorbeigeht, die aus einem Massengrab außerhalb der Stadt Suttrop exhumiert wurden. | Bild: BR/National Archives and Records Administration, College Park/rbb

Sie schlagen eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Doch bald werden die letzten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen verstummen. Was bedeutet das für die Zukunft der Erinnerungs- und Gedächtniskultur? Wie können persönliche Zeitzeugnisse bewahrt und an künftige Generationen weitergegeben werden? Diesen Fragen geht Moderatorin Verena Hampl in der Reportage "Holocaust – Erinnern ohne Zeitzeugen" im Rahmen der Reihe "RESPEKT – Demokratische Grundwerte für alle!" um 21.45 Uhr nach. Unter anderem spricht sie mit dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, und Jugendlichen darüber, wie neue Wege in der Museumspädagogik das Erinnern an einem historischen Ort auch künftig möglich machen können, und stellt ein ungewöhnliches Projekt vor, das der israelische Hightech-Millionär Mati Kochavi und seine Tochter Maya ins Leben gerufen haben: Mit der Instagram-Webserie "Eva Stories" nach dem Original-Tagebuch einer in Auschwitz ermordeten 13-jährigen Jüdin wollen sie jungen Menschen einen Einblick in die Auswirkungen der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik vermitteln.

Heute gelten die Zeugnisse von Menschen, die die Zeit des Nationalsozialismus erlebt und erlitten haben, als wertvolle historische Quellen für die Erforschung und Vermittlung der Geschichte der NS-Herrschaft und der Verbrechen des Holocaust. Doch die Geschichtswissenschaft, vor allem in Deutschland, hat lange gebraucht, bis sie den Wert der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erkannt hat. Wie wird sich das Holocaust-Gedenken ohne sie verändern? Wie kann ihr Vermächtnis weitergetragen werden? Und welche Rolle können dabei digitale Medien spielen? Darüber diskutieren Dr. Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, und Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, im "alpha-thema Gespräch: Holocaust – Die Erinnerung bleibt" um 22.15 Uhr mit Andreas Bönte.

Wie haben Kinder das Schicksalsjahr 1945 erlebt? Davon erzählt der Dokumentarfilm "Kinder des Krieges" um 22.45 Uhr aus der Sicht von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die damals Kinder waren: Sie saßen in Bombenkellern, wurden zum Volkssturm eingezogen oder flohen mit ihren Eltern vor der näher rückenden Front. Viele haben traumatische Erfahrungen gemacht und nach dem Krieg über das Erlebte geschwiegen, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen.

 alpha-thema: Die Welt ohne Zeitzeugen – Die Sendungen im Überblick:

Mittwoch, 27. Januar 2021
21.45 Uhr: RESPEKT – Demokratische Grundwerte für alle!
Holocaust – Erinnern ohne Zeitzeugen
Reportage, 2020
Moderation: Verena Hampl
BR Mediathek: nach Ausstrahlung 5 Jahre verfügbar

22.15 Uhr: alpha-thema Gespräch: Holocaust – Die Erinnerung bleibt
Gespräch, 2021
Gäste: Dr. Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, und Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Moderation: Andreas Bönte
BR Mediathek: nach Ausstrahlung 5 Jahre verfügbar

22.45 Uhr: Kinder des Krieges
Deutschland 1945
Dokumentation, 2020
BR Mediathek: nach Ausstrahlung bis 3. Februar 2021 verfügbar


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