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alpha-thema: Weiße Rose Gedächtnisvorlesung von BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth

BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth hält 2022 die traditionelle Gedächtnisvorlesung zum Gedenken an die Widerstandsgruppe Weiße Rose an der LMU München. ARD alpha sendet die Rede zum Thema ʺGesellschaftlicher Zusammenhalt und mediale Verantwortungʺ am Dienstag, 22. Februar um 22.45 Uhr im Rahmen von ʺalpha-thema: Die Weiße Roseʺ. Davor, um 21.45 Uhr, beleuchtet der Dokumentarfilm ʺSophie Scholl – Allen Gewalten zum Trotz …ʺ den familiären Hintergrund, das Umfeld und das Beziehungsgeflecht der jungen Widerstandskämpferin. Die Sendungen stehen nach Ausstrahlung in der BR Mediathek zur Verfügung.

Stand: 18.02.2022

Eine Seite aus der Gerichtsakte vor den Fotografien von Hans Scholl, Sophie Scholl und Christoph Probst | Bild: Clemens Bilan/ddp/dapd

Am 22. Februar 1943 wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl, Studierende an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitglieder der Widerstandsgruppe ʺWeiße Roseʺ zusammen mit ihrem Freund Christoph Probst zum Tod verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet. Jedes Jahr lädt die Ludwig-Maximilians-Universität München in Verbindung mit der Weiße-Rose-Stiftung zu einer Gedächtnisvorlesung ein, um an die Widerstandsgruppe und an das geistige Erbe aller Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus zu erinnern.

Ausgehend von der Rolle der Medien als Instrumente von Politik und Propaganda während der NS-Diktatur spricht BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth in ihrer Rede ʺGesellschaftlicher Zusammenhalt und mediale Verantwortungʺ über aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und die Verantwortung der Medien in einer digitalen Welt. Angesichts der drohenden Zersplitterung der Öffentlichkeit in immer mehr voneinander abgeschottete Teilöffentlichkeiten komme es heute mehr denn je auf einen verbindenden Kommunikationsraum an, in dem Gemeinschaft stattfinde und demokratischer Austausch und Dialog möglich seien. Nach Wildermuths Überzeugung braucht es deshalb – in der digitalen Welt dringender denn je – unabhängige und relevante Qualitätsmedien, die bei der Auswahl und Vermittlung von Informationen Standards hochhalten, Fairness gewährleisten, verantwortungsbewusst sind und die Lebenswirklichkeit der Menschen vor Ort kennen. Denn auch die historische Erfahrung zeige: ʺEs ging und geht beim Journalismus nie um die reine Erstellung von Inhalten, sondern immer um publizistische Verantwortung und Ethos.ʺ

Der Dokumentarfilm ʺSophie Scholl – Allen Gewalten zum Trotz … ʺ basiert auf aufwendigen historischen Recherchen, die der Publizist und Buchautor Ulrich Chaussy für den Kinofilm ʺSophie Scholl – Die letzten Tageʺ betrieb. Er trug teilweise noch unveröffentlichte Fotos und Dokumente zusammen, entdeckte neue Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, mit denen er Interviews führte. Dieses exklusive Material haben Ulrich Chaussy und die Regisseurin Marieke Schroeder zu einem einzigartigen Dokumentarfilm verarbeitet. Unter anderem berichten Sophie Scholls Freunde Susanne Zeller-Hirzel und Franz Müller davon, wie sie vor Gericht standen, und – in ihrem ersten ausführlichen Interview vor laufender Kamera – kommt Sophies Schwester Elisabeth Hartnagel zu Wort. Ausschnitte aus dem Kinofilm ergänzen das dokumentarische Material.


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