Seit 11. November "Ist das gerecht?" – die ARD-Themenwoche
"Ist das gerecht?" Dieser Frage widmet sich die ARD-Themenwoche unter der Federführung des Norddeutschen Rundfunks in diesem Jahr von Sonntag, 11. bis einschließlich Samstag, 17. November 2018 bundesweit im Fernsehen, Radio, online und BR Text. Mit ausgewählten Kurz- und Spielfilmen, Reportagen, Dokumentationen, Magazinbeiträgen liefert auch der Bayerische Rundfunk Denkanstöße und Antworten. Eine Auswahl der BR-Höhepunkte im Überblick.
Sendungen vom BR im Ersten
Sonntag, 11. November 2018 vom BR im Ersten, 23.35 Uhr
Superfrauen – Die weibliche Seite des Deutschen Films (BR)
Diese Dokumentation bietet eine kritische Bestandsaufnahme der weiblichen Seite des deutschen Films. Zu Wort kommen Deutschlands erfolgreichste Film-Frauen, darunter die Schauspielerin Iris Berben, die zugleich Präsidentin der Deutschen Filmakademie ist, die Produzentin Regina Ziegler ("Weissensee"), die Regisseurinnen Margarethe von Trotta ("Hannah Arendt"), Caroline Link ("Nirgendwo in Afrika"), Doris Dörrie ("Männer") und Anika Decker ("Traumfrauen") und die Macherinnen hinter dem internationalen Erfolg von "Toni Erdmann". Auch Verantwortliche der Filmhochschulen und Fördergremien diskutieren über die Frage, wie es kommt, dass zwar viele Frauen erfolgreich zu Produzentinnen und Regisseurinnen ausgebildet werden, dann aber in der Filmbranche keinen Job finden.
Sendungen im BR Fernsehen
Neben den wöchentlichen Magazinen im BR Fernsehen, die sich während der ARD-Themenwoche "Ist das gerecht?" des Themas annehmen, stehen unter anderem folgende Sendungen auf dem Programm:
Montag, 12. November 2018
22.00 Uhr
Lebenslinien
Josef Brustmann – Aus der Reihe gesungen
Dokumentation
Bis heute wählt er meist den unbequemen Weg. Josef Brustmann gelingt es - trotz Stigmatisierung als Flüchtlingskind in Wolfratshausen und einer schweren Kinderlähmung - sich regelrecht "hochzuarbeiten". Als Kabarettist wählt er in seinen musikalischen Soloprogrammen häufig autobiografische Hintergründe. Privat lebt er mit seiner zweiten Frau in Icking und stellt sich, mit insgesamt fünf Kindern und vier Enkelkindern, den Herausforderungen einer Patchworkfamilie.
Josef Brustmann spielte in Bierbichlers letztem Film "Mittelreich" einen Großvater. Mittlerweile hat er sich mit seinem Erbe, dem Heranwachsen mit einem erzkonservativen Vater und einem dem Alkohol nicht abgeneigten Großvater, versöhnt.
22.45 Uhr
Das Ende der Geduld
Spielfilm, Deutschland 2014
Regie: Christian Wagner
Buch: Stefan Dähnert
mit Martina Gedeck, Jörg Hartmann u.a.
Im Zentrum der fiktionalen Geschichte steht die Jugendrichterin Corinna Kleist im Kampf mit einem Fall, der ihr sehr nahegeht. Sie legt sich mit dem Intensivtäter Nazir (21) an, einem libanesischen Clan-Boss, der über die Drogengeschäfte in der Berliner Hasenheide herrscht. Für dessen kleinen Bruder Rafiq, der bald 14 und somit strafmündig wird, versucht sie, Verantwortung zu übernehmen - er war als Drogenkurier für Nazir unterwegs. Der schmächtige Junge wird ihre Mission. Rafiq eine Chance zu geben, heißt für die Jugendrichterin, ihm einen Denkzettel zu verpassen. Doch daraus entwickelt sich neues Unrecht. Corinna Kleist tritt eine Lawine ungekannter Gewalt los, die eine junge Liebe zerstört und ihre Vision bedroht.
"Das Ende der Geduld" ist ein TV-Drama nach dem Bestseller von Kirsten Heisig. Die Jugendrichterin Corinna Kleist geht über alle Grenzen – vor allem über ihre eigenen. Sie kämpft vehement und engagiert für jugendliche Intensivtäter und versucht, diese über das so genannte Neuköllner Modell zu erreichen. Es ist die Bedrohung von außen und innen, der sie am Ende nicht mehr standhalten kann.
Dienstag, 13. November 2018
23.15 Uhr
nacht:sicht
Vom Gleichgewicht der Welt
Wie soll die Welt aussehen, die wir unseren Kindern und Enkeln hinterlassen? Wie können wir soziale Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und den fortschreitenden Klimawandel noch aufhalten? Graeme Maxton, Generalsekretär des Club of Rome, plädiert in seinem Buch "Change!" für eine radikale ökonomische und soziale Kehrtwende.
Der Club of Rome, ein Zusammenschluss von Experten verschiedener Disziplinen, setzt sich seit seiner Gründung 1968 für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft ein und hat im Jahr 1972 mit seinem ersten Bericht "Die Grenzen des Wachstums" maßgeblich zur Entstehung der Umweltbewegung beigetragen.
Klimawandel, Globalisierung und Digitalisierung stellen uns heute vor noch größere Herausforderungen und erfordern auch neue Konzepte zur Klimagerechtigkeit zwischen Nord- und Südländern. Die Energiewende in Deutschland ist ein erster Schritt, aber Graeme Maxton geht weiter: "Wir müssen radikal neu definieren, was wir unter Freiheit, Wettbewerb und Fortschritt verstehen."
Mittwoch, 14. November 2018
19.00 Uhr
STATIONEN
Gnade vor Recht? Grenzen der Gerechtigkeit
Magazin
Moderation: Irene Esmann
Selbst in einem Rechtsstaat entspricht Recht nicht immer dem persönlichen Gerechtigkeitssinn. Wenn zum Beispiel ein Flüchtling, der gut integriert ist und einen Job hat, abgeschoben wird, mag das juristisch korrekt sein – aber gerecht? Wie gehen wir mit einem Menschen um, der aus Unachtsamkeit den Tod eines Menschen verursacht hat? Ist er nicht gestraft genug? Geht hier nicht Gnade vor Recht? In vielen Bereichen kann Gerechtigkeit an Grenzen geraten, wenn nicht mehr eindeutig ist, was nun gerecht oder ungerecht ist. "Stationen" über Menschen und Geschichten von Recht und Gnade, Schuld und Vergebung.
21.00 Uhr
Kontrovers
Die Story: Einmal Förderschule, immer Förderschule
Auf Förderschulen soll regelmäßig überprüft werden, ob die Schüler dort richtig aufgehoben sind. Wie genau hingeschaut wird, hängt aber oft vom Einsatz der Eltern ab. Und so bleiben Kinder auf der Förderschule, obwohl sie dort gar nicht mehr hingehören. Eine Ungerechtigkeit oft mit Folgen für das ganze Leben - die Kontrovers Story zur ARD-Themenwoche Gerechtigkeit.
22.00 Uhr
DokThema
Flug MH XXR – Das Ende der Willkommenskultur
Dokumentation
In der Dokumentation von Ahmet Senyurt, Oliver Bendixen und Anna Tillack geht es um das aktuelle Thema Abschiebung. Wie gerecht ist die aktuelle Abschiebepraxis? Flüchtlingshelfer, die sich ehrenamtlich engagieren, kommen in dieser Dokumentation ebenso zu Wort wie Polizisten und Entscheider, Befürworter und Kritiker. Was macht die Flüchtlingspolitik mit ihnen? Wie argumentieren Politiker, Kritiker und Befürworter in der aktuellen Asyldiskussion?
22.45 Uhr
Mollath - Und plötzlich bist du verrückt
Dokumentarfilm, Deutschland 2015
Regie: Annika Blendl, Leonie Stade
Es war Bayerns bekanntester Justizskandal: Sechs Jahre nachdem Gustl Mollath in die Psychiatrie eingewiesen worden war, wurden Zweifel an der Rechtmäßigkeit und der Verhältnismäßigkeit seiner Unterbringung laut. Nach siebeneinhalb Jahren kam er schließlich frei. Die Filmemacherinnen Annika Blendl und Leonie Stade begleiteten Gustl Mollath nach seiner Entlassung bis zur Wiederaufnahme des Verfahrens mit der Kamera - und zeichnen ein intensives und differenziertes Porträt von ihm.
Donnerstag, 8. bis Donnerstag, 15. November 2018
19.30 Uhr
Dahoam is Dahoam
Die beliebte bayerische Familienserie beteiligt sich mit einem Handlungsstrang zum Thema Altersarmut, der eigens für die ARD-Themenwoche geschrieben wurde: Theres Brunner (Ursula Erber) stellt erschüttert fest, dass ihre Freundin Traudl mit ihrer Rente nicht über die Runden kommt und sucht Möglichkeiten, zu helfen.
Sendungen in ARD-alpha
Montag, 12. November, bis Freitag, 16. November 2018,
jeweils 19.30 Uhr
alpha demokratie
Wiederholung einzelner Folgen der Sendereihe zur ARD Themenwoche "Ist das gerecht?" mit folgenden Themen:
Grundeinkommen - mehr als eine Utopie? (Montag, 12. November)
Daseinsvorsorge (Dienstag, 13. November)
Hartz IV (Mittwoch, 14. November)
Wird Wohnen zum Luxus? (Donnerstag, 15. November)
demokratie weltweit: Teures Gut Gesundheit (Freitag, 16. November)
Das Magazin "alpha-demokratie" befasst sich, montags bis freitags um 19.30 Uhr, mit den zentralen Fragen und Entwicklungen unserer Demokratie in einer unruhigen Welt - über die Aktualität hinaus.
Sonntag, 11. November 2018
19.30 Uhr
RESPEKT
Reportage (BR, 2018)
Gerechtigkeit – Voraussetzung für die Demokratie
Das Thema Gerechtigkeit lässt niemanden kalt. Jede und jeder will gerecht behandelt werden, nur wie das gehen soll, sehen alle anders. Klar ist allerdings: Wenn zu viele Menschen das Gefühl haben, dass es zu ungerecht zugeht, ist der demokratische Zusammenhalt einer Gesellschaft bedroht. Ohne Gerechtigkeit funktioniert keine Gesellschaft, aber was als gerecht gilt, ist individuell völlig verschieden. Die Reportage zeigt, wie Gerechtigkeit in der Demokratie ständig neu ausgehandelt wird.
22.05 Uhr
Auf ein Wort... GERECHTIGKEIT
Michel Friedman im Gespräch mit Stephan Gosepath
Montag, 12. November 2018
15.00 Uhr
Checker Tobi
Der Arm-und-Reich-Check
Moderation: Tobias Krell
18.15 Uhr
Planet Wissen
Die Ware Mensch - von Ausbeutung und moderner Sklaverei
19.15 Uhr
RESPEKT kompakt
Menschen mit Behinderung – Kampf um Teilhabe und Gleichberechtigung
Dienstag, 13. November 2018
15.00 Uhr
Checker Can
Der Handicap-Check
Moderation: Can Mansuroglu
19.15 Uhr
RESPEKT kompakt
Meinungsfreiheit – Was man sagen darf und was nicht
Mittwoch, 14. November 2018
15.00 Uhr
Checker Tobi
Der Geld-Check
Moderation: Tobias Krell
17.00 Uhr
Tele-Akademie: Prof. Dr. Heinz Bude
Soziale Ungleichheiten in der Zukunft
19.15 Uhr
RESPEKT kompakt
Sexismus im Alltag – wo fängt es an?
Donnerstag, 15. November 2018
18.15 Uhr
Planet Wissen
Armut in Deutschland - Wenn es nicht mal für das Nötigste reicht
19.15 Uhr
RESPEKT kompakt
Mitmachen, sich engagieren – Zutaten für die moderne Demokratie
22.15 Uhr
Campus Magazin
Gleiches Recht für alle? Auf der Suche nach Gerechtigkeit
Eine Sendung in Zusammenarbeit mit VolontärInnen des BR
Die Themen der Sendung:
Was ist gerecht? Campus Tour in Tübingen
Was Gerechtigkeit im positiven Sinn ist, will Campus Magazin-Moderatorin Sabine Pusch in Tübingen herauszufinden. Dort besucht sie den Philosophen Otfried Höffe, der in Deutschland John Rawls' berühmte Theorie der Gerechtigkeit in Umlauf gebracht und weitergedacht hat. Mit ihm begibt sie sich auf einen philosophischen Spaziergang durch die traditionsreiche Uni-Stadt und findet heraus, warum Bildung unverzichtbar für eine gerechte Gesellschaft ist, und wie Studierende sich dafür in Tübingen engagieren.
BAföG: Warum müssen Studierende ihre Eltern verklagen?
Wenn Eltern keinen Unterhalt bezahlen oder sich weigern, für den Antrag auf BAföG oder ein Stipendium den Einkommensnachweis vorzulegen, bleibt für die Betroffenen meist nur die Möglichkeit, gegen die eigenen Eltern vor Gericht zu ziehen. Ein Dilemma, dass ganze Familien spaltet und die Frage aufwirft: Wie gerecht ist es, die finanzielle Unterstützung für ein Studium von den Eltern abhängig zu machen?
Klassenkampf: Sind Lohnunterschiede bei Lehrern gerecht?
Längeres Studium, akademischere Ausbildung, anspruchsvollerer Unterricht. Diese Gründe werden noch immer angeführt, um in Bayern Gehaltsunterschiede von rund 600 Euro zwischen Gymnasial- und RealschullehrerInnen und Mittelschul- und GrundschullehrerInnen zu rechtfertigen. Campus Magazin besucht zwei Lehramtsstudenten und schaut mit ihnen in die Zukunft: Wie unterschiedlich werden sie verdienen, wenn sie in unterschiedlichen Schul-Typen unterrichten und ist das gerecht?
Inklusion: Wie meistert ein blinder Professor seinen Alltag an der Uni?
Rainer Schliermann ist Professor an der OTH Regensburg und fast blind. Er ist einer von wenigen Menschen in Deutschland, die trotz Behinderung eine akademische Karriere gemacht haben. Campus Magazin begleitet den Professor einen Tag lang und geht der Frage nach, wir es um die Inklusion von Lehrpersonal an Hochschulen und Universitäten steht.
Freitag, 16. November 2018
19.15 Uhr
RESPEKT kompakt
Flüchtlinge – Vorurteile, Bürokratie und das Recht auf einen Neubeginn
Samstag, 17. November 2018
10.30 Uhr
STATIONEN
Gnade vor Recht? Grenzen der Gerechtigkeit
11.00 Uhr
Echtes Leben
Wie viel soll ich Bettlern geben?
Sendungen in den Hörfunkwellen des Bayerischen Rundfunks
Eine Woche lang ist die Frage "Ist das gerecht?" im Rahmen der ARD-Themenwoche auch Schwerpunkt im BR-Hörfunk. Bayern 1, Bayern 2, Bayern 3, BR-KLASSIK, B5 aktuell, PULS, das junge Programm des Bayerischen Rundfunks, und die digitale Schlagerwelle Bayern plus berichten rund um das Thema.
Die Sendungen im Einzelnen:
Bayern 1
Sonntag, 11. November 2018
12.00 Uhr
Die Blaue Couch
Zu Gast: Heribert Prantl, der vor seiner journalistischen Karriere bei der Süddeutschen Zeitung als Rechtsanwalt, Richter und Staatsanwalt tätig war.
Thema "Warum Recht nicht gleich Gerechtigkeit ist"
Moderation: Gabi Fischer
Montag, 12. bis Freitag 16. November 2018
jeweils zwischen 5.00 und 9.00 Uhr
Bayern 1 am Morgen
Bayern 1 beschäftigt sich während der Themenwoche mit einem Gerechtigkeitsthema und stellt dazu in der Sendung "Bayern 1 am Morgen" täglich eine entsprechende Frage an den Juristen, Kolumnisten und Autor Rainer Erlinger. Der Ablauf der Fragen ist wie folgt:
Montag, 12. November zum Thema "Lohngerechtigkeit"
Dienstag, 13. November zum Thema "Lockangebote auf Kosten von Altkunden – ist das gerecht?"
Mittwoch, 14. November zum Thema "Pro und Contra Frauenquote"
Donnerstag, 15. November zum Thema "Wenn der Zimmernachbar im Hotel nur die Hälfte zahlt: Recht und Gerechtigkeit in der Dienstleistungsbranche"
Freitag, 16. November zum Thema "Gesetzlich versus privat versichert – wie gerecht ist unser Gesundheitssystem?"
Bayern 2
Sonntag, 11. November 2018
8.30 Uhr
Evangelische Perspektiven
"Denn die Augen des Herren sehen auf die Gerechten"
Gerechtigkeit fällt nicht vom Himmel
Von Christoph Fleischmann
Die Frage nach der Gerechtigkeit ist eine Grundfrage des menschlichen Lebens, die sich überall stellt, wo Menschen zusammenleben: Wem steht was zu von Gütern, die gemeinsam hergestellt werden? Dies ist ursprünglich keine religiöse Frage, aber Gerechtigkeit ist oft mit der Religion verbunden worden. Die irdischen Gerechtigkeitsvorstellungen haben sich im Laufe der Geschichte grundlegend verändert: In vormodernen Zeiten galt als gerecht, dass alle das Lebensnotwendige bekommen; mit dem Aufkommen des Kapitalismus änderte sich das dahingehend, dass jeder mit seinen Gütern frei handeln darf, vorausgesetzt er findet jemanden, der auf sein Angebot eingeht. Interessant ist, dass uns bis heute beide Vorstellungen von Gerechtigkeit noch prägen. Die alten Ideale scheinen überlebt zu haben – auch dank der Kirchen.
9.00 Uhr
Bayern 2 am Sonntagvormittag
Schwerpunkt: "Was ist gerecht?" / "Frauen wollen durch Frauenwahlrecht mehr Gerechtigkeit"
12.30 Uhr
radioTexte – Das offene Buch
Man Booker-Preisträger Paul Beatty: "Der Verräter"
Lesung mit Shenja Lacher
Im Gespräch: Paul Beatty
Unsere Welt ist die gerechteste, die wir je hatten. Aber Dickens, ein Schandfleck von Los Angeles, führt die Sklaverei wieder ein und sucht eine Partnerstadt! Paul Beatty wurde mit seiner brillanten Rassismus-Satire "Der Verräter" zu Amerikas ersten Preisträger des britischen Man Booker Prize for Fiction, dem wichtigsten britischen Literaturpreis.
Mit Bravour liest Schauspieler Shenja Lacher zum Auftakt der ARD-Themenwoche „Gerechtigkeit“ Passagen aus dem rasanten, kühnen, frechen Roman. Und Paul Beatty meldet sich telefonisch zum Interview über Rassismus in den USA und den Präsidenten.
Montag, 12. November 2018
10.05 Uhr
Notizbuch
Schwerpunktthema "Bedingungsloses Grundeinkommen"
Für die Anrufsendung im Studio: Dr. Rainer Erlinger, Moralexperte
Dienstag, 13. November 2018
10.05 Uhr
Notizbuch
Schöne neue Arbeitswelt: Wie gerecht ist digitales Arbeiten?
Mittwoch, 14. November 2018,
9.05 Uhr
radioWissen
Die Sendung beinhaltet zwei Kurzfeatures:
Gerechtigkeit - Im Wandel der Philosophie
Autor: Dr. Michael Conradt
Kaum etwas empört die Menschen so sehr wie Ungerechtigkeit. Aber darüber, was konkret gerecht oder ungerecht ist, gehen die Meinungen oft weit auseinander. Deshalb bemühen sich Philosophen seit mehr als 2.000 Jahren, objektiv herauszufinden, was Gerechtigkeit eigentlich ist und wie man sie herstellen kann. Der Beitrag beleuchtet wesentliche Stationen dieses Denkweges: von der Gerechtigkeit als Tugend bei Platon und Aristoteles über Rousseaus Gesellschaftsvertrag bis hin zur Verfahrensgerechtigkeit bei John Rawls und Jürgen Habermas. Braucht Gerechtigkeit einen moralischen Überbau, oder reichen faire Regeln?
John Rawls - Vordenker einer gerechten Gesellschaft
Autorin: Maike Brzoska
Wie kann eine Gesellschaft gerecht und fair gestaltet werden? Der Philosoph John Rawls schlägt hierfür ein Gedankenexperiment vor: Er geht von einem hypothetischen Urzustand aus, in dem die Bürger noch nicht wissen, welche Position sie in einer Gesellschaft einnehmen werden. Ob sie also arm, reich, gebildet, farbig, gesund oder krank sein werden. Dann sollen sie die Regeln und Verhältnisse dieser Gesellschaft gemeinsam festlegen. Rawls geht davon aus, dass sie die Gemeinschaft so gestalten werden, dass auch die am wenigsten begehrte Position für alle akzeptabel wäre. Das Gedankenexperiment ist unter dem Begriff "Schleier des Nichtswissens" bekannt geworden. Für den Amerikaner Rawls, der selbst einer begüterten und einflussreichen Familie entstammt, waren soziale Gerechtigkeit und gleiche Aufstiegschancen für alle Bürger einer Gesellschaft zeit seines Lebens zentrale Themen seines Schaffens. Seine Weggefährten beschreiben ihn als zurückhaltend, fast schüchtern, dennoch hat er unsere Vorstellung von Gerechtigkeit stark beeinflusst.
10.05 Uhr
Notizbuch – Gesundheitsgespräch
Arm und krank, reich und gesund
Mit Dr. Marianne Koch
Moderation: Klaus Schneider
Wer Geld hat, lebt länger. Frauen acht und Männer zehn Jahre, so das Robert-Koch-Institut. Gibt es also eine Zwei-Klassen-Medizin, ist das System ungerecht? Dr. Marianne Koch gibt auch Antworten auf die Fragen der Zuhörer.
11.05 Uhr
Notizbuch
Alt und arm: Frauen und Rente
Donnerstag, 15. November 2018
9.05 Uhr
radioWissen
Redaktion: Bernhard Kastner
Die Sendung beinhaltet zwei Kurzfeatures:
Das Huhn und die globale Wirtschaft – Folgen des Welthandels
Autor: Alexander Göbel
Alle Welt redet vom Handel, von Wettbewerb und Entwicklungschancen, die dadurch entstehen. Das Gegenteil kann der Fall sein, wenn Handel nicht gerecht ist, wenn der eine Partner politisch und wirtschaftlich besonders stark, und der andere besonders schwach ist. Ein Beispiel dafür ist das Land Ghana in Westafrika, das im Jahr rund 165.000 Tonnen Fleisch aus den USA, aus Brasilien und der Europäischen Union importiert. Allein 90.000 Tonnen davon sind Geflügelteile, und die sind aufgrund der Massenproduktion und der Kühlketten so unschlagbar billig, dass in Ghana die heimische Geflügelwirtschaft nicht mithalten kann. Tausende Arbeitsplätze gehen verloren, die Menschen verlassen ihre Heimat.
Geschichte(n) vom gerechten Lohn – Verdienen wir, was wir verdienen?
Autorin: Daniela Remus
Laut Umfragen finden gut drei Viertel der Deutschen, dass sie nicht gerecht entlohnt werden. Und immer dann, wenn die Höhe von Spitzengehältern, Fußballer-Ablösesummen oder Bonuszahlungen von Konzernchefs öffentlich werden, ist die Empörung groß. Warum bekommt ein Manager 50.000 Euro im Monat, während eine Friseurin von dieser Summe als Jahresgehalt nur träumen kann? Geht es bei dieser Ungleichheit um moralische Enthemmung? Um die gierige Bereicherung einiger Weniger auf Kosten der Allgemeinheit? So einfach ist es nicht. Die Höhe des Lohns richtet sich nach ökonomischen Faktoren wie der Ausbildung, der Wirtschaftskraft des Unternehmens oder der Marktnachfrage. Schon im Mittelalter haben sogar Philosophen über einen gerechten Lohn nachgedacht. Heute beschäftigt das Thema vor allem Ökonomen, Gewerkschafter, Politiker und Unternehmer. Und zwar nicht aus ethischen Gründen, sondern deshalb, weil Untersuchungen immer wieder zeigen, dass das Gerechtigkeitsempfinden bei der Entlohnung entscheidend ist, um den sozialen Frieden zu sichern.
10.05 Uhr
Notizbuch
unter anderem mit dem Thema Generationen-Gerechtigkeit.
Ein Statement von Kristina Weber
Freitag, 16. November 2018
10.05 Uhr
Notizbuch – Freitagsforum
Was ist eigentlich gerecht?
Verhandeln in der Partnerschaft
Samstag, 17. November 2018
18.30 Uhr
radioMikro
Kinder-Diskussionsrunde "Megafon" zum Thema "Gerechtigkeit"
Bayern 3
BAYERN 3 setzt in seinem Programm verschiedene Schwerpunkte zum Thema Gerechtigkeit. Los geht es mit dem Thema "Gerechtigkeit in der Familie und im Job" und den Fragen: Können Eltern wirklich gerecht sein? Was heißt Gerechtigkeit in einer Partnerschaft?
Zu Wort kommen verschiedene Experten und natürlich die Hörerinnen und Hörer. Ebenso beim Thema "Gerecht oder ungerecht – alles Gefühlssache?" Warum fühlen wir uns so oft ungerecht behandelt? Haben aber bei manchen Vergehen wie Schummelei bei der Steuer oder Falschparken kein schlechtes Gewissen? Beim Schwerpunkt "Gerechtigkeit vor dem Gesetz" kommt unter anderen eine bayerische Schöffin und ein Rechtsanwalt zu Wort, der einen Freispruch für einen Mörder erreicht hat, obwohl er sicher war, dass dieser die Tat begangen hat. Beim Schwerpunkt "Soziale Gerechtigkeit" geht es um die Frage, warum die Löhne in manchen Berufen so viel schlechter sind als in anderen, obwohl Ausbildung und Belastung absolut vergleichbar sind. Am Ende der Themenwoche dreht sich im Programm von Bayern 3 alles um "Gerechtigkeit in der Erziehung".
B5 aktuell
Samstag, 10. November 2018
7.20 Uhr (Wh.: 9.20 Uhr)
Interview der Woche
Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Frage "Was ist gerecht?"
Montag, 12. bis Freitag, 16. November 2018
7.50 Uhr (Wh.: 9.50 Uhr)
B5 Hintergrund
Verschiedene Aspekt zum Thema Gerechtigkeit. Diese reichen von "Wie findet ein Richter die gerechte Strafe" bis hin zur Frage "Ist der Solidaritätszuschlag gerecht?"
BR Klassik
Montag, 12. bis Freitag, 16. November 2018
jeweils 7.20 Uhr
Allegro
u.a. mit einer Beitragsserie zum Thema "Chancengerechtigkeit Klassik"
Montag, 12. bis Freitag, 16. November 2018
18.00 Uhr
Leporello
u.a. mit Interviews zum Thema Gerechtigkeit, so z. B. über Musikförderung von Menschen mit Behinderung oder über das faire Besetzen von Orchesterstellen
Sonntag, 11. November 2018
12.05 Uhr
Tafel-Confect
Musikalisches Prekariat und Komponisten aus einfachen Verhältnissen und Armut als Thema in der Musik
Montag, 12. November 2018
19.05 Uhr
con passione
Einmal verbrannt - für immer vergessen?
Ungerechte Rezeptionsgeschichten verfemter Komponisten
Dienstag, 13.November 2018
23.05 Uhr
Jazztime
News & Roots
We Shall Overcome: Zur ARD-Themenwoche "Gerechtigkeit und Chancengleichheit" wirft Henning Sieverts einen Blick auf gesellschaftspolitisches Engagement von Jazzmusikern, in historischen und aktuelle Aufnahmen, u.a. mit Max Roach, Abbey Lincoln, Charles Mingus, Charlie Haden, Carla Bley und Ambrose Akinmusire
Montag, 12., Mittwoch, 14. und Donnerstag, 15. November 2018
jeweils 18.05 Uhr
Klassik-Stars
Frauen am Pult
Nach wie vor sind Dirigentinnen von großen Orchestern noch die absolute Ausnahme. Namen wie Simone Young, Oksana Lyniv und Barbara Hannigan lassen sich an einer Hand abzählen. BR-Klassik portraitiert drei, die dem getrotzt haben: Marin Alsop, Emmanuelle Haim und Simone Young.
Donnerstag, 15. November 2018
19.05 Uhr
KlassikPlus
Warum gibt es kaum Intendantinnen?
Zu Gast: Carena Schlewitt, neue Intendantin des Europäischen Zentrums der Künste im Dresdner Festspielhaus Hellerau
Wo bleiben die Intendantinnen? Zur ARD-Themenwoche "Ist das gerecht?" befragt KlassikPlus Carena Schlewitt, die neue Intendantin des Dresdner Festspielhauses Hellerau. Wie hat sie es geschafft, sich in einer Männerdomäne durchzusetzen? Wie funktioniert der Dreiklang mit ihren neuen Intendanten-Kollegen von der Dresdner Staatsoper und dem dortigen Staatsschauspiel?
Bayern plus
Bayern plus, die digitale Schlagerwelle des BR, berichtet der ARD Themenwoche in Beiträgen und Interviews über verschiedene Aspekte zum Thema Gerechtigkeit – in den Sendungen "Bayern plus am Vormittag" (Montag bis Freitag von 7.00 bis 11.00 Uhr) und "Elf bis Drei", (Montag bis Freitag von 11.00 bis 15.00 Uhr). Zu empfangen ist Bayern plus in Bayern und Berlin mit einem DAB+-Radio, deutschlandweit via Kabel, europaweit über Satellit oder weltweit per Internetstream unter: www.bayern-plus.de
PULS, das junge Programm des Bayerischen Rundfunks, sendet zum Thema Generationen-Gerechtigkeit am Samstag, 10. November 2018 um 18.00 Uhr ein PULS Spezial unter dem Titel "Du wirst es mal besser haben – Warum dieser Satz gelogen ist und was sich ändern muss, damit er wieder stimmt". Das Radio-Feature ist direkt nach der Sendung als Podcast abrufbar und wird am Sonntag, 11. November 2018 um 12.00 Uhr wiederholt.
PULS-Autorin Vanessa Schneider macht sich darin Gedanken, warum der automatische Aufstieg für die junge Generation nicht mehr so funktioniert, wie noch bei deren Eltern. In intensiven Gesprächen vergleicht sie dabei ihren Lebensentwurf mit dem ihrer Mutter im Alter von Anfang 30. Sie fragt sich: Was ist der Grund für diese veränderten Bedingungen? Und: Was kann man tun, um trotzdem beruhigt in die Zukunft schauen zu können? Besonderes Augenmerkt liegt bei der Beantwortung dieser Fragen auf den Themen Ausbildung und Arbeit, Ausgaben, Vermögen und Rente sowie Familienplanung.
BR Text
Der BR Text berichtet ab Seite 800ff. über die ARD-Themenwoche und die dazugehörigen BR-Sendungen.