Themenabend Sexuelle Gewalt
Ob im familiären Umfeld oder als Kriegswaffe – sexuelle Gewalt gegen Frauen hat viele Ausprägungen und ist ein globales Problem. Auch in Deutschland sind zahlreiche Frauen davon betroffen. Das Bayerische Fernsehen widmet sich am Montag, 9. Februar 2015, ab 20.15 Uhr in „Jetzt mal ehrlich - Sexuelle Gewalt und die Ohnmacht der Frauen“ sowie ab 21.00 Uhr in der Gesprächsrunde „Sexuelle Gewalt als Waffe“ diesem wichtigen Thema.
Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Nach verschiedenen Studien ist jede siebte Frau in Deutschland von sexueller Gewalt betroffen, aber nur fünf Prozent der Sexualstraftaten werden angezeigt. Von hundert angezeigten Vergewaltigungen enden im Schnitt dreizehn mit einer Verurteilung.
Doch warum ist das so? Warum zeigen viele Frauen die Täter nicht an? Und wenn es doch zu einem Prozess kommt – warum sind sie so selten erfolgreich vor Gericht? „Jetzt mal ehrlich" sucht in Bayern nach den Hintergründen für die desolate Situation von Frauen, die sexuelle Gewalt zumeist aus dem privaten Umfeld erfahren, sich aber nicht zu wehren wissen. Liegt es an eigenen verinnerlichten Verhaltensmustern, dass sie das Schweigen nicht brechen und immer wieder Opfer von Gewalt werden? Oder liegt es an strukturellen Problemen in der Gesellschaft? Vivian Perkovic spricht mit Opfern und Tätern, mit Helfern, Anwälten und mit der Polizei.
Gesprächsrunde „Sexuelle Gewalt als Waffe“
Im Anschluss an „Jetzt mal ehrlich" beschäftigt sich ab 21.00 Uhr die von Amelie Fried moderierte Gesprächsrunde mit den vielschichtigen Dimensionen sexueller und sexualisierter Gewalt gegen Frauen weltweit. Sexualisierte Gewalt wird als Waffe in Kriegen und als Mittel der Ausbeutung eingesetzt – mit verheerenden Folgen für die betroffenen Frauen und deren Familien. Warum sind Frauen solch großer Aggression ausgesetzt? Was können Politik und Medien bei der Prävention dieser Verbrechen leisten? Und welche Hilfsangebote können betroffene Frauen in Anspruch nehmen?
Diesen und anderen Fragen gehen die Journalistin und Buchautorin Maria von Welser, die Leiterin der Hilfsorganisation „medica mondiale e.V.“ Monika Hauser, die Schauspielerin und Botschafterin von „German Doctors e.V.“ Maria Furtwängler sowie der Leiter des Münchner Instituts für Traumatherapie Prof. Willi Butollo auf den Grund.