74. Internationale Filmfestspiele Berlin Der Bayerische Rundfunk bei der Berlinale 2024
Bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin, die vom 15. bis 25. Februar 2024 stattfinden, werden vier Filme präsentiert, die unter Beteiligung des Bayerischen Rundfunks entstanden sind. Im Wettbewerb des Festivals läuft die BR/ARTE-Koproduktion "Des Teufels Bad" von Veronika Franz und Severin Fiala. In der Sektion Berlinale Special werden die Filme "Filmstunde_23" von und mit Edgar Reitz und Jörg Adolph und "Treasure" von Julia von Heinz zu sehen sein. Der Dokumentarfilm "Der unsichtbare Zoo" von Regisseur Romuald Karmakar wird in der Sektion Forum gezeigt.
kinokino, das Filmmagazin des Bayerischen Rundfunks, berichtet über die Berlinale am 21. Februar, 0.05 Uhr im BR Fernsehen (in 3sat am 20. Februar, 21.45 Uhr) und am 28. Februar, 0.30 Uhr im BR Fernsehen (in 3sat am 27. Februar, 21.45 Uhr) sowie webfirst in der ARD Mediathek.
Im Hörfunk berichtet Bayern 2 in der "radioWelt" (Montag – Freitag, 6.05-8.30 Uhr), in der "kulturWelt" (Montag – Freitag, 8.30-9.00 Uhr), in "Filmkultur" (Sonntag, 18.02., 19.05 Uhr) sowie in der “Nahaufnahme“ (Freitag, 23.02., 15.30 Uhr / Samstag, 24.02., 14.30 Uhr) über die Berlinale. BR24 hat laufend tagesaktuelle Kritiken und Tipps sowie online Kritiken im Programm.
Wettbewerb:
"Des Teufels Bad"
Regie und Drehbuch: Veronika Franz und Severin Fiala
Darstellende: Anja Plaschg, David Scheid, Maria Hofstätter, Agnes Lampl, Lukas Walcher, Camilla Schilien, Marlene Hauser, Stefan Koller, Lorenz Tröbinger, Christoph Grabner, Lisa Weber, Claudia Martini, Herta Klopf, Sarah Kleiner, Nathaliya Baranova u. a.
Redaktion: Harald Steinwender (BR), Carlos Gerstenhauer (BR), Barbara Häbe (ARTE)
Produktion: Ulrich Seidl Filmproduktion (Produzent: Ulrich Seidl) in Koproduktion mit Heimatfilm, ORF und BR in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert von Film- und Medienstiftung NRW, DFFF, Eurimages, ÖFI, FF Wien, Filmstandort Österreich und Land Niederösterreich
Oberösterreich im Jahr 1750: Ein Karpfenteich reflektiert das Grau des Himmels. Ein tiefer, dunkler Wald schluckt das Sonnenlicht. Eine Hingerichtete wird auf einem Hügel zur Schau gestellt. Zum Beweis. Als Warnung. Ein Omen? Die tiefreligiöse und hochsensible Agnes (Anja Plaschg) betrachtet die tote Frau mit Mitleid. Auch mit Sehnsucht, denn sie fühlt sich fremd in der Welt ihres Mannes Wolf (David Scheid), in die sie frisch eingeheiratet hat. Eine gefühlskalte Welt voller Arbeit, Verrichtungen und Erwartungen. Immer mehr zieht sich Agnes zurück. Immer enger wird ihr inneres Gefängnis, immer erdrückender ihre Melancholie. Ein Gewaltakt scheint ihr bald der einzige Ausweg.
Berlinale Special Gala:
"Treasure"
Regie: Julia von Heinz
Drehbuch: Julia von Heinz, John Quester
Darstellende: Lena Dunham, Stephen Fry, Zbigniew Zamachowski, Wenanty Nosul, Magdalena Célowna, Tomasz Wlosok, Maria Mamona, Sławomira Łozinska, Sandra Drzymalska, Klara Bielawka u. a.
Redaktion: Harald Steinwender (BR), Carlos Gerstenhauer (BR), Claudia Tronnier (ARTE), Katharina Dufner (SWR), Meike Götz (MDR)
Produktion: Seven Elephants (Produzent: Fabian Gasmia, Produzentin: Julia von Heinz) in Koproduktion mit Kings & Queens Filmproduktion, Haïku Films und DETAiLFILM unter Beteiligung von Lava Films, in Koproduktion mit BR, SWR, MDR und in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert von Deutscher Filmförderfonds DFFF, BKM Filmförderung, Medienboard Berlin-Brandenburg MBB, FFA, Mitteldeutsche Medienförderung MDM, Filmförderung Baden-Württemberg MFG, FFF FilmFernsehFonds Bayern, deutsch-frz. Minitraité und französische Förderungen (deutsch-frz. Minitraité, Cinema du Monde), Creative Europe Media
Warschau, 1991: Die New Yorkerin Ruth (Lena Dunham) macht mit ihrem eigenwilligen Vater Edek (Stephen Fry) eine Rundreise durch Polen, um die Orte zu besuchen, an der ihre Familie einst gelebt hatte – bevor die Familienmitglieder im Holocaust ermordet wurden. Sie besuchen Warschau, Lodz und Krakau sowie das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, wo Edek und seine verstorbene Frau Rose während der NS-Zeit interniert waren. Ruth möchte ihre jüdischen Wurzeln finden. Ihr Vater dagegen zeigt sich mäßig interessiert an der Familiengeschichte. Erst als die beiden das ehemalige Haus der Familie besuchen und Edek mit einer polnischen Familie konfrontiert wird, die vom Elend seiner Familie profitiert hat, verändert sich seine Haltung. Vater und Tochter nähern sich einander zum ersten Mal an ...
Berlinale Special:
"Filmstunde_23"
Regie und Buch: Edgar Reitz und Jörg Adolph
Protagonistinnen und Protagonisten: Edgar Reitz und ehemalige Schülerinnen des Münchner Luisengymnasiums
Redaktion: Florian Kummert (BR), Carlos Gerstenhauer (BR)
Produktion: if…Productions (Produzent: Ingo Fliess) in Zusammenarbeit mit ERF und dem BR
1968 wagte Edgar Reitz den Versuch, Film als Unterrichtsfach an der Schule einzuführen. Am Münchner Luisengymnasium lehrte er ein Semester lang 26 Mädchen im Alter von durchschnittlich 13 Jahren in Filmkunde. Theorie und Praxis: Die Mädchen erhielten die Gelegenheit mit Super 8-Material ihre eigenen Filme zu drehen. Ein Experiment, das im Dokumentarfilm "Filmstunde", einer Auftragsproduktion für das BR Fernsehen, verewigt wurde. 55 Jahre später konnte Edgar Reitz ein Klassentreffen mit den ehemaligen Filmschülerinnen dokumentieren und zeigen, dass der Unterrichtsversuch von 1968 ein ganzes Leben lang nachwirkte. Die Schülerinnen, heute im Großmütter-Alter, sind immer noch leidenschaftliche Filmkunst-Freundinnen und kritische Kinobesucherinnen. Als "Filmstunde_23" hat Edgar Reitz in Ko-Regie mit Jörg Adolph die Stimmung des Wiedersehens eingefangen und blickt auf Filmbildung damals und heute.
Forum:
"Der unsichtbare Zoo"
Regie und Buch: Romuald Karmakar
Redaktion: Dagmar Mielke (rbb/ARTE), Matthias Leybrand, Carlos Gerstenhauer (BR), Mirjam Dolderer (SWR), Christian Granderath (NDR)
Produktion: Pantera Film (Produzent: Romuald Karmakar), Film Base Berlin (Produzent: Matthias Schwerbrock) in Koproduktion mit rbb/ARTE, BR, SWR und NDR, gefördert von DFF, BKM, Filmstiftung NRW und Medienboard Berlin-Brandenburg
Über die Jahreszeiten hinweg wird vom Leben, der Arbeit, den Tieren und den Besucherinnen und Besuchern des Zoo Zürich erzählt, eine Institution, die zu den führenden Zoologischen Gärten Europas zählt. Das Tier im Gehege, der Mensch im Kino. Was liegt dazwischen?
BR-Produktionen auf internationalen A-Festivals
Seit Jahren ist der Bayerische Rundfunk mit seinen Kinokoproduktionen regelmäßig Gast auf allen internationalen A-Festivals und zeigt damit eine sichere Hand für den künstlerischen Film – sowohl fiktional als auch dokumentarisch.
Bei den Berliner Filmfestspielen der letzten Jahre war der Programmbereich Spiel-Film-Serie mit u. a. "Sisi und Ich", "Rimini" und "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" im Wettbewerb vertreten, "Schweigend steht der Wald" und "Sorry Genosse" liefen in der Perspektive Deutsches Kino. Bei den Internationalen Filmfestspiele von Cannes liefen 2023 die BR-Koproduktionen "Auf trocken Gräsern“ und "Die Bologna Entführung – Geraubt im Namen des Papstes" im Wettbewerb und Merve Dizdar, die Hauptdarstellerin von "Auf trockenen Gräsern" wurde mit einer Goldenen Palme ausgezeichnet.