Trimedialer Programmschwerpunkt 75 Jahre Befreiung der bayerischen Konzentrationslager
Vor 75 Jahren wurden die bayerischen Konzentrationslager Flossenbürg (23. April 1945) und Dachau (29. April 1945) von US-amerikanischen Truppen befreit. Der Bayerische Rundfunk erinnert mit einem trimedialen Programmschwerpunkt an die Jahrestage.
Neben neu produzierten Fernsehdokus und Hörfunksendungen gibt es einen Podcast sowie ab 17. April unter www.br.de/diebefreiung einen virtuellen Rundgang durch das Konzentrationslager Dachau.
Ein Internetdossier bietet vertiefende Informationen zum Kriegsende in Bayern mit historischem Bildticker, Multimediastorys und Erinnerungen von Zeitzeugen:
www.br.de/nachrichten/1945-2020-kriegsende-in-bayern.
Die zweiteilige Fernsehdoku "KL Dachau" –"KL" ist die in offiziellen Dokumenten der SS und im Sprachgebrauch verwendete Abkürzung für Konzentrationslager – schildert die Geschichte des Konzentrationslagers und beschreibt das System auch aus der Sicht von Häftlingen (BR Fernsehen am Mittwoch, 29.4., 22.00 und 22.45 Uhr, ARD-alpha am Samstag, 2.5., 20.15 und 21.00 Uhr, in der BR Mediathek ab sofort verfügbar). Unter www.br.de/diebefreiung kann man bei einem virtuellen Rundgang über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau mit historischen Fotos vom 29. April 1945 und passenden Augenzeugenberichten zum Anhören die Befreiung nacherleben (ab 17.4.). Im dazugehörigen Podcast von Bayern 2 "Die Befreiung: Die letzten Stunden in den Konzentrationslagern Flossenbürg und Dachau" werden die Geschichten einzelner Häftlinge und Befreier aus dem virtuellen Rundgang vertieft und um Schicksale aus dem KZ Flossenbürg ergänzt. Jede Woche erscheint eine neue Folge unter www.br.de/diebefreiung sowie im BR-Podcastcenter. Die erste Folge "Die Befreiung - Die letzten Stunden des KZ Flossenbürg" ist auch auf Bayern 2 zu hören ("radioWissen", Montag, 20.4., 09.05 Uhr). Der virtuelle Rundgang und der Podcast entstanden in Zusammenarbeit mit der KZ-Gedenkstätte Dachau.
In "Getrennt durch Stacheldraht - Jugendjahre im KZ Gusen" geht es um die persönliche Geschichte zweier Jugendlicher, die sich in dem österreichischen Konzentrationslager kreuzt. Der eine ist der Sohn des Lagerleiters, der andere ein junger Häftling. 75 Jahre später begegnen sich die beiden zum ersten Mal persönlich. Ein Beitrag im Hörfunk läuft in "radioWissen" auf Bayern 2 (Montag, 20.4., 09.05 Uhr), die neue TV-Dokumentation wird im Ersten (Montag, 20.4., 23.30 Uhr) und im BR Fernsehen (Mittwoch, 22.4., 22.00 Uhr) ausgestrahlt.
Die Doku "Was bleibt - Ein Tag in der KZ Gedenkstätte Flossenbürg" beschreibt die Arbeit der Gedenkstätte aus unterschiedlichen Perspektiven (Erstausstrahlung in ARD-alpha am Samstag, 25.4., 21.45 Uhr, am Mittwoch, 29.4., 23.30 Uhr im BR Fernsehen).
Hörfunk- und Fernsehsendungen (Auswahl)
Samstag, 18. April, 08.05 Uhr, Bayern 2: Bayerisches Feuilleton
Die Befreiung der KZs Flossenbürg und Dachau
(Wh.: Sonntag, 19. April. 20.05 Uhr)
Thomas Muggenthaler schildert die Befreiung der KZs Flossenbürg und Dachau. Im "Bayerischen Feuilleton" kommen Überlebende des KZs Dachau zu Wort, wie Jean Samuel, Vladimir Feierabend aus Prag, Isaak Ackermann aus Israel und György Csilla aus Budapest. Außerdem wurden auch Zeitzeugen aus dem Ort Dachau interviewt.
Montag, 20. April, 09.05 Uhr, Bayern 2: radioWissen
- Getrennt durch Stacheldraht - Jugendjahre im KZ Gusen
(von Julia und Robert Grantner)
- Die Befreiung – Die letzten Stunden des KZ Flossenbürg
(von Yvonne Maier und Eva Deinert)
Montag, 20. April, 23.30 Uhr, Das Erste (auf dem Sendeplatz "Geschichte im Ersten")
Mittwoch, 22. April, 22.00 Uhr, BR Fernsehen:
Getrennt durch Stacheldraht - Jugendjahre im KZ Gusen
BR Mediathek: bis 22. April 2021
Doku über zwei Jungen im österreichischen Konzentrationslager Gusen: Einer war Häftling, der andere Sohn des Lagerleiters, der als "Teufel von Gusen" bezeichnet wurde. Nach 75 Jahren begegnen sie sich zum ersten Mal.
Die Lebensgeschichten werden in den zeithistorischen Kontext eingeordnet; eine zentrale Rolle spielt die Aufarbeitung der Historie des KZ Gusen. Hierbei stützt sich die Dokumentation auf die Erzählungen der Zeitzeugen sowie auf Aussagen von Experten.
Samstag, 25. April, 20.15 Uhr, ARD-alpha: Überall war Tod
Vom Leiden und Sterben im KZ Flossenbürg (2015)
Die Dokumentation zeichnet die Geschichte des Konzentrationslagers nach und gibt den Überlebenden des Terrors eine Stimme.
Samstag, 25. April, 21.45 Uhr, ARD-alpha
Mittwoch, 29. April, 23.30 Uhr, BR Fernsehen: Was bleibt
Ein Tag in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
BR Mediathek: bis 29. April 2021
Der Film taucht für einen Tag in den Kosmos der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ein und zeigt die Arbeit aus der Perspektive unterschiedlicher Mitarbeiter: einer Restauratorin, einem Hausmeister, einer Historikerin oder von Angestellten des Wachdienstes.
Samstag, 25. April, 22.15 Uhr, ARD-alpha: 13,5 km (2010)
Ein Zeitzeuge berichtet, wie er als 14-Jähriger in den letzten Kriegstagen in Oberbayern einem Marsch von KZ-Häftlingen folgen musste und dabei immer wieder während des Marsches zu Tode gekommene oder von den begleitenden SS-Männern erschossene Häftlinge auf sein Pferdefuhrwerk geworfen wurden.
Mittwoch, 29. April, 22.00 und 22.45 Uhr, BR Fernsehen
Samstag, 2. Mai, 20.15 und 21.00 Uhr, ARD-alpha: KL Dachau
BR Mediathek: ab sofort bis fünf Jahre nach Ausstrahlung
Die zweiteilige Doku erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven in filmisch noch nie da gewesener Detailtiefe die Geschichte jenes Lagers, das von 1933 bis 1945 und damit länger existierte als jedes andere KZ, und das als Blaupause diente für alle anderen Konzentrationslager im Dritten Reich. "KL" ist die in offiziellen Dokumenten der SS und im Sprachgebrauch verwendete Abkürzung für Konzentrationslager.
Der erste Film "Das System" widmet sich der Organisation des Lagers durch die SS. Es wird beschrieben, wie das KL Dachau zur "Schule“ wurde für die späteren SS-Kommandanten von Vernichtungslagern wie Auschwitz, und welche Mechanismen das Funktionieren der Mordmaschine sicherstellten, bevor sie Anfang 1945 im völligen Chaos zusammenbrach.
Der zweite Teil "Im Lager" schildert das KZ aus Sicht der Gefangenen des Systems. Über ihre Tagebucheinträge kommen die KZ-Häftlinge praktisch selbst zu Wort: ein fränkischer Rechtsberater und eine Berliner Sekretärin, beide jüdischer Abstammung, ein Münchner Kommunist, ein slowenischer Kriegsgefangener, ein österreichischer Dissident und ein polnischer Priester.
Im Anschluss an die Doku "KL Dachau“ senden das BR Fernsehen (23.30 – 05.20 Uhr) und ARD-alpha (21.45 bis 00.00 Uhr) weitere Dokus zum Thema sowie Gespräche mit KZ-Überlebenden aus der Reihe "Zeuge der Zeit".
Sonntag, 3. Mai bis 7. Juni 2020, sonntags um 17.05 Uhr, Bayern 2:
radioDoku (fünf Sendungen)
Kindheit im Lager – Die Überlebenden des Holocaust
Zeitzeugen erinnern sich an ihre Kindheit im Konzentrationslager, Todesmärsche, Befreiung der KZs – und daran, dass Juden auch im Nachkriegsdeutschland nicht immer willkommen waren. Die Radiofeatures sind Teil des großen multimedialen ARD-Projekts "Kinder des Krieges – Deutschland 1945" (Federführung: rbb).
Augmented Reality-App in Kooperation mit KZ-Gedenkstätte Dachau
Grundlage des virtuellen Rundgangs durch das KZ Dachau (www.br.de/diebefreiung) und Teil des trimedialen BR-Angebots zur Befreiung der bayerischen Konzentrationslager ist eine Augmented-Reality-App für Smartphone und Tablet, mit der die Besucherinnen und Besucher der KZ-Gedenkstätte Dachau den Tag der Befreiung vor 75 Jahren nacherleben erleben können. Der Launch der App musste wegen der Corona-Krise verschoben werden und wird nach der Wiedereröffnung der Gedenkstätte stattfinden.