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Zum Tod von Fredl Fesl Musikkabarettist und bayerisches Original

Er war ein Liedermacher, Kabarettist und bayerisches Original: Fredl Fesl ist im Alter von 76 Jahren verstorben. Aus diesem Anlass nimmt das BR Fernsehen am Donnerstag, 27. Juni, um 21.00 Uhr "Astor FEIERT Fredl Fesl" ins Programm, am Montag, 1. Juli um 22.05 Uhr das "Lebenslinien"-Porträt "Fredl Fesl: I bin wia i bin". Bayern 2 würdigt Fesl, der als Erfinder des bayerischen Musikkabaretts gilt, mit einem Bayerischen Feuilleton und einer Ausgabe der Bayern 2 Radiospitzen, beides am Samstag, 29. Juni.

Stand: 27.06.2024

Fredl Fesl | Bild: BR/Ursula Stolle

Die Sendungen im Überblick:

BR Fernsehen
Donnerstag, 27. Juni 2024, 21.00 Uhr
Bereits jetzt in der ARD Mediathek, für zwei Jahre
Astor FEIERT Fredl Fesl
Fredl Fesl ist die Ikone der bayerischen Musik- und Kabarettszene. Nachdem er seine niederbayerische Heimat verlassen und sich an verschiedenen Instrumenten und Berufen erprobt hatte, "erfand" Fredl Fesl das bayerische Musikkabarett und wurde quasi über Nacht berühmt. Der "Königsjodler" machte in den 1970er-Jahren Bairisch auch außerhalb der Landesgrenzen bühnentauglich. Mit dem "Taxilied" schrieb er den Stadtplan von München komplett um. Seine Ballade vom edlen Rittersepp oder von den 44 Fußballbeinen konnte in den späten 70ern jedes Kind mitsingen. Und heute gibt es wohl kaum einen bayerischen Musikkabarettisten, der sich nicht auf den vollbärtigen Volksmusik-Anarchisten, begnadeten Gitarristen und hintersinnigen Wortakrobaten beruft. Auch für Willy Astor ist Fredl Inspiration und Vorbild gewesen. In der 2018 produzierten Sendung "Astor FEIERT Fredl Fesl" erzählt dieser von persönlichen Begegnungen und lässt Fesls Lebenswerk noch einmal Revue passieren.

Bayern 2
Samstag, 29. Juni, 2024, 8.05 Uhr (Wdh. am 30.6. um 12.05 Uhr)
Bereits in der ARD Audiothek
Bayerisches Feuilleton
Der König von Bairisch-Absurdistan – Die zwei Leben des Fredl Fesl
Von Thomas Grasberger, BR 2022
Im Juli 2022, an seinem 75. Geburtstag, da hat Fredl Fesl mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückgeschaut: auf das reiche und bewegte Leben eines Mannes mit vielen Begabungen – als Handwerker und Erfinder, als Waller-Angler und Baggerfahrer, vor allem aber als Wort-Artist und Komödiant, der im Leben – und viele Jahre lang auch auf der Bühne – seine Zuhörer begeistert und zum Lachen gebracht hat. Für manche war Fesl nur der Blödel-Barde mit der Prinz-Eisenherz-Frisur. Andere erkannten den ab- und hintergründigen Humor eines bairischen "Melankomikers". Mit Songs wie dem "Königsjodler" oder dem "Taxilied" eroberte Fesl erst die Kleinkunstbühnen, bald auch die Konzertsäle und das Fernsehpublikum. "Weil er immer so unverständliche Sachen sang, wurde bald alle Welt auf ihn aufmerksam" – diese Songzeile aus dem Fesl-Lied "Der Cowboy" hat autobiografische Qualität. Bald herrschte der König von Bairisch-Absurdistan weit über Bayerns Grenzen hinaus – als Gebieter über alle Lachmuskeln.
Doch dann traf ihn plötzlich die Absurdität des Lebens selbst: Diagnose Morbus Parkinson. Mit ihr begann Fesls zweites Leben: Nicht immer lustig, nicht immer einfach, aber auch nie ganz ohne Humor. Dieses Leben endete am 25. Juni 2024.  

BR Heimat
Samstag, 29. Juni, 2024, 14.05 Uhr (Wdh. um 22.03 Uhr)
Obacht-Tradimix
Bajubarde und Melankomiker: Zur Erinnerung an Fredl Fesl
Moderation: Arthur Dittlmann
Der gelernte Kunstschmied Fredl Fesl hat ein wundersames Werk hinterlassen: Fein komponierte Lieder mit virtuoser Gitarrenbegleitung und hinterkünftigen Texten. Ebenso wichtig waren die ausschweifenden, valentinesken Vorreden, die oft länger gedauert haben als die Stücke selbst. In "Obacht! Tradimix" taucht BR Heimat noch einmal in die musikalische Welt des Melankomikers Fredl Fesl ein, folgt seinen umhervagabundierenden Gedanken und genießt seinen skurrilen Humor in vollen Zügen.

Bayern 2
Samstag, 29. Juni 2024, 15.05 Uhr (Wdh. um 22.03 Uhr)
Bayern 2 Radiospitzen
Wegwerflieder und Königsjodler – Ein Hausbesuch beim Melankomiker Fredl Fesl
Von Christoph Leibold, BR 2017
Mit seinem valentinesk-absurden Humor wurde Fredl Fesl zum Vorbild für viele satirische Künstler in Bayern. Zwei davon hat sich Christoph Leibold 2017 geschnappt, um dem Altmeister zum Siebzigsten zu gratulieren: Hans Well, einst Mitglied der "Biermösl Blosn", und Josef Brustmann, Mitbegründer des "Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinns". Gemeinsam besuchten sie Fredl Fesl auf seinem Bauernhof bei Pleiskirchen im Landkreis Altötting.
Die Bayern 2 Radiospitzen erinnern an einen bekennenden "Melankomiker" und Großmeister des anarchisch-absurden bayerischen Liedguts. Auch wer eigentlich nichts von ihm kennt, der kennt zumindest Fredl Fesls Königsjodler: "Trioroheridü diridiorü diridioerüdü diridio". Und natürlich das Fußball-Lied: "44 Fußballbeine rasen hin und rasen her". Und vermutlich kennt er auch den Anlassjodler, mit der schlagenden Erkenntnis: "Ein Auto, das nicht fährt, das ist sein Geld nicht wert". Wer zumindest einen Teil der letzten vier Jahrzehnte in Bayern verbracht und in dieser Zeit gelegentlich Radio gehört hat, der kennt genau genommen eine ganze Menge von Fredl Fesl, weshalb man sich keine Sorgen machen muss, dass er nun nach seinem Tod in Vergessenheit geraten könnte.

BR Fernsehen
Donnerstag, 1. Juli 2024, 22.05 Uhr
Lebenslinien
Fredl Fesl: I bin wia i bin
Bereits in der ARD Mediathek, unbegrenzt verfügbar
Er bleibt nicht lange ein Geheimtipp: Fredl Fesl, der Mann aus Grafenau im Bayerischen Wald, wird als eigensinniger Barde schnell zum Star in der Kleinkunstszene und Vorreiter des bayerischen Musikkabaretts. Nie lässt sich der gelernte Kunstschmied und Ex-Gewichtheber von Managern "stylen" oder für fremde Interessen einspannen: "Mich muss man nicht machen, i bin so wia i bin." Sein ganzes Leben kennzeichnet, dass er sich nicht verbiegen lässt – nicht vom Elternhaus, nicht in der Schulzeit, die mit einem Rausschmiss endet. Genauso wenig in seiner Lehrzeit als Kunstschmied, noch während des Wehrdienstes, wo er bald zum hintergründigen Spaßvogel bei der Gebirgstruppe wird. Und genauso wenig steigen ihm die Bühnenerfolge zu Kopf.
Dann wird bei Fredl Fesl die Parkinson'sche Krankheit diagnostiziert. Beim Gitarrespielen machen die Finger auf einmal nicht mehr das, was er will. Medikamente verlangsamen das Fortschreiten der Krankheit, und er macht noch einige Jahre weiter – seinem Publikum zuliebe. Inzwischen hat er sich auf seinen Bauernhof zurückgezogen. Aber er verfällt nicht in Selbstmitleid, denn auch von Parkinson lässt sich Fredl Fesl nicht verbiegen.

ARD Mediathek
Gipfeltreffen
Werner Schmidbauer trifft Fredl Fesl
Bereits in der ARD Mediathek, für zwei Jahre
"Wenn ich net so bescheiden wär, dann wär ich a bisserl stolz auf mich", resümiert Fredl Fesl bei der Gipfelbrotzeit. Stolz kann er auch sein, der niederbayerische Musiker und Barde, der sich 2008 gemeinsam mit Werner Schmidbauer auf den Weg zum Gipfel des 1.626 Meter hohen Rauschberg bei Ruhpolding machte. Zunächst mit der Gondel und dann weiter zu Fuß erklomm er den Gipfel und ließ dabei sein Leben noch mal Revue passieren.


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