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Zwei Preise beim Grimme Online Award "In 5 Tagen Mord" und "Databroker Files" unter den Gewinnern

Über gleich zwei Auszeichnungen beim renommierten Grimme Online Award freut sich der Bayerische Rundfunk. Den erstmals vergebenen "Sonderpreis Künstliche Intelligenz" gewann der BR Podcast "In 5 Tagen Mord - Die Krimi-Challenge mit KI". In der "Kategorie Spezial" wurde eine gemeinsame Recherche von BR und netzpolitik.org zum Handel mit Standortdaten prämiert. Der Grimme Online Award gilt als wichtigste Auszeichnung für Online-Publizistik. Aus rund tausend Einreichungen wählte die Jury die acht besten Angebote, von denen der BR damit zwei stellt.

Stand: 17.10.2024

Freude im BR über gleich zwei Auszeichnungen beim Grimme Online Award | Bild: dpa-Bildfunk

Die BR-Auszeichnungen im Überblick:

Grimme Online Award – Sonderpreis Künstliche Intelligenz
"In 5 Tagen Mord - Die Krimi-Challenge mit KI" (Bayern 2)
Autorin/Autor: Janina Rook, Christian Schiffer
Projektleitung: Eva Deinert, Matthias Leitner, Redaktion Digitale Entwicklung und Social Media in Kooperation mit dem BR StoryTeam und der Redaktion Hörspiel/Dokumentation/Medienkunst

Drehbuchautorin und Comedian Janina Rook und BR-Netzexperte Christian Schiffer stellten sich der Herausforderung innerhalb von fünf Tagen ein Krimi-Hörspiel im Stile alter Radio-Krimis aus den 1950er- und 1960er-Jahren zu schreiben. Unterstützt wurden sie von Krimi-Bestseller-Autor Volker Klüpfel und Hörspiel-Autorin Anne-M. Keßel – und sie bekamen Hilfe von Künstlicher Intelligenz, etwa zur Stimmengenerierung und für Geräusche. In dem Podcast sind die Hörerinnen und Hörer dabei, wenn Rook und Schiffer Ideen spinnen, sich Krimi-Wissen draufschaffen und schreiben. Es gibt einen Blick hinter die Kulissen: Wie wurde gearbeitet? An welchen Stellen kam KI zum Einsatz? Und wie viel ChatGPT steckt im fertigen Hörspiel tatsächlich noch drin? Die fünf Folgen des Podcast und das entstandene Hörspiel "Die Blondierung des Todes" sind verfügbar in der ARD Audiothek.

"Dieser Podcast beleuchtet das Thema KI aus einer außergewöhnlichen Perspektive. Fast beiläufig werden Grenzen und ethische Fragen diskutiert, wie etwa: Darf man die Stimme eines Toten nutzen? Was bedeutet Kreativität einer KI? Was macht Autorenschaft aus?"

Laudator Nathanael Liminski, Medienminister von Nordrhein-Westfalen.

"Ein außergewöhnliches Experiment. Überragend witzig, unterhaltsam und nahbar meistern die Hosts Janina Rock und Christian Schiffer diese Herausforderung und vermitteln fast nebenbei auch Wissen über technologische Grundlagen Künstlicher Intelligenz."

Begründung der Sonderpreis-Jury.

Grimme Online Award – Kategorie Spezial
Databroker Files: Recherche zu Handel mit Standortdaten von BR und netzpolitik.org
Team BR: Eva Achinger, Katharina Brunner, Rebecca Ciesielski, Maximilian Zierer, Robert Schöffel, Verena Nierle; Team netzpolitik.org: Ingo Dachwitz, Sebastian Meineck

Die gemeinsame Recherche von BR Recherche/BR Data und des Online-Mediums netzpolitik.org zeigt am konkreten Beispiel, wie fremde Nachrichtendienste Mitarbeitende deutscher Sicherheitsbehörden ausspähen können - mit kommerziell gehandelten Standortdaten aus Smartphone-Apps. Einem Reporterteam ist es gelungen, ein kostenloses Sample eines frei verkäuflichen Datensatzes zu erhalten, das die Standortverläufe von mutmaßlich mehreren Millionen Menschen in Deutschland enthält. Die Reporter konnten damit die Bewegungsprofile von zahlreichen Personen rekonstruieren, die ausweislich der Standortdaten regelmäßigen Zugang zu sicherheitsrelevanten Orten hatten.

Die Recherchen legen nahe, dass sich mit den Daten die Bewegungsprofile von mehreren Zehntausend Personen rekonstruieren lassen, die an Standorten von Bundeswehr, Bundesministerien, Geheimdiensten und Rüstungsunternehmen ein- und ausgehen. In vielen Fällen war es möglich, ganze Tagesabläufe nachzuzeichnen und dadurch beispielsweise Wohnort, Arbeitsweg, Familienverhältnisse oder Arztbesuche zu ermitteln. Besondere datenjournalistische Aufbereitungen wie das BR-Webspecial: "Wohnort, Arbeit, ausspioniert" erschließen die Recherche für eine breite Öffentlichkeit.

"Ein netzspezifisches Thema wurde durch die umfangreiche Analyse eines riesigen Datensatzes anschaulich auf die Ebene einzelner Nutzer*innen heruntergebrochen."

Aus der Begründung der Jury.


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