Holocaust-Gedenktag Sendungen im BR
Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Das Bayerische Fernsehen überträgt die Gedenkveranstaltung des Bayerischen Landtags in Nürnberg am Donnerstag, 23. Januar 2014, live um 14.00 Uhr. Auch B5 aktuell berichtet ausführlich über die Veranstaltung.
Der Bayerische Landtag gedenkt in diesem Jahr auf dem Gelände der sogenannten Nürnberger Kongresshalle der Millionen Opfer des Nazi-Terrors. Es sprechen Landtagspräsidentin Barbara Stamm, der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, und der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, Rudi Ceslanski.
Dazu spielen die Nürnberger Symphoniker zusammen mit dem Zamir Chor Bayreuth und israelischen Chören.
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert an die Millionen Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden. Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit. Bundespräsident Roman Herzog führte diesen Tag im Jahr 1996 als zentralen Gedenktag ein.
Weitere Sendungen
in BR-alpha, im Bayerischen Fernsehen und im Rundfunk (Auswahl):
Sonntag, 26. Januar 2014, 22.35 Uhr, BR-alpha: "Für das Ende der Zeit"
Der Musikfilm der Dachauer Künstlerin entstand aus Tausenden, von Tom Gottschalk animierten Zeichnungen der Regisseurin. Die Bilder zeigen sowohl die erlittenen Qualen der Opfer, aber auch die in den Lagern gelebten Beispiele von Barmherzigkeit und Gegenwehr. Musikalisch unterlegt ist das Werk mit Olivier Messiaens (1908-1992) "Quartett für das Ende der Zeit", das der französische Komponist im Jahre 1941 als Insasse eines deutschen Kriegsgefangenenlagers schrieb.
Montag, 27. Januar 2014, Bayerisches Fernsehen: "Zum Holocaust-Gedenktag"
Der Abend im Bayerischen Fernsehen steht mit zahlreichen Sendungen ganz im Zeichen des Holocaust-Gedenktags.
In der Dokumentation "Der Mühldorfer Todeszug" (20.15 Uhr) von Beatrice Sonhüter erzählt der Holocaust-Überlebende Laszlo Schwartz jungen Menschen am Franz-Marc-Gymnasium in Markt Schwaben, wie er Auschwitz, Dachau und den Todeszug nach Tutzing überlebte.
Anschließend um 21.00 Uhr geht es in den Lebenslinien unter dem Titel „Ich habe überlebt wie eine Katze“ um das Leben von Livia, die mehrere Lager als Zwangsarbeiterin überlebt hat und nach dem Krieg als eines der sogenannten Wolfskinder heimat- und bindungslos durch Europa irrt bis sie schließlich in München landete. Nach einem schwierigem Anfang findet Livia in Israel eine neue Heimat, einen Beruf und auch ihr Lebensglück. Weil ihr Mann aber Heimweh nach Deutschland hat, kehrt sie mit ihm und der gemeinsamen Tochter zurück nach München.
Vor Ort - Die Reportage um 22.00 Uhr hat das Thema „Angekommen im Herzen der Stadt - Die jüdische Gemeinde in München".
In der Nachtlinie um 22.30 Uhr spricht Andreas Bönte mit Prof. Winfried Nerdinger, dem Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München, und mit Dr. Jörg Skriebeleit, dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.
"Theresienstadt - Musik als Zuflucht" um 23.10 Uhr ist ein Film von Musikern über die Musik an einem der dunkelsten Orte der Menschheitsgeschichte. Um der Öffentlichkeit menschliche Zustände vorzutäuschen, verordnete das Nazi-Regime den Gefangenen im Konzentrationslager Theresienstadt Tanz und Musik. Die Sängerin Anne Sofie von Otter, der Sänger Christian Gerhaher und der Geiger Daniel Hope spürten ehemalige Gefangene auf und reisten mit ihnen in das ehemalige Ghetto. Gemeinsam spielten sie dort ihre Musik und animierten sie zum Erzählen. Im Anschluss an die Musikdokumentation (0.10 Uhr) wird ein Konzert in der Akademie der Schönen Künste München mit Musik aus Theresienstadt ausgestrahlt.
Montag, 27. Januar 2014, 9.05 Uhr, Bayern 2: "radioWissen" - Auschwitz überleben
Die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch verdankt ihr Überleben im KZ vermutlich einzig und allein der Tatsache, dass sie Cello spielen konnte. Dieses Instrument fehlte noch im Mädchenorchester von Auschwitz. Und so wurde die 18-Jährige, Tochter aus bürgerlichem Hause mit jüdischen Wurzeln, noch an dem Tag ihrer Ankunft im Vernichtungslager von der Leiterin des Orchesters engagiert. In ihren Lebenserinnerungen "Ihr sollt die Wahrheit erben" erzählt Lasker-Wallfisch die atemberaubende Geschichte ihres Überlebens. Ein weiteres Thema ist Rudolf Höß, der Kommandant des KZ Auschwitz. Der tierliebende, kleinbürgerliche Familienmensch Rudolf Höß, der nach dem Wunsch seines Vater Priester hätte werden sollen und persönlich nie Juden gehasst habe, gilt als Musterbeispiel dafür, was eine Gewissen und Moral ausblendende Gehorsams- und Untertanenmentalität aus einem biederen, unpolitischen Menschen machen kann.