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Ausländer benachteiligt Recherche zur Diskriminierung auf dem Mietmarkt

Menschen mit Migrationshintergrund haben es bei der Wohnungssuche erkennbar schwerer als deutsche Mitbewerber – das ist das Ergebnis einer Datenrecherche, über die der Bayerische Rundfunk ab Donnerstag, 22. Juni 2017, berichtet. Am stärksten betroffen sind demnach Personen mit türkischem und arabischem Namen. Für die Untersuchung hatten Datenjournalisten des BR und des SPIEGEL über mehrere Wochen hinweg automatisiert 20.000 Anfragen auf Mietwohnungen in zehn deutschen Großstädten versandt und die darauf erhaltenen 8000 Antworten ausgewertet.

Stand: 22.06.2017

Symbolbild Mietwohnungen | Bild: picture-alliance/dpa

Pro Wohnung verschickten die Datenjournalisten inhaltlich vergleichbare Bewerbungen von fiktiven Profilen. Dabei ließen die Namen der vorgeblichen Interessenten auf deren unterschiedliche Herkunft schließen – neben deutschen, türkischen und arabischen wurden polnisch und italienisch klingende Namen benutzt. Als Diskriminierung gewertet wurden alle Fälle, in denen bei derselben Wohnung der deutsche Bewerber zur Besichtigung eingeladen wurde, die Mitbewerber mit fremdländischen Namen hingegen übergangen wurden.

Die Ergebnisse der Recherche im Überblick:

  • In ca. 25 Prozent der Fälle werden Bewerber mit türkischem oder arabischem Namen diskriminiert. Das heißt: In jedem vierten Fall, in dem ein deutscher Bewerber zu einer Wohnungsbesichtigung eingeladen wird, werden türkische oder arabische Interessenten übergangen.
  • Personen mit türkischem oder arabischem Hintergrund sind deutlich stärker betroffen als Bewerber mit polnischen (in zwölf Prozent der Fälle) oder italienischen Wurzeln (acht Prozent).
  • Bei Bewerbern türkischer und arabischer Herkunft werden Männer öfter übergangen als Frauen: türkische Männer in 33 Prozent der Fälle / Frauen 16 Prozent; arabische Männer 31 Prozent / Frauen 23 Prozent.
  • Härtefall München: Hier sind die Chancen für Bewerber mit ausländischen Namen, eine Einladung zur Wohnungsbesichtigung zu bekommen, nur halb so groß wie die eines Deutschen. In Magdeburg und Leipzig ist der Chancenunterschied zwischen deutschen und ausländischen Bewerbern am geringsten.

Untersucht wurden die Wohnungsmärkte von München, Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt/Main, Dortmund, Nürnberg, Dresden, Leipzig und Magdeburg. Es gab auch Fälle, in welchen der ausländische Bewerber bevorzugt wurde. Diese wurden berücksichtigt und vom Ergebnis abgezogen.

Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks:

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sowie unter www.br24.de und www.tagesschau.de

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