Nachwuchsförderung Zahl der Kurzfilmnächte verdoppelt
Der Bayerische Rundfunk unterstützt und fördert seit langem Kurzfilme und somit auch die zumeist jungen Macher. Ab 2014 wird die Anzahl der Kurzfilmnächte im Bayerischen Fernsehen verdoppelt. Zehnmal im Jahr, alle vier bis sechs Wochen, wird es ab 2014 im Bayerischen Fernsehen Kurzfilmnächte geben, jeweils mittwochs ab 23.00 Uhr, jeweils zu einem bestimmten Thema. Die letzte Kurzfilmnacht in diesem Jahr findet am 21. Dezember statt. Hier zeigt das Bayerische Fernsehen ein Programm mit dem Titel „Fremde Heimat“, wobei Themen wie Migration und Heimatlosigkeit beleuchtet werden.
In der Planung für das nächste Jahr sind folgend Kurzfilmnächte schon vorgesehen. Am 12. Februar 2014 beginnt die neue Staffel mit der Kurzfilmnacht "Irrlichter". Gezeigt werden die magischen Kurzfilme der Filmpoetin Lena Knauss (Filmakademie Bade-Württemberg) "Geister, die ich rief", "Streiflichter" und "Kirschrot", in denen es um moderne Beziehungen geht.
Am 12. März 2014 geht es dann in "Kinderseelen allein" um diejenigen, die mit den Folgen der modernen Beziehungslosigkeit leben müssen, um die Kinder.
Zur ARD-Themenwoche 2014 mit dem Thema "Toleranz" und anlässlich des Internationalen Festivals der Filmhochschulen ist eine Kurzfilmnacht am 19. November 2014 geplant. Das Jahr beschließt eine Kurzfilmnacht zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2014.
"Der Bayerische Rundfunk fühlt sich dem Kurzfilm traditionell stark verbunden – als Produzent und Koproduzent, aber auch als Sender, der in seinem Fernsehprogramm kurzen und mittellangen Filmen schon immer eine Heimat geboten hat. Dies ist ein wichtiger Teil unseres kulturellen Auftrags. Denn der Kurzfilm ist eine eigenständige Gattung, die nur auf den ersten Blick einer formalen Beschränkung – der Länge – unterliegt, dem aber das ganze Potential des filmischen Erzählens zur Verfügung steht. Auch ist der Kurzfilm ein innovatives und jung gebliebenes Medium, in dem viele Talente zu entdecken sind. Hier können Filmemacher eigene Visionen, ästhetische Herausforderungen und neue Erzählmuster erproben, gesellschaftlich und politisch Stellung beziehen. Wir freuen uns sehr, die Anzahl der Kurzfilmnächte im Bayerischen Fernsehen ab Februar 2014 zu verdoppeln."
Bettina Ricklefs, BR-Programmbereichsleiterin Spiel-Film-Serie
"Für mich spiegelt unser Engagement die signifikant steigende Qualität und Relevanz der kurzen und besonders der mittelangen Filme wider, die sonst im Programm kaum einen Platz finden. Der Trend geht immer mehr vom rein auf eine Pointe ausgerichteten 5-10 Minüter hin zur komplexen Filmerzählung mit vollständigen Figuren- und Spannungsbögen, weshalb die ‚Kurzfilme‘ auch berechtigterweise immer länger werden. Man muss auch diesem meines Erachtens zur Zeit interessantesten, fiktionalen Format, dem sogenannten ‚mittellangen Film‘ den gebührenden Raum geben, darum werden unsere Kurzfilmnächte bewusst auch längere Filme bis 50 Minuten beinhalten."
Dr. Claudia Gladziejewski, Leiterin BR-Redaktion Kurzfilm und Debut
Die letzte Kurfilmnacht in diesem Jahr findet am 21. Dezember statt. Hier zeigt das Bayerische Fernsehen ein Programm mit dem Titel "Fremde Heimat", wobei Themen wie Migration und Heimatlosigkeit beleuchtet werden.
"Fremde Heimat" – BR-Kurzfilmnacht zum Kurzfilmtag am Samstag, 21. Dezember 2013 ab 23.50 Uhr
"Zu Hause"
Deutschland 2011, Länge: 18’48
Drehbuch: Felix Wernitz, Nenad Mikalacki
Regie: Nenad Mikalacki
Darsteller: Angelika Bender, Burak Yigit, Darko Ninic, Toni Seftani, Milan Kovacevic, Badza Pleskonjic, Strahinja Bojovic
Redaktion: Claudia Gladziejewski
Produktion: Via Distelberg und Druid in Koproduktion mit BR, Target Film und HFF München, gefördert von Robert Bosch Stiftun
Zwei jugendliche Ashkali-Roma (Burak Yigit und Darko Ninic) werden aus Deutschland nach Serbien abgeschoben. Dort erwartet sie bittere Armut und eine Sprache, die sie nicht verstehen. Während sie sich auf der vergeblichen Suche nach Arbeit durchschlagen, begegnen sie einer alten Dame (Angelika Bender), die ihrerseits auf der Suche nach dem Haus ihrer Kindheit ist. Alle könnten einander helfen, wenn nicht die Abfahrt des Kreuzfahrtschiffes, mit dem die alte Dame gekommen ist, immer näher rücken würde…
"Gurbet"
Deutschland 2010, Länge: 42’00
Drehbuch und Regie: Deniz Sözbir
Darsteller: Burak Yigit, Meret Becker, Erkan Can, Hussi Kutlucan, Metehan Deniz, Christine Neubauer
Redaktion: Claudia Gladziejewski
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg in Koproduktion mit dem BR, in Zusammenarbeit mit mpool und Pro Media, gefördert durch Caligari Förderpreis und LBBW
Der 23-jährige Metin (Burak Yigit) wurde wegen mehrerer Delikte aus Deutschland in die Türkei abgeschoben. Das letzte Mal war Metin mit 10 Jahren in der Türkei. Er kennt das Land kaum und spricht nur gebrochen Türkisch. Seine Eltern halten ihn für einen Versager und empfinden ihn als Schande für die Familie. In Istanbul wird er sofort als „Deutsch-Türke“ abgestempelt und landet im Rotlichtmilieu. Hier lernt er die ukrainische Prostituierte Irina (Meret Becker) kennen. Die Begegnung mit ihr wird sein Leben verändern.
"Das Rauschen des Meeres"
Deutschland 2010, Länge: 24’27
Drehbuch und Regie: Ana Fernandes, Torsten Truscheit
Darsteller: Tyron Ricketts, Sven Pippig, Ronnie Janot, Ralph Martin, Mayra Andrade, Malayka Fernandes
Redaktion SWR: Brigitte Dithard
Redaktion ARTE: Sabine Brantus und Nadja Dumouchel
Redaktion: Claudia Gladziejewski
Produktion: Niama Filmproduktion in Koproduktion mit SWR, ARTE und BR, gefördert von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg
Ein Mann (Tyron Ricketts), der sich illegal in Deutschland aufhält, soll in seine afrikanische Heimat abgeschoben werden. Da er sich aber weigert zu sprechen, weiß man nicht wohin. Er fasst Vertrauen zu einem Vollzugsbeamten (Sven Pippig), der ihm helfen will. Doch dann wird seine Herkunft entdeckt und alles geht sehr schnell…
"Wenn Bäume Puppen tragen"
Deutschland 2010, Länge 14’57
Drehbuch: Christoph von Zastrow
Regie: Ismail Sahin
Darsteller: Chanel Addae, Thelma Buabeng, Cynthia Micas, David Wurawa, Dayan T. Kodua, Neema ShayoMasawe
Produktion: Macchiato Pictures in Koproduktion mit dem BR, gefördert von Medienboard Berlin-Brandenburg, FFF Bayern und FFA
Die 7-Jährige Nabila (Chanel Addae) lebt mit ihren aus Afrika eingewanderten Eltern (Thelma Buabeng und David Wurawa) in einer deutschen Großstadt - scheinbar integriert und in relativem Wohlstand. Bis sie ihre Eltern auf eine Reise in die Heimat mitnehmen, wo die ahnungslose Nabila die traditionelle Zwangsbeschneidung erwartet…