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Dokumentarfilm Shosholoza Express

Im neuen Südafrika sind alle gleich: Schwarze, Weiße, Inder und Farbige, so der Anspruch. Auf einer Zugfahrt im "Shosholoza Express" begegnen die Reisenden den Brüchen ihrer Vergangenheit. 20 Jahre nach Ende der Apartheid ist nichts, wie es war, aber auch nichts wie es sein sollte. Auf der Reise durch moderne Stadtzentren, verwahrloste Townships und endlose Weiten erzählt der Film von inneren Grenzen, nicht überwundenen Vorurteilen, unerfüllten Hoffnungen und schwelenden Konflikten.

Stand: 26.05.2010

Beatrice Möller hat für die Dreharbeiten sieben Wochen in Südafrika verbracht. Dreizehn verschiedene Zugfahrten brachten das nötige Material, zwei weitere Wochen dauerten die Außenaufnahmen der langen Fahrt von Johannesburg nach Kapstadt.
Die Regisseurin Beatrice Möller kehrt mit ihrem Film in das Land ihrer Kindheit zurück. Sie zeigt ein Südafrika jenseits der grellen Farben, der großen Schlagzeilen und der touristischen Highlights. Die Erzählungen der Reisenden, ihre Visionen und ihre Erinnerungen an die Apartheid, an das Ende des Regimes und an den Neuanfang spiegeln den Zustand eines Landes, das schwer trägt an seinem Erbe.

Zum Inhalt:

Johannesburg Hauptbahnhof, es ist Montagmorgen - ein frischer Wind weht über den überdachten und noch dunklen Bahnsteig. Ein buntes Treiben herrscht, denn der Zug nach Kapstadt wird bald eintreffen. Plötzlich macht sich Aufregung auf dem Bahnsteig breit, denn der verspätete Zug ist in der Ferne zu erkennen. Gemächlich fährt er in den Bahnhof ein. Gepäckstücke werden durch die Fenster in den Zug gehievt. ... Schwarze, Weiße, Inder und Coloureds steigen in denselben Zug, sogar in denselben Waggon. Das war in Südafrika nicht immer so. Es ist 9.15 Uhr als sich der Shosholoza Meyl Express langsam in Bewegung setzt.
Die 27-stündige Reise nach Kapstadt kann beginnen - eine Reise, die für den Zugmanager Leonard inzwischen Routine ist, arbeitet er doch schon seit 30 Jahren in diesem Zug, eine Reise, die die beiden älteren eng befreundeten Damen Tilly und Masch zum ersten Mal unternehmen können; die John, einen älteren Herrn, von seinem Besuch bei der Ehegattin zu einer Goldmine bringt, bei der er eine gute Position als Vorarbeiter bekommen hat; die James, der zu den Coloured People gehört, von Johannesburg - d.h. von seinem schwarzen Geliebten, einem Zulu - wieder nach Hause, nach Kapstadt, bringt. Und die das weiße Ehepaar Botha unternimmt, um die in Kapstadt wohnende Tochter und die kleine Enkelin wiederzusehen.
Sie alle äußern sich zur Vergangenheit und zur Gegenwart, zu ihren Wünschen an die Zukunft, zu ihren Enttäuschungen und Ängsten. Die Alltagsituationen, die unterschiedlichen Biografien der zufällig zusammengewürfelten Menschen im Shosholoza Meyl Express, spiegeln den Zustand des Landes, die Ängste und Vorurteile der Einzelnen wider.
"Und das ist die Route des "Shosholoza Express": von Johannesburg über East London, Musina, Kimberley, Pietermaritzburg, Nelspruit, Komatipoort, Polokwane, Bloemfontein, Port Elizabeth, Kapstadt und Durban und von Durban nach Kapstadt zurück.


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