Der BR im Ersten "report München" meistgesehenes TV-Politmagazin im Jahr 2019
Das ARD-Politmagazin "report München“ ist mit einem Marktanteil von 10,6 Prozent und durchschnittlich 2,77 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern in Deutschland das erfolgreichste Politmagazin im Jahr 2019. Wie in den letzten Jahren konnten sich „report München“ und die anderen ARD-Politmagazine vor den öffentlich-rechtlichen und privaten Konkurrenten deutlich behaupten.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte "report München" seinen Marktanteil um 0,7 Prozent auf 10,6 Prozent steigern. Knapp hinter der vom BR produzierten Sendung liegt "Report Mainz" mit einem Marktanteil von 10,5 Prozent.
Schlagzeilen machten im Jahr 2019 vor allem "report München"-Recherchen zu den Themen Rüstungsexporte, die Haltung der EU-Grenzschutzagentur Frontex zu Menschenrechtsverletzungen, Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche sowie zunehmender Hass gegen Politikerinnen und Politiker.
Rechereprojekt über deutsche Waffen im Jemen-Krieg
So wies "report München" gemeinsam mit dem Magazin Stern und internationalen Recherchepartnern wie Bellingcat und Lighthouse Reports im Rahmen des Rechercheprojekts #GermanArms nach, dass deutsche Rüstungstechnologie in großem Umfang im Jemen-Krieg zum Einsatz kommt. Vertreter der Bundesregierung hatten bis dahin wiederholt versichert, ihnen lägen keine Erkenntnisse zum Einsatz deutscher Waffen im Jemen vor.
Brutale Gewalt gegen Flüchtlinge
In einer weiteren Kooperation konnten "report München“, der britische Guardian und das Recherchezentrum CORRECTIV aufzeigen, dass die Europäische Grenzschutzagentur Frontex davon Kenntnis hatte, wie nationale Grenzbeamte an den EU-Außengrenzen mit brutaler Gewalt gegen Flüchtlinge vorgingen und dennoch die Kooperation mit den entsprechenden Ländern nicht beendete. Interne Dokumente zeigten auch, dass bei von Frontex organisierten Abschiebeflügen immer wieder die eigenen Regeln verletzt wurden.
Bürgermeister in Angst
Daneben machte eine Umfrage von "report München" unter rund 1.000 Bürgermeistern erstmals das Ausmaß von Hetze und Gewalt gegen kommunale Vertreter und Verwaltungen bundesweit offensichtlich. Mehr als 40 Prozent der Befragten hatten demnach Erfahrungen mit Einschüchterungsversuchen oder anderen Übergriffen gemacht. Die Ergebnisse und Erfahrungsberichte haben eine breite Diskussion und Berichterstattung zu diesem Thema angestoßen.
Missbrauch in der Kirche
Weltweite Aufmerksamkeit erregte das Gespräch zwischen der ehemaligen Ordensschwester Doris Wagner und dem Wiener Kardinal Christoph Schönborn über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche: Zum ersten Mal stellte sich einer der einflussreichsten Kardinäle einer direkten Konfrontation mit einem Missbrauchsopfer – vor laufenden "report"-Kameras. Die 45-minütige Fassung des Gesprächs wurde in der BR-Reihe "DokThema" ausgestrahlt, in mehrere Sprachen übersetzt und im April 2019 in Wien mit dem wichtigsten österreichischen TV-Preis, der "Romy in Gold", ausgezeichnet.
Europawahl 2019
Viel beachtet wurde auch die monothematische "report-München" Ausgabe zur Europawahl 2019, unter anderem mit einem Beitrag zur Vernetzung der Rechtspopulisten in Europa.
Das erfolgreiche Jahr 2019 bewertet der Informationsdirektor des Bayerischen Rundfunks, Thomas Hinrichs, so:
"Die 'report-München'-Redaktion, angeführt von Stephan Keicher, versteht es immer wieder, mit erstklassigen Redakteuren und Autoren Geschichten auszugraben, die wichtig sind für den demokratischen Diskurs. Sie gibt so unverzichtbare Impulse, um das gesellschaftliche Miteinander stetig zu bessern. Dass es dabei gelingt, dass wir erneut auf Platz 1 aller bundesdeutschen Politmagazine stehen, ist beeindruckendes Zeichen der journalistischen BR-Kompetenz."
Thomas Hinrichs, BR-Informationsdirektor
Die Top-Ten-Recherchen des Jahres 2019 sind jederzeit unter report.de abrufbar.