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Abschieds-Doku BR Fernsehen sagt "Servus, Philipp Lahm"

Beim Bundesliga-Finale am 20. Mai gegen den SC Freiburg schnürt Bayern-Star Philipp Lahm zum letzten Mal seine Fußball-Schuhe. Eine Woche später, am 27. Mai 2017, 17.15 Uhr, lässt das BR Fernsehen Lahms große Karriere noch einmal Revue passieren. In dem Film von Bernd Schmelzer kommen zahlreiche Weggefährten zu Wort, darunter Jogi Löw, Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Ex-Bayern-Coach Jupp Heynckes.

Stand: 03.05.2017

Bayern-Kapitän Philipp Lahm beendet seine Karriere | Bild: dpa/picture-alliance

Nach 14 Jahren Profi-Fußball geht Philipp Lahm in „Rente“. Der Kapitän der Weltmeistermannschaft von 2014 ist einer der erfolgreichsten deutschen Fußballspieler. Sein ehemaliger Trainer Pep Guardiola bezeichnete ihn als „den intelligentesten Akteur, den er je trainiert habe“. Zum Abschluss seiner Karriere zeichnet der Film von Bernd Schmelzer die wichtigsten Stationen von Lahms Laufbahn nach.

Blick auf eine mögliche Zukunft als Geschäftsmann

Philipp Lahm im Gespräch mit BR-Autor Bernd Schmelzer

Zu Wort kommen neben Lahm selbst Experten und Wegbegleiter wie z.B. Bundestrainer Joachim Löw, der Lahm auf eine Stufe mit Franz Beckenbauer und Uwe Seeler stellt, Bayern-Präsident Uli Hoeneß, Mehmet Scholl, Lothar Matthäus sowie – exklusiv – Ex-Bayern-Trainer Jupp Heynckes, mit dem Lahm 2013 das Triple gewann. Gezeigt wird zudem, wie meinungsstark sich Lahm in bestimmten Bereichen präsentiert hat und wie er sich zuletzt auch abseits des Fußballplatzes als Geschäftsmann positioniert.

Zitate aus dem Film:

Philipp Lahm:

Über seine Rücktrittsgründe:
„Ich habe oft ein Gefühl für bestimmte Dinge, und danach handele ich. Das habe ich bei meinem Karriereende in der Nationalmannschaft gemacht, und jetzt auch bei meinem Rücktritt. Ich hab so ein Gefühl, dass es jetzt dann einfach nicht mehr reicht.“ 

Auf die Frage, warum er den Sportdirektoren-Posten beim FC Bayern abgelehnt hat:
„Es war und ist nicht der richtige Zeitpunkt jetzt für mich, beim FC Bayern weiterzuarbeiten. Ich glaube, ich brauche erst ein bisschen Abstand. Es tut mir gut, ein bisschen wegzukommen – einfach was anderes kennenlernen, sich mit anderen Leuten treffen, sich austauschen, andere Bereichen kennenlernen. Und dann wird man sehen, was passiert. Im Fußball kann man nie sagen, was in ein, zwei, drei Jahren passiert. Das weiß man nie. Aber ich habe einfach für mich entschlossen, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist."

Über seine Firmenbeteiligungen und seine Stiftung: 
„Irgendwann ist der Fußball für mich als Spieler auf dem Feld einfach vorbei. Und ich will vorbereitet sein. Ich will nicht aufhören und dann sagen: Was mach ich jetzt eigentlich? Sondern ich denke, dass man immer eine sinnvolle Beschäftigung braucht. Und die habe ich jetzt mit meinen Unternehmen, die habe ich auch mit meiner Stiftung. Dass es nach der Karriere etwas Sinnvolles zu tun gibt, darum sollte man sich früh kümmern – und das habe ich eben getan.“

Uli Hoeneß, Präsident FC Bayern München:

„Wenn ich Philipp Lahm zurzeit Fußball spielen sehe, finde ich es extrem schade, dass er aufhört. Weil ich ihm durchaus zugetraut hätte, mindestens noch ein Jahr zu spielen. Er bringt überragende Leistungen und es ist gar nicht zu sehen, dass er einen Verschleiß hat. Vielleicht spürt er den, das mag sein – aber auf dem Platz ist davon nichts zu sehen.“

Auf die Frage, ob die Tür für eine Management-Karriere beim FC Bayern weiter offen steht:
„Es war immer klar, dass das nicht gebunden ist an eine Frist. […] Wir haben gesagt: Grundsätzlich kann man sich eine Zusammenarbeit mit Philipp in einer anderen Position vorstellen, und daran hat sich nichts geändert.“

Bundestrainer Joachim Löw:

„Für mich ist Philipp der Spieler des Jahrzehnts! Über ein Jahrzehnt hat er in der Nationalmannschaft immer eine super Leistung abgerufen. Das kann man gar nicht hoch genug bewerten, diese Konstanz, die er hatte und die er bis heute hat.“

Auf die Frage, ob Lahm fußballerisch auf einer Stufe mit Legenden wie Franz Beckenbauer sei:
„Auf jeden Fall. Er hat die Mannschaft angeführt, er war Kapitän der Weltmeistermannschaft, er war bei sechs großen Turnieren dabei – das muss man sich mal vorstellen. Und er war bis auf die EM 2004 immer mindestens im Halbfinale. Das ist schon eine unglaubliche Leistung. Von daher ist er auf der höchsten Stufe in Deutschland.“

Ex-Bayern-Trainer Jupp Heynckes, der mit Lahm 2013 das „Triple“ gewann:

„Philipp gehört sicher zu den ganz, ganz großen Fußballern der Bundesliga-Geschichte und international.“

„Was mir persönlich besonders imponiert hat, das war seine Professionalität, sein Wirken – im Training, aber besonders natürlich im Wettkampf. […] Er ist ehrgeizig und konnte selbst im Training nicht verlieren. Deswegen war er sicher auch gerade in der Triple-Saison ein ganz wichtiger Baustein der Mannschaft.“

„Er war ein Spieler, der auch andere inspiriert und beflügelt hat und der Hunger auf Erfolg hatte.“

Zur Ehrung "Fußballer des Jahres", die Lahm bisher versagt blieb:
„Er ist ein kompletter Spieler auf der rechten Verteidigerposition gewesen, der auch eine große Persönlichkeit geworden ist […] und ein Kapitän, der zwar leise und klug agiert hat, aber doch auch bestimmt. Ich denke, manchmal ist Philipp Lahm unterschätzt worden hinsichtlich seiner Führungsqualität. Ich würde mir wünschen, dass er jetzt zum Ende seiner Laufbahn Fußballer des Jahres werden würde – denn er hätte es mehr als verdient.“

Ex-Nationalspieler und ARD-Fußballexperte Mehmet Scholl:

„70 Prozent seiner Spiele hat er überragend gespielt, und 30 Prozent Weltklasse.“

„Es ist eine der größten Karrieren, die je gemacht wurden in Deutschland.“

„Er ist ein stiller Anführer. Aber wenn er was sagt, dann hat sein Wort Gewicht.“

„Er hat das Fußballspielen im Blut, das kann man nicht lernen. So viele richtige Entscheidungen zu treffen, in schweren Momenten, das ist außergewöhnlich, das schaffen nicht viele.“

Auf die Frage, in welcher Funktion Lahm eventuell einmal im Fußball zurückkehren könnte:
„Menschen mit seiner Persönlichkeitsstruktur sitzen eigentlich in den Vorständen.“

Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus:

„Was er auf dem Platz und außerhalb des Platzes für den FC Bayern München war, das wird man wahrscheinlich erst merken, wenn er nicht mehr da ist.“

„Im Großen und Ganzen war Philipp wenn er den Ball hatte sicherer als die Bank von England. Es war gigantisch, wie er die Situation gelesen hat, wie er sie erkannt hat, und wie er sie im Endeffekt ausgeführt hat – sowohl in der Defensive als auch in der Offensive.“

Fußball-Ikone Franz Beckenbauer:

„Was er gezeigt hat: absolute Weltklasse! Menschlich: total in Ordnung! Einen besseren Vorzeigeprofi kannst du dir nicht wünschen.“

Zu Lahms Rücktritt:
„Ich kann‘s nicht verstehen. Er ist noch so gut in Schuss […], er ist ja immer noch der Beste. Ich an seiner Stelle hätte nicht aufgehört. […] Vier, fünf Jahre hätte er locker noch spielen können.“


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