Sommer in Orange Rosenmüller in Bestform
So lustig wie "Wer früher stirbt ist länger tot", so warmherzig wie "Beste Zeit" ein Film zum lachen, weinen und weitersagen. "Sommer in Orange" zeigt, warum Rosenmüller einer unserer besten Regisseure ist und was Sanyassins und Trachtler gemeinsam haben - und das ist mehr, als man denkt!
21. Juli
Donnerstag, 21. Juli 2011
Pressekontakt: Sandra Vogell
Sandra.Vogell@br.de
Wenn liebestrunkene Sanyassins auf brave bayerische Bürger treffen, dann ist das die perfekte Vorlage für eine Komödie, die keiner besser inszenieren kann als Marcus H. Rosenmüller. Der Film ist saukomisch, wie man auf bayerisch sagen darf und dabei nie böse. "Das liegt daran, dass in mir etwas von allen steckt. Manchmal habe ich Sehnsucht nach Freiheit wie Sanyassins, manchmal denke ich in Grenzen wie die Dorfbewohner" – eine Erklärung dafür, warum Rosenmüllers Filme alle zutiefst menschlich im besten Sinne sind.
"Alle Kunst ist der Freude gewidmet, es gibt keine höhere und ernsthafte Aufgabe als die Menschen zu beglücken" – stammt von Schiller, beschreibt aber perfekt, was Rosenmüllers Filme ausmacht: Sie machen glücklich.
Produktionsdaten BR-Koproduktion
Originaltitel: Sommer in Orange (D, 2011)
Regie: Marcus H. Rosenmüller
Darsteller: Petra Schmidt-Schaller, Amber Bongard, Bela Baumann, Georg Friedrich
Länge: 110 Min.
Kinostart: 18. August 2011
Produzenten: Georg Gruber, Odeon Film; Andreas Richter; Annie Brunner; Ursula Woerner, Roxy Film
Redaktion BR: Cornelius Conrad, Cornelia Ackers, Natalie Lambsdorf.
Zum Inhalt:
1980: Die Erleuchtung kommt nach Talbichl. Die Bhagwan-Anhängerin Amrita (PETRA SCHMIDT-SCHALLER) zieht mit ihren Kindern Lili (AMBER BONGARD) und Fabian (BÉLA BAUMANN) gemeinsam mit ihrer WG aus Berlin in die bayerische Provinz. Urschrei-Therapie und Vollkornschrot treffen auf Schützenverein und festgefügte Horizonte. Und während Amrita halbnackt indische Mantras auf dem „Stein der Erleuchtung“ singt, linst der erzkonservative Nachbar und Bürgermeister von Talbichl (HEINZ-JOSEF BRAUN) fassungslos durch die Hecke. Zu allem Überfluss beginnen die Sannyasins auch noch, ein „Therapiezentrum“ im
Dorf aufzubauen und das ruhige Leben ist dahin. Das Misstrauen in der Dorfgemeinschaft gegenüber den „Fremdlingen“ wächst unaufhaltsam und ausgerechnet Amritas Tochter Lili gerät zwischen diese Fronten. Von den Mitschülern gemieden und ihrer Mutter allein gelassen, wünscht sie sich nichts sehnlicher als eine ganz normale Familie. Und so beginnt Lili ein Doppelleben zu führen: Zu Hause trägt sie weiter Orange, lebt vegetarisch und reißt links-alternative Sprüche, in der Schule aber tauscht sie orange Pluderhosen gegen den Trachtenrock und betet mit den anderen das "Vater Unser". Dieser Spagat zwischen Om und Amen kann nicht lange gut gehen...