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Dokumentarfilm aus YouTube-Videos Vom Umgang junger Israelis mit dem Holocaust

Tausende junger Israelis begeben sich jedes Jahr auf eine besondere Klassenfahrt, auf eine "Reise nach Polen“, die sie in ehemalige Konzentrationslager und Gedenkstätten führt. Ihre Erlebnisse halten sie in YouTube-Videos fest und ermöglichen so einen bewegenden Blick auf die Geschichte der Juden in Europa. Aus bereits existierendem YouTube-Material von sechs Protagonisten erzählt der Dokumentarfilm "#uploading_holocaust" von dem Umgang israelischer Jugendlicher mit dem Holocaust.

Stand: 05.10.2016

#Uploading_Holocaust: Israelische Schüler gedenken ihrer Vorfahren mit einer Zeremonie. Auf ihrer "Reise nach Polen" halten die Jugendlichen dabei alles auf Video fest. | Bild: Gebrüder Beetz Filmproduktion

Der Dokumentarfilm wird im Netz crossmedial fortgesetzt - durch einen interaktiven Fragebogen können Nutzer ihre Haltung zum Holocaust reflektieren und die Frage diskutieren: "Wie geht Erinnern heute?"

Sieben Tage, vier Konzentrationslager, drei Massengräber, zwei Gettos, 14 Gedenk-Zeremonien, 200 Teenager in einem Hotel - jedes Jahr reisen rund 30.000 israelische Schüler mit ihren Geschichtslehrern nach Polen, um die Erinnerung an die Geschichte der Juden in Europa und den Holocaust lebendig zu halten. Diese besondere Klassenfahrt wird in Israel auch "Journey to Poland" genannt. Was als Suche jedes Einzelnen nach Spuren seiner Familiengeschichte beginnt, wird mehr und mehr zu einer Art gemeinsamer Pilgerfahrt, die es den Teilnehmern ermöglicht, den Verlust und das Leid ihrer Vorfahren nachzuvollziehen.

In einer Zeit, in der es immer weniger Holocaust-Überlebende gibt, die von ihren Erfahrungen berichten können, will die junge Generation das kollektive Trauma vor dem Vergessen bewahren. Videos werden zu einem wichtigen Instrument des Erinnerns: Auf ihrer Reise filmen die Jugendlichen jeden Zeitzeugen, jede Gaskammer und jede Gedenkfeier. Sie produzieren ihre ganz eigene Version der Geschichte, laden sie auf YouTube hoch und teilen sie in den sozialen Netzwerken.

Mehr als 20.000 Clips finden sich bei YouTube unter dem Suchbegriff "Journey to Poland". In ihren Videos teilen die Schüler sehr private, emotionale Momente und versuchen in ihren unverstellten Aussagen, das Erlebte zu begreifen.

"#uploading_holocaust" ist der erste Dokumentarfilm, der zu 100 Prozent aus YouTube-Material besteht und zeigt, wie sich die Erinnerung an den Holocaust im digitalen Zeitalter verändert. Fortgeführt wird das crossmediale Projekt unter www.uploading-holocaust.com. Hier stellt ein interaktiver Fragebogen das vermeintliche Desinteresse von deutschen Jugendlichen zum Thema auf den Prüfstand. Durch eine Echtzeitvisualisierung der Antworten erhalten die User ein Stimmungsbild über die Meinungen der anderen Teilnehmer und können untereinander die Frage diskutieren, wie sie an den Holocaust erinnern möchten.


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