Webspecial Hitlers "Mein Kampf - Eine Demontage"
Am 1. Januar 2016 enden die Urheberrechte des Freistaats Bayern an Hitlers „Mein Kampf“. Aus diesem Anlass gibt das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) eine fast 2000 Seiten umfassende kritische und kommentierte Neu-Edition der Propagandaschrift heraus. Unter www.br.de/hitlers-mein-kampf widmen BR24 und ARD-alpha dem Thema das multimediale Webspecial „Hitlers Mein Kampf. Eine Demontage“.
Webspecial: www.br.de/hitlers-mein-kampf
Mit Maus und Tastatur können Besucher der Seite durch Inhalt und Entstehungsgeschichte von „Mein Kampf“ navigieren: Animierte Grafiken und „Word Maps“ verdeutlichen die zerstörerische Macht von Hitlers Sprache und seiner perfiden Propaganda.
In seinen autobiografischen Angaben ist „Mein Kampf“ eine raffinierte Mischung aus Wahrheit, Lüge und gezielt gesetzten Leerstellen. Ob die Schilderung vermeintlicher Kriegserlebnisse oder seiner vorgeblichen Arbeit auf dem Bau: Die gescheiterte Existenz Adolf Hitler erfindet sich in der Schrift als Objekt wie als Subjekt der Weltgeschichte neu. Das Webspecial konfrontiert Hitlers Lebenslügen mit der biografischen Realität.
Außerdem zeigt das Webspecial, wie Hitlers Demagogie bis in die Gegenwart nachwirkt. Was bedeutet es zum Beispiel, wenn heute auf Massenversammlungen und in Facebook-Kommentaren wieder Begriffe aus der damaligen Zeit wie „Volksverräter“ und „Lügenpresse“ auftauchen?
Zur Einordnung tragen Experteninterviews aus der Dokumentation „Mein Kampf – Programm eines Massenmörders“ bei. Die Neuproduktion steht im Zentrum eines Themenschwerpunktes zu Hitlers Propagandaschrift in ARD-alpha.
Themenabend zur Neuedition von „Mein Kampf“ in ARD-alpha am Samstag, 16. Januar 2016:
Im Zentrum des Themenabends steht die Erstausstrahlung der Dokumentation „Mein Kampf – Programm eines Massenmörders“ (20.15 Uhr). Vivian Perkovic ist an Orte in Deutschland und Österreich gereist, die wichtig für die Entstehung des Buches waren. Sie möchte dessen Inhalt und Wirkung besser verstehen, das Werk entmystifizieren und herausfinden, wie man nach dem Ende der Urheberrechte am besten damit umgehen sollte.
Den Auftakt des Themenabends bildet die Dokumentation „Schatten über München – der Aufstieg Adolf Hitlers" (19.15 Uhr), die ein Stimmungsbild der bayerischen Landeshauptstadt in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zeichnet - jener Zeitspanne, in der Hitler hier Fuß fasste.
Im „Alpha-Forum" erläutert der Historiker Christian Hartmann die Hintergründe der kritischen Neu-Edition von „Mein Kampf" durch das Institut für Zeitgeschichte (21.45 Uhr). In der „Denkzeit" geht es schließlich um die Frage, wie der Holocaust auch noch die dritte Generation nach der Shoah beeinflusst (22.30 Uhr).