Olympisches Feuer Paris Der Ballon in Paris trägt ein bayerisches Geheimnis
Als der Ballon das Olympische Feuer in den nächtlichen Pariser Himmel trug, war das ein magischer Moment bei der Eröffnung der Olympischen Spiele 2024. Die Geschichte dieses wunderschönen und außergewöhnlichen Ballons beginnt in Augsburg.
Es sah atemberaubend schön aus, als der Ballon mit dem Olympischen Feuer sanft in den Pariser Himmel stieg. 30 Meter stieg er in die Höhe - er selbst ist auch nochmal 30 Meter hoch - und schwebt nun immer nachts fixiert an seinem Standort im Jardin des Tuileries in der Nähe des Louvre am Himmel. In Augsburg hat man diesen Moment, als der Ballon bei der TV-Übertragung in Sicht kam, voller Spanung und mit angehaltenem Atem beobachtet, denn dort entstand er, bei Ballonbau Wörner. Als der Ballon dann in die Höhe stieg, brach beim Konstruktionsteam emotionaler, erleichterter Jubel aus.
Für Benjamin Weigl, dem Geschäftsführer des Unternehmens, war der Anblick des Ballons ein "großer Wow-Moment". Den Stolz auf den Ballon spürt er täglich. Mit so einem starken, positiven Echo von allen Seiten, mit einem so großen medialen Aufsehen hatten er und sein Team einfach nicht gerechnet.
Ein Fesselballon mit Olympischem Feuer – wie kann das gehen
Feuer und Fesselballon – das geht eigentlich nicht zusammen, denn echtes Feuer würde die Kunststoff-Leinen des Ballons schnell zerstören. Daher ist das Feuer in der Schale eine Simulation aus Wasserdampf und Licht, konstruiert aus vielen Leuchtdioden und Hochdrucknebeldüsen.
Wir haben mit Benjamin Weigl über die Konstruktion des Olympia-Ballons gesprochen, ein Umbau des Wörner-Modells "Aero 30": "Es ist ein gefesselter Ballon, das heißt, ein Ballon mit ständiger Verbindung zum Boden. Zwischen dieser Verbindung und dem eigentlichen Ballon ist eine Art Gondel installiert. In dieser Gondel können bis zu 30 Passagiere die Ballonfahrt genießen. In diesem Fall wurde dieser Platz für das Olympische Feuer genutzt." Zusammen mit dem französischen Partner-Unternehmen Aerophil wurde dieser olympische Ballon gebaut, aus Augsburg stammen die Hülle, das Netz darüber und elektronische Teile.
Ballon Olympia Paris – warum er eine besondere Konstruktion ist
Dieser Ballon war nicht nur ein außergewöhnliches, sondern auch ein forderndes Projekt für die Ballonbauer in Augsburg. Dazu sagt Benjamin Weigl: "Es gab technische Herausforderungen: Das Ballonsystem steht auf einem historischen Brunnen, der natürlich nicht beschädigt werden sollte. Dementsprechend ist die gesamte Unterkonstruktion eine sehr massive, große Metallkonstruktion, eine Spezialanfertigung, die es so nirgends auf der Welt gibt – eine herausragende technische Leistung."
Und noch mehr Made in Bavaria steckt im Ballon
Die Firma Lebus Germany aus Finning im Landkreis Landsberg am Lech hat für den Olympia-Ballon die speziellen Mehrfachlagen-Seilwinden geliefert. Sie werden elektronisch gesteuert und sorgen dafür, dass der Ballon in den Himmel entlassen und wieder zu Boden geholt werden kann.
Was passiert mit dem Ballon nach den Olympischen Spielen
Der Ballon ist einfach zu schön. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo wünscht sich, die Ballon-Feuerschale für die Zukunft als Attraktion in der Stadt behalten zu können. "Das freut uns natürlich sehr, da hätten wir nichts dagegen", meint Weigl. Ursprünglich war geplant, den Ballon nach den Olympischen Spielen und den Paralympics wieder abzubauen. Nun darf die Augsburger Ballon-Sensation wohl weiter am Pariser Himmel schweben.