Pollenflug Wann fliegen welche Pollen?
Der Pollenflug geht gefühlt jedes Jahr früher los. Wann fliegen die Pollen von Brennnessel, Erle und Birke? Ein Pollenflugkalender.
Laut der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland des Robert Koch-Instituts wird bei ca. 15 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens Heuschnupfen diagnostiziert. Dabei sind Frauen etwas häufiger betroffen als Männer. Auch bei Kindern nimmt das Leiden an Heuschnupfen zu. Laut dem RKI leiden 9 Prozent der deutschen Kinder und Jugendlichen an Heuschnupfen. Auch hier leiden Mädchen häufiger an der Allergie.
Die Anzahl der Menschen, die unter Heuschnupfen leiden, hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Häufig entwickeln Menschen im fortgeschrittenen Alter eine Allergie gegen Pollen. Die European Centre for Allergy Research Foundation erklärte im August 2021, dass im Jahr 2019 bei mehr als fünf Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland Heuschnupfen diagnostiziert wurde. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren 4,2 Millionen Deutsche mit Heuschnupfen behandelt worden. Damit stieg die Zahl der Erkrankten um 19 Prozent an.
Pollenflug - Wann fliegt was?
Bereits im Januar kann es zum Flug von Hasel und Erle kommen. Sobald die Temperaturen über 5 Grad steigen, ist mit den ersten Pollen zu rechnen, so der Allergieinformationsdienst. So kann es also auch sein, dass je nach Temperaturlage auch schon im Dezember Pollen unterwegs sind. Der Mythos, im Winter flögen keine Pollen, wird dadurch also widerlegt.
Im Februar fliegen zusätzlich zu Hasel und Erle, die in dieser Zeit mäßig bis stark unterwegs sind, auch Esche, Birke, Pappel, Hainbuche und Weide.
Der März kann für Allergiker zu einer härteren Prüfung werden. Ab jetzt nimmt der Pollenflug stetig zu. Zu Erle, Hasel, Esche, Pappel, Hainbuche, Birke und Weide kommen Kiefer, Eiche sowie die Buche und erste Gräser hinzu.
Auch im April fliegen Erle und Hasel noch durch die Luft, legen Esche, Pappel, Weide, Birke, Hainbuche und Buche nochmal eine Schippe drauf und fliegen stark bis mäßig durch die Frühlingsluft. Eiche, Kiefer, Roggen, Gräser, Brennnessel und Spitzwegerich nehmen im April langsam Fahrt auf und sind möglicherweise schon schwach zu spüren.
Im Mai fliegen noch Hasel, Erle, Esche, Pappel, Weide und Hainbuche mit mäßiger bis schwacher Pollenzahl durch die Luft. In diesem Monat haben Kiefer, Birke, Eiche, Brennnessel, Buche und Eiche Hochkonjunktur. Während Ampfer, Roggen, Gräser, Beifuß und Spitzwegerich kontinuierlich zunehmen.
Pollenflug Sommer
Esche, Erle, Weide, Birke, Hainbuche, Eiche, Buche können im Juni noch leicht zu spüren sein. In diesem Monat können Kiefer und Brennnessel mäßig zu spüren sein. Starker bis mäßiger Pollenflug ist hingegen bei Ampfer, Roggen, Gräsern und dem Spitzwegerich zu verzeichnen.
Der Juli birgt mit mäßig bis schwachem Flug der Pollen des Roggens, der Kiefer, der Birke, der Eiche für manche Allergiker Entwarnung. Für diejenigen, die auf Brennnessel und Gräser reagieren, kann der Juni zur Belastung werden, denn hier ist starker bis mäßiger Pollenflug möglich. Ambrosia und Beifuß nehmen jetzt auch verstärkt am Pollenflug teil.
Es ist Sommer – der August beschert Allergikern schwachen Pollenflug von Roggen und Kiefer. Indes sind Brennnessel- und Beifußpollen noch stark bis mäßig zu spüren. Und auch der Pollenflug von Ambrosia, Gräsern und Spitzwegerich können Heuschnupfen-Ausbrüche auslösen.
Der September verspricht langsame Beruhigung. Roggen, Gräser und Spitzwegerich können noch schwach unterwegs sein. Starker bis mäßiger Pollenflug kann jetzt noch vom Taubenkraut ausgehen. Brennnessel, Beifuß und Ambrosia sind mäßig bis schwach zu fühlen.
Pollenflug Herbst
Mit dem Oktober verschwinden die Pollen langsam. In diesem Monat ist noch schwach mit Brennnesseln, Beifuß, Gräsern, Spitzwegerich und Ambrosia zu rechnen.
Im November wird es ruhig in der Luft. Wie eingangs bereits erwähnt, sind jedoch Betroffene auch im Winter nicht vor Pollenflug gefeit. So kann es auch im Dezember zu Pollenflug kommen. Erle und Hasel können auch in diesem Monat schwach vorkommen.
Die Angaben basieren auf der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst der Berliner Charité.
Was ist Heuschnupfen?
Als Heuschnupfen wurde ursprünglich die allergische Reaktion auf Heu bezeichnet. Heute wird unter dem Begriff aber auch die Reaktion auf Pollenflug von Frühblühern verstanden. Der Fachausdruck ist allergische Rhinitis. Sie bezeichnet eine Allergie, die zum Typ 1, also einem Soforttyp unter den Allergien gehört. Typ 1, das bedeutet, dass es direkt nach Kontakt mit dem Allergen, in diesem Fall also den Pollen, zu einer Reaktion kommt – wie die Leidtragenden bestens wissen.
Sie leiden unter Heuschnupfen? Mit diesen Tipps kommen Sie besser durch die Saison: Heuschnupfen-Tipps
ePIN - das elektronische Polleninformationsnetzwerk Bayern
Seit Mai 2019 sind die Daten der automatisierten Pollenzählung und -charakterisierung für Bayern abrufbar. Somit kann der Pollenflug beinahe in Echtzeit abgebildet werden. Alle drei Stunden werden die Daten des Pollenflugs aktualisiert. Langfristiges Ziel ist, dass jeder Betroffene den aktuellen Pollenflug auf seinem Handy an jedem Ort in Bayern nachverfolgen kann.
Hier finden Sie den aktuellen Pollenflug des elektronischen Polleninformationsnetzwerks Bayern.