Samen wie lange haltbar Jedes Jahr neue Samen kaufen? So hält Ihr Saatgut länger
Haben Sie auch noch jede Menge Samentütchen vom vorigen Jahr? Woran Sie erkennen, ob die Samen noch gut sind - und wie Sie Saatgut am besten lagern...
Kann Saatgut schlecht werden?
Ja, Saatgut kann schlecht werden. Wenn Samen nicht richtig aufbewahrt werden (mehr dazu unten) oder auch ganz banal zu alt sind, keimen sie kaum oder sogar gar nicht mehr: Ihre Keimfähigkeit nimmt im Laufe der Zeit ab. Wie schnell das passiert, hängt von der Art der Pflanze ab: Dillsamen hält gerade mal ein bis zwei Jahre gut durch, manche Tomatensamen bleiben dagegen bei fachgerechter Lagerung sogar bis zu zehn Jahren keimfähig. Mehr dazu in der Liste weiter unten.
Welche Pflanzen sollte ich vorziehen? Wann sollte man welches Gemüse säen? Alle Infos gibt's in unserem Aussaatkalender (mit pdf zum Downloaden und Ausdrucken)
Keimfähigkeit Samen prüfen
Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie gut Ihr altes Saatgut noch ist, hilft eine Keimprobe: Legen Sie 20 Samen einer Pflanzenart auf eine Schale mit einem Stück feuchtem Küchenkrepp und spannen Sie Klarsichtfolie darüber. Feucht halten. Keimen weniger als die Hälfte der Samen aus, sollten Sie diese Charge entsorgen - es sei denn, Sie kommen auch mit großen Lücken in Ihren Gemüsebeeten gut zurecht.
Keimen nur ein paar Samen nicht aus, können Sie das Saatgut durchaus verwenden - Sie sollten es aber sicherheitshalber einfach dichter aussäen als auf der Verpackung angegeben, um mögliche Ausfälle im Gemüsebeet zu kompensieren.
Wie bewahrt man Samen auf?
Licht und Wasser wecken Samen aus ihrer Ruhe und lassen sie keimen. Für die Aufbewahrung gilt daher vor allem: Trocken und kühl lagern. 5 bis 10 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 30 bis 35 Prozent sind für die meisten Samen passend.
Als Behältnisse eignen sich dicht schließende Gläschen, (Plastik-)Tüten oder Vorratsbehälter - etwa für den kühlen Keller, der aber gerne auch mal etwas feuchter ist. In trockener Umgebung genügen aber auch Papiertüten, Kaffeefilter, aus Kalenderblättern oder Geschenkpapier gefaltete Briefchen - die sich ordentlich beschriftet gut in einem Schuhkarton oder einer alten Weinkiste mit Reiter-Karten nach Aussaatzeitpunkt sortiert aufbewahren lassen.
Saatgut-Box selber bauen - Anleitung
Tipp: Wenn Sie noch Silicea-Beutelchen übrig haben (werden oft in Schuhkartons oder Elektroverpackungen beigelegt, um den Inhalt trocken zu halten), stecken Sie ein paar davon zu dem Saatgut in die Kiste. Sie ziehen die mögliche Feuchtigkeit zuverlässig von Ihren Samen ab.
Wie lange kann man Tomatensamen aufheben?
Tomatensamen gehören eher zu den Langstreckenläufern in der Saatgut-Kiste: Je nach Sorte und Lagerung können sie zwischen vier bis 10 Jahren keimfähig bleiben. Da Tomaten zudem im Vergleich zu anderen Gemüsearten eher leicht und zuverlässig keimen, lohnt es sich durchaus, angebrochene Samentütchen fürs nächste Jahr aufzubewahren. Und im Zweifelsfall bringt ja eine Keimprobe schnell Gewissheit.
Tipp: Tomatensamen können Sie sehr leicht aus Ihren eigenen Pflanzen gewinnen. Dabei, wie generell bei selbst gesammeltem Saatgut, sollten sie unbedingt daran denken, die Samen vor dem Einlagern gut durchtrocknen zu lassen - sonst droht Schimmel. Lesen Sie dazu: So gewinnen Sie Tomaten-Samen selber
Wie lange sind Samen keimfähig?
Das Saatgut für Wurzelpetersilie, Pastinaken und Schwarzwurzel sollten Sie jedes Jahr neu einkaufen, empfiehlt die Bayerische Gartenakademie Veitshöchheim auf ihrer Website.
- 1 bis 2 Jahre: Dill, Schnittlauch
- 2 bis 3 Jahre: Petersilie, Tomate, Zwiebel, Feldsalat
- 3 bis 4 Jahre: Bohne, Erbse, Kopfsalat, Möhre, Sellerie
- 4 bis 5 Jahre: Kohlarten, Rettich, Radies, Spinat, Rote Rübe
- 5 bis 6 Jahre: Gurke, Kürbis
Quelle: Gartenakademie Veitshöchheim
Und noch ein Tipp für eine gelungene Anzucht: Schimmel auf Pflanzenerde - So schützen Sie Ihr frisch gesätes Gemüse vor Schimmel