20.000 Bände aus fünf Jahrhunderten

Auf ihrem Gebiet ist sie eine der größten Bibliotheken weltweit - die agrarhistorische Bilbiothek in Herrsching am Ammersee. Untergebracht im Haus der Bayerischen Landwirtschaft finden sich dort mehr als 20.000 Bände zu den Themen Land-, Haus- und Forstwirtschaft aber auch zu Naturwissenschaft, Technik und Verwaltung von Haus und Hof. Zum Teil lagern dort jahrhundertealte Raritäten.

Lebenshilfe in Millionenauflage

Vom "Noth- und Hülfs-Büchlein für Bauersleute oder lehrreiche Freuden und Trauer-Geschichte des Dorfs Mildheim", einem "Aufklärungsbuch" für die ländliche Bevölkerung, das erstmals 1787 erschien, wurden bis zur letzten Auflage im Jahr 1838 eine Million Exemplare verkauft. Es ist leicht zu lesen, da es zum Teil in Romanform gehalten ist, und es gibt Auskunft über Themen wie Ehe, Glaube, Hausstand, Hausmittel, ebenso wie über Viehzucht, Ackerbau, Bierbrauen und Imkerei. Damit sprach es eine breite Schicht an.

Kochrezepte aus der Renaissance

Aus kulturgeschichtlicher und volkskundlicher Sicht interessant sind die "Ratgeber zur Belehrung der ländlichen Bevölkerung" aus drei Jahrhunderten. "Ain künstlichs und nutzlichs Kochbuch" aus dem Jahr 1556 ist nur ein paar Jahre jünger als die Bibelübersetzung Martin Luthers und damit das älteste Buch der Bibliothek. Es enthält Rezepte wie "Schweinkopf" mit Branntwein und Ingwer flambiert.

Sitzungsprotokolle und Zeitungsarchiv

Neben den landwirtschaftlichen Büchern beherbergt die agrarhistorische Bibliothek auch Zeitschriften wie das landwirtschaftliche Wochenblatt ab dem Jahrgang 1811 sowie das Archiv des Landwitschaftlichen Vereins mit Sitzungsunterlagen, Jahresberichten und Karten. Die agrarhistorische Bibliothek ist jeweils Mittwochs und Donnerstags geöffnet, weitere Informationen unter: