Am äußersten Sporn des Hochplateaus über dem Eisacktal, im kleinen Dorf Steinegg, blickt man hinunter ins sattgrüne Tal und hinauf zu bleichroten Gipfeln, die am Himmelsblau scheuern. Der 72-jährige Heimatkundler Franz Mahlknecht hat ein Recht auf Pathos und bezeichnet den Rosengarten als den schönsten Berg der Welt.

Mehr gehen, weniger fahren

Über das wellige, ausgedehnte Hochplateau unter den Felsenkämmen von Rosengarten und Latemar führten immer schon Wege. Nun verbindet der Perlenweg auf über 80 Kilometer Länge die kleinen Gemeinden Deutschnofen, Welschnofen, Tiers und Obereggen. Beim "Perlentrekking" soll der Gast zurückfinden zur natürlichsten Art und Weise, sich der Landschaft zu nähern: Wandern, und nur wenn nötig, den Bus nutzen. Das gesamte Busnetz wird im Stundentakt bedient.

Höhepunkt: der Karersee

Der Perlenweg, halb Natur-, halb Kulturweg, streift öfters die Straße, wie an einem der berühmtesten Flecken im Gebiet, dem in allen Regenbogenfarben schillernden Karersee. Dann aber verschwindet der Weg wieder in dunklen Waldgassen, folgt mysteriösen Geröllströmen, bis sich die Landschaft öffnet auf den typischen balkonartigen Freiflächen der Almen und Terrassen unter den Felswänden. Eine Etage höher führt die Königsetappe übers Gebirge: vom Rosengarten bis zur Geislergruppe und nach Villnöss.

Solche mehrtägigen Wanderungen, die immer weiter führen, eröffnen den Blick für den speziellen Charme einer Landschaft. Es sind keine Häppchen, sondern es ist eine kontinuierliche Form der Annäherung an das legendäre Dolomitenprofil mit fast 2.000 Metern Höhendifferenz. Der tiefste Punkt liegt auf 290 Metern Meereshöhe, der höchste auf 1.800 Metern.