Serviervorschlag Was bedeutet "Serviervorschlag" und warum steht das da?
Auf der Käseverpackung, den Lasagneblättern oder den passierten Tomaten: ein bildlicher Serviervorschlag ist beinahe auf jeder Lebensmittelverpackung zu finden. Doch warum muss das auch extra noch auf der Verpackung stehen?
BAYERN 1 Hörer Harry aus Oberfranken fragt sich, warum auf verpackten Lebensmitteln im Supermarkt oft kleingedruckt "Serviervorschlag" steht.
"Wenn ich mir Schnittkäse, Schinken oder ähnliches im Supermarkt kaufe, dann steht auf der Verpackung immer kleingedruckt „Serviervorschlag“ drauf. Mich würde interessieren, warum das so ist? Kann es sein, dass sonst manche Zeitgenossen reklamieren würden, dass da trotz des Bildes in der Käseverpackung weder Weintrauben, Radieschen noch Schnittlauch sind?"
BAYERN 1 Hörer Harry via Email
Eine spannende Frage, denn auf den meisten Lebensmittelverpackungen ist wirklich nicht nur ein Serviervorschlag abgebildet, es steht auch noch direkt daneben, dass es sich um einen "Serviervorschlag" handelt. Wir haben bei Daniela Krehl, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern nachgefragt, warum dieser Hinweis extra nochmal auf den Verpackungen steht.
Warum steht auf allen Verpackungen Serviervorschlag?
Der schriftliche Serviervorschlag-Hinweis ist eine freiwillige Angabe. Es gibt keine gesetzliche Vorschrift für die Verwendung der Angabe "Serviervorschlag", so die Expertin. Die Hersteller sichern sich damit ab, wenn auf dem Produkt noch andere Lebensmittel zu sehen sind als nur das, was wirklich drin ist.
Als Beispiel nennt Daniela Krehl eine Dose mit Gulasch, auf welcher das Gulasch mit Nudeln abgebildet ist oder eine Verpackung mit Schokopudding, worauf der Pudding noch ein Tupfer Sahne bekommen hat, der aber nicht in der Packung drin ist. Dann schreiben die meisten Hersteller noch "Serviervorschlag" mit drauf.
Die Expertin weist auch darauf hin, dass der Serviervorschlag oft ganz klein auf der Verpackung drauf ist. "Das heißt, wenn ich im Supermarkt sehe, oh das sieht aber lecker aus, dann darf ich nicht davon ausgehen, dass es dann auch so daheim aussieht.", erläutert Daniela Krehl.
Ohne Deko - Hinweis in Propekten
Ähnlich verhält es sich bei Prospekten von Möbelhäusern. Da werden oft die Möbel mit Dekorationen inszeniert, deshalb steht hier meist dabei: "Ohne Deko", um dem Verbraucher zu signalisieren, es gibt nur den Sessel und nicht die Decke, die darauf drapiert wurde.
Es ist also einfach nur eine Absicherung der jeweiligen Hersteller, um dem Endverbraucher zu verdeutlichen, dass entweder der Inhalt etwas anders aussehen könnte, oder aber die zusätzlich abgebildeten, zum Kauf anregenden Lebensmittel oder Deko-Gegenstände nicht inbegriffen sind.
Mehr hilfreiche Verbrauchertipps haben wir auch immer im Podcast Besser leben. Zum Beispiel: Wieso ist es hierzulande möglich, derart mit Mogelpackungen zu tricksen?
https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/mogelpackungen-beim-einkaufen-immer-weniger-produkt-in-mehr-verpackung/bayern-1/13791495/
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