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Wie lange hält Sonnencreme Ist das Sonnenspray vom letzten Jahr noch gut?

Haben Sie die Sonnencreme aus dem vergangenen Jahr noch in Benutzung? Das ist keine gute Idee. Wir erklären, warum Sonnencreme vom Vorjahr eher schadet als nutzt.

Stand: 04.04.2024

Frau im Badeanzug cremt sich mit Sonnencreme ein | Bild: mauritius images / Westend61 / Philipp Nemenz

Wie lange hält Sonnencreme?

Nach dem Urlaub am Strand und Tagen in der prallen Sonne ist der Schutz der Sonnencreme vom vergangenen Jahr nicht mehr zu 100 Prozent gewährleistet. Sie sollten unbedingt auf das aufgedruckte Haltbarkeits-Symbol achten und im Zweifel Sonnencreme oder Sonnenspray lieber wegwerfen und ersetzen. Tipp: Mit einem wasserfesten Stift das Öffnungsdatum auf die Tube schreiben.

Ein offener Cremetiegel mit einer Zahl gibt die Haltbarkeit auf Sonnencremes an - 12 Monate.

Hautärztin Dr. Yael Adler erklärt, warum es so wichtig ist, Sonnencreme vom Vorjahr nicht weiter zu verwenden: "Wenn die Sonnencreme noch gut aussieht und gut riecht, nicht entmischt ist, dann kann man sie theoretisch meist noch verwenden. Aber: Der Hersteller sagt extra, nach 12 Monaten ist das Produkt zu entsorgen, insbesondere, wenn der Wirkstoff Octocrylen enthalten ist. Der wird nämlich toxisch nach einem Jahr, besonders, wenn die Creme im Auto rumgammelt." Das Abbauprodukt von Octocrylen stehe im Verdacht krebserregend zu sein und Hormon-Effekte im Körper auszulösen. Außerdem kann es Allergien hervorrufen. "Man ist auf der sicheren Seite, wenn man die Sonnencreme nach einem Jahr dann entsorgt", sagt Dr. Adler.

Sonnencreme fürs Gesicht

Eigentlich sollten Sie täglich Sonnencreme im Gesicht auftragen. Prof. Dr. Daniela Hartmann von der Klinik für Dermatologie in München sagt: "Da UV-Strahlen durch Wolken dringen, wird empfohlen, täglich eine Sonnenschutzcreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 15 anzuwenden. Auch in Innenräumen - viele Menschen wissen nicht, dass UV-Strahlen auch durch Fenster wirken können, wenn man im Büro am Fenster sitzt." Lesen Sie dazu auch: UV Index - Was Sie über UV-Strahlen wissen müssen

Welche Stellen muss man mit Sonnencreme eincremen?

Die Sonnencreme sollte überall hin. Das gilt übrigens auch für nicht mehr ganz so stark behaarte Köpfe, für die Ohren und den Nacken.

Wie viel Sonnencreme auftragen

Bei der Menge sollten Sie bei Sonnenschutzmitteln nicht geizig sein. Wer den ganzen Körper eincremt, braucht diese Menge: "Das sind bei einem Erwachsenen vier gehäufte Esslöffel für den ganzen Körper", schreibt das Bundesamt für Strahlenschutz. Tragen wir weniger auf, senkt das den Lichtschutzfaktor deutlich: "Trägt man beispielsweise eine um die Hälfte verringerte Menge auf, kann das den Lichtschutzfaktor um zwei Drittel verringern."

Sonnencreme wann auftragen

Ab in die pralle Sonne, ausziehen, hinlegen und eincremen? Da ist es leider schon zu spät. Zwar wirkt der Lichtschutzfaktor sofort, viele Menschen vergessen aber, dass sie auch auf dem Weg zum Strand oder zum See in der Sonne sind. "Trägt man die Sonnencreme 20 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auf, kann man sicher sein, dass der Schutz vollständig besteht", so das Bundesamt für Strahlenschutz.

Wie häufig muss man Sonnencreme auftragen?

Die Wiederholung macht's: Der Sonnenschutz muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden –  besonders nach dem Schwimmen und Abtrocknen oder wenn man geschwitzt hat. Das gilt leider auch für "wasserfeste" Cremes - die halten zwar besser, nach dem Abtrocknen lässt aber auch ihr Schutz nach. Deswegen sollte man nach jedem Bad, aber mindestens alle zwei Stunden nachcremen.

Welcher Sonnenschutz ist der beste? Gel, Creme, Lotion oder Spray?

Vorsicht beim Auftragen von Sonnenschutz-Spray im Freien - besser erst in die Hand sprühen und dann verteilen.

Wer eher fettige Haut hat, sollte ein ölfreies Produkt wie etwa ein Sonnenschutz-Gel verwenden. Sonst kann es leicht Pickel geben. "Für Jugendliche mit Akne oder auch ältere Menschen, die eine fettige Haut haben, ist Gel ideal", empfiehlt Dermatologe Dr. Christoph Liebich. Sonnencreme ist eher geeignet für Menschen mit normaler bis trockener Haut. Sonnenschutzlotionen sind meist nicht so fett wie Cremes, haben meist zudem einen kühlenden Effekt. Sie sind geeignet für Menschen mit normaler bis eher fettiger Haut.

Sonnenschutz richtig auftragen

Beim Auftragen von Sonnenschutz-Spray sollten Sie einen Fehler unbedingt vermeiden: Wenn Sie sich im Freien eincremen wollen, sprühen Sie nicht die Creme direkt auf Ihre Haut. Schnell verbläst der Wind den Sprühstoß und es landet nicht genug Creme für einen effektiven Sonnenschutz auf Ihrer Haut. Besser: "Creme in die Hand sprühen und damit dann die Haut eincremen, sonst trägt man zu wenig auf", rät Dermatologe Liebich, denn: "Beim Sonnenschutz ist mehr mehr."

Egal, für welche Art von Sonnenschutz Sie sich entscheiden - gut zu wissen: "Ob Gel, Lotion, Creme oder Spray - die Schutzwirkung ist bei allen Produkten gleich; es ist nur eine andere Anwendung", sagt Dermatologe Dr. Christoph Liebich.

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Hören Sie in unserem Interview Podcast Blaue Couch mit Dr. Yael Adler, was wir selbst für eine gesunde Haut tun können – auch, wenn wir älter werden. Und warum das etwas mit den Farben von Gemüse und nicht mit Cremes zu tun hat. Den Podcast können Sie in der ARD Audiothek kostenlos downloaden und abonnieren:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/dr-yael-adler-aerztin-und-autorin-ueber-gesundes-altern/bayern-1/12666903/


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