Bayern 1


10

Toner entsorgen Wo kann ich leere Toner entsorgen?

Tonerkartuschen aus Laserdruckern, aber auch Druckerpatronen aus Tintenstrahldruckern werden in Deutschland oft falsch entsorgt. Mittlerweile gelten sie aber als Elektroschrott und sollen nach Möglichkeit wiederverwertet werden.

Von: Kathrin Kolb

Stand: 23.03.2021 | Archiv

Farbtoner in einem Drucker | Bild: mauritius-images

Sind leere Tonerkartuschen Sondermüll?

Sobald in Druckerpatronen und auch Tonerkartuschen ein Chip verbaut ist (und das ist meistens der Fall) oder Strom zum Betrieb benötigt wird, gelten sie als Bauteil eines elektronischen Altgeräts. Das neue Elektrogerätegesetz verpflichtet Händler mit einer Verkaufsfläche für Elektro- und Elektronikgeräte von mindestens 400 m², gerade kleine Geräte (kleiner als 25 cm in der Länge) in haushaltüblichen Mengen zurückzunehmen - selbst wenn kein Neugerät gekauft wird. Somit sind seit 2016 (wie etwa auch bei Batterien) der Handel und vor allem die Hersteller in der Pflicht, Druckerpatronen und -kartuschen kostenlos zurückzunehmen und nach Möglichkeit aufbereiten zu lassen.

Wie entsogt man alte Toner?

Druckerpatronen und Tonerkartuschen sollen nicht in den Restmüll. Vor allem deshalb, weil sie ultrafeine Partikel aus Kunststoff und Metall enthalten, die zum Teil umweltschädlich sind. Die verbauten Plastik- und Metallteile lassen sich außerdem gut wiederverwerten. Vor allem Gewerbetreibende müssen je nach Bundesland hohe Bußgelder bezahlen, wenn die Patronen und Kartuschen falsch entsorgt und nicht der Wiederverwertung zugeführt werden.

In der Roten Tonne werden Druckerpatronen ordnungsgemäß entsorgt.

Die meisten Wertstoffhöfe nehmen Druckerpatronen an. Einige Kommunen arbeiten dabei mit der roten Tonne: "In den roten Tonnen werden Druckerpatronen, Tintenpatronen oder Tonerkartuschen sowie ausgedehnte Trommler, Einheiten von Druckern und Kopierern und Faxgeräten gesammelt", erklärt Martin Meier, Kreislaufexperte des bayerischen Landesamtes für Umwelt in Augsburg, "sie sind ohne Originalkarton, jedoch in der Umverpackung - meist eine Plastikfolie hineinzulegen - um Bruch und Staubentwicklung zu vermeiden." Übrigens dürfen auch CDs, DVDs und Blu-Rays in die rote Tonne. Private Unternehmen verwerten diese dann weiter.

Zurück an den Handel oder zum Hersteller

Das neue Elektrogerätegesetz verpflichtet, wie bereits erwähnt, auch bestimmte Elektro-Händler die Druckerpatronen oder -kartuschen zurückzunehmen. Dafür stehen in den großen Elektromärkten Boxen oder Tonnen bereit, in denen Sie die leeren oder angebrochenen Druckerpatronen und Tonerkartuschen kostenlos abgeben können. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie dort neue Patronen kaufen, oder nicht. Je nach Markt sind die Behälter auch außerhalb der Öffnungszeiten zugänglich.

Hersteller müssen für die richtige Entsorgung der leeren Toner-Patronen sorgen.

Vor allem aber sind die Hersteller der Drucker und des Zubehörs in der Pflicht, für die Entsorgung und Wiederwertung ihrer Produkte zu sorgen. Die meisten Druckerhersteller wie Canon, Lexmark, HP oder Brother kommen dem auch nach und bieten ihren Kunden kostenlose Rücksendemöglichkeiten für alte Kartuschen an. Wie das funktioniert, erfahren Sie auf den Webseiten der Hersteller.

Bei größeren Mengen übernehmen auch Dienstleister wie leergedruckt.de die Entsorgung. Ab sechs original Marken-Tonerkartuschen oder Tintenpatronen kann man hier beispielsweise eine Paketmarke bei DHL anfordern und diese dann kostenlos verschicken. Tonerflaschen oder Tintentanks zählen nicht mit.

Im Internet finden sich aber auch zahlreiche Recyclingfirmen, die den Elektroschrott aufkaufen. Je nach Marke des Druckers bekommen Sie zwischen 10 Cent oder einen kleinen, zweistelligen Betrag. Manche Anbieter holen das Leergut in größeren Mengen (z.B. in Firmen) auch bei Ihnen Zuhause ab.

Sie können Ihre alten Kartuschen aber auch spenden. In manchen Einrichtungen und Firmen stehen Sammelbehälter von gemeinnützigen Institutionen, wie etwa der Caritas. Dabei werden die Patronen und Kartuschen durch ein Partnerunternehmen sortiert und wenn möglich neu befüllt. Als "Refill" gekennzeichnet finden diese ihren Weg zurück in den Handel. 

Recycling und Wiederbefüllung

Auch wenn es technisch möglich ist, Kartuschen selbst wieder aufzufüllen, sollte man das lieber den Profis überlassen. Gerade das Tonerpulver enthält viele gefährliche und giftige Stoffe. Hinzu kommt, dass die Chips der Patronen, welche die gedruckten Seiten protokollieren, meist zurückgesetzt werden müssen, damit der Drucker die aufgefüllte Patrone auch akzeptiert.

Die Drucker-Hersteller sehen es natürlich nicht gern, wenn recycelte oder wieder befüllte Kartuschen oder Patronen verwendet werden und warnen regelmäßig vor dem Einsatz, weil eventuell Schäden am Drucker entstehen könnten. Andererseits ist auch klar, dass hier die Gewinnmarge am höchsten ist und daher möchte man Marktanteile ungern abgeben. In der Vergangenheit haben einige Drucker Fremdtinte nicht akzeptiert.

Die Stiftung Warentest hat beispielsweise insgesamt 18 Patronen für Tintenstrahldrucker von Brother, Canon, Epson und HP untersucht (08/2018). Darunter waren neben den Originalpatronen auch günstigere Varianten von Fremdanbietern. Ergebnis: Sechsmal gab es die Note "gut" und unter den besten Tintenpatronen waren auch einige Billigtinten. Immerhin sparen hier die Nutzer bis zu 80 Prozent. Auch Refill-Stationen sind eine gute und nachhaltige Option.

Weiterführende Links und Quellen:

Blauer Engel: Aufbereitete Tonermodule

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Abfallratgeber Bayern

Infos über Die Rote Tonne

Caritas: Die CaritasBox

Podcast "Besser leben. Nachhaltig im Alltag mit dem Umweltkommissar"

Alle Episoden zum Nachhören oder auch den Podcast im Abo gibt's jederzeit und kostenlos im BR-Podcast Center, bei iTunes, Spotify und der ARD Audiothek.
Alle Folgen zum Nachlesen finden Sie auf der Übersichtsseite "Besser leben. Nachhaltig im Alltag mit dem Umweltkommissar".

Sie haben auch eine Frage? Schreiben Sie uns!

Ist das Eco-Programm der Spülmaschine wirklich umweltfreundlich, auch wenn es stundenlang braucht? Dürfen Bioplastiktüten in die Biotonne? Wenn Sie auch so eine Frage aus Ihrem Alltag haben, schreiben Sie uns.

Ihre Frage an das "Besser leben" Team

Mit * gekennzeichnete Felder sind verpflichtend.

Bitte geben Sie höchstens 500 Zeichen ein.

Einwilligungserklärung *

Informationen nach Art. 13 der Datenschutz-Grundverordnung


10