Kolumne "Marla und Ich" von Moderator Marcus Fahn - Folge 29

Marla mag keine Katzen. Wobei – so genau kann ich das gar nicht sagen. Vielleicht hat sie auch Angst vor Katzen? Einigen wir uns vielleicht darauf, dass sie mit Katzen nichts anfangen kann, weil sie so gut wie nie mit ihnen in Berührung kam.

Wenn Marla allerdings eine Katze sieht (wahlweise auch ein Eichhörnchen), dann passiert immer das Gleiche: Marla fängt kurz an zu schnauben (bellen kann man das nicht nennen), dann setzt sie zum Spurt an, um nach zirka zehn Metern festzustellen, dass die Katze oder das Eichhörnchen schneller ist. Sie stoppt ab, dreht sich kurz zu mir um und schnuppert weiter am Boden als sei nichts gewesen.

Nur ein Mal kam dieses regelmäßige Schauspiel nicht zur Aufführung. Wir waren mit Marla zu Besuch auf dem Bauernhof ihrer Züchterin, dort wo sie ihre ersten Lebensmonate verbracht hat. Auf diesem Bauernhof gibt es einige Katzen – und ebenso viele Hunde. Diese sind also aneinander gewöhnt, niemand läuft vor niemandem davon.

Wir kamen also an, stiegen aus dem Auto und in der Einfahrt lag eine Katze in der Sonne.

Marla schnaubte und setzte zum Spurt an. Die Katze blieb liegen. Marla kam vor der Katze zum Stehen. Die Katze blieb liegen. Marla schnaubte wieder. Die Katze blieb liegen. Dann drehte sich Marla völlig verdattert zu uns um, so als wolle sie fragen: "Warum läuft die nicht weg? Die laufen doch immer weg? So macht das keinen Spaß!"

Dann begann unser Hund zu fiepsen und trottete verwirrt zu uns zurück.

Bis heute bereue ich, dass ich in diesem Moment keine Kamera dabei hatte.

Hundeherzliche Grüße,

Marcus Fahn

Erging es Ihnen im Alltag mit Hund schon ähnlich oder haben Sie einen Tipp? Für Feedback und Anregungen schreiben Sie an marla-und-ich@bayern1.de