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Woher kommt Asthma? Ursachen und Diagnose von Asthma

Nach dem Fall der Mauer untersuchten Wissenschaftler Kinder und Erwachsene aus der ehemaligen DDR und dachten, sie würden auf eine wesentlich höhere Anzahl von Asthmaerkrankungen stoßen, als in der alten Bundesrepublik. Das Ergebnis zeigte aber das genaue Gegenteil.

Stand: 31.03.2020

Asthma kann viele Ursachen haben - Umweltgifte können eine davon sein - im Bild: Auspuff beim Ausstoß von Abgasen | Bild: picture-alliance/dpa

Trotz der wesentlich schlechteren Luft in den neuen Bundesländern gab es dort deutlich weniger Asthmafälle. Eine Folgestudie zeigte sogar, dass mit der Reduzierung der Abgase nach der Wiedervereinigung die Erkrankungsrate an Asthma anstieg. Das bedeutet nicht, dass Abgase generell vor Asthma schützen. Die in der ehemaligen DDR bestehende Luftverschmutzung war ganz anderer Natur als die heutigen Luftprobleme in unseren Großstädten. Es zeigt aber auch dass die Ursachen, Asthma zu entwickeln, vielfältiger sind.

"Sicher ist: Sowohl beim allergischen als auch beim nicht-allergischen Asthma wirken Gene und Umwelt zusammen. Es gibt also nicht die eine Ursache, denn bei der Entstehung von Asthma spielen viele Faktoren eine Rolle."

Prof. Erika von Mutius

Rolle der Umweltgifte und Allergene

Die Zahl der allergischen Reaktionen - insbesondere bei Schulkindern - nimmt in vielen europäischen Ländern zu.

"Mit der Zunahme der Allergien treten auch Heuschnupfen und Asthma häufiger auf. Ein Problem sind wahrscheinlich auch die starken Innenraumbelastungen. Wir haben gegenüber fürheren Jahren dichter abgschlossene Wohnungen; dadurch hat die Belastung mit Allergenen und Innenraumschadstoffen zugenommen. Wir nehmen an, dass dadurch auch das Asthma deutlich häufiger wird."

Prof. Worth

Diagnose von Asthma bronchiale

Meist kommen Patientinnen und Patienten zum Arzt, weil sie unter Atemnot leiden. Die typische Atemnot tritt anfallsartig auf, auch nachts oder in den frühen Morgenstunden, während der Ruhephasen und nicht nur bei Anstrengung. Manche haben auch Husten, teilweise mit Auswurf. Wieder andere suchen ihren Arzt auf, weil sie schon über zwei Monate unter chronischem Husten leiden. Der Arzt wird zunächst einmal den Patienten genau befragen, anschließend bestimmte Untersuchungen und Tests (wie die Überempfindlichkeitsprüfung) durchführen und dann über die geeigneten Schritte der Therapie entscheiden.

Tests zur Diagnose

  • Lungenfunktionslabor: Ermittlung von Atemvolumen und Atemwegswiderständen mittels Untersuchungen in einer Glaskabine; zunächst zur Diagnose, später zur Verlaufskontrolle mindestens einmal pro Halbjahr üblich
  • Peak-Flow-Meter: einfaches Gerät, mit dem die maximale Stärke des Atemstroms bei der Ausatmung gemessen wird
  • Überempfindlichkeitsprüfung der Atemwege mit chemischen Mitteln oder Belastungstests mit kalter Luft oder nach Laufbelastung
  • Allergietestungen: im Blut und / oder auf der Haut, um herauszufinden, ob es sich um ein allergisches Asthma handelt
  • Asthma-Kontroll-Test: Fragebogen mit fünf Fragen zur Güte der Asthmakontrolle, die für die Steuerung der Therapie wesentlich ist

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