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Narbenminimierung Einspritzen von anti-entzündlichen Substanzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Narben, wenn schon nicht ganz verschwinden zu lassen, dann zumindest weniger sichtbar werden zu lassen.

Von: Uli Hesse

Stand: 24.02.2020

Narben | Bild: colourbox.com

Kortison

Wiederholte Kortison-Injektionen können Wulstnarben nicht vollständig abflachen, aber sie können ihr Aussehen verbessern. Allerdings riskiert man bei einer Überdosierung, dass das Kortison das Unterhautfettgewebe sozusagen "auffrisst" und das Narbengewebe einfach versenkt: Dadurch wirkt es zwar flacher, aber nur weil die umliegende Haut und das Gewebe darunter einsinken. Das wiederum lässt sich recht schlecht wieder aufpolstern, so dass man ein unbefriedigendes Ergebnis erhält. Daher sollte Kortison als Monotherapie nur in moderaten Konzentrationen eingesetzt werden.

Übrigens: Kortison in Form von Salben oder Tabletten zeigt keinerlei Wirkung auf Narben sondern führt eher zu Nebenwirkungen.

5-Fluorouracil 

Sehr gute Ergebnisse bringt das Chemotherapeutikum 5-Fluorouracil, unter anderem weil es sehr stark die Zellteilung hemmt. Es wird seit 30 Jahren in der Narbentherapie verwendet; es gibt inzwischen mehr Studien dazu als zum Kortison. Die meisten Patienten vertragen es sehr gut. Allerdings ist es nicht für die Narbentherapie zugelassen und wird daher von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Kombi-Therapie

Besonders gut wirkt die Kombination aus Kortison und 5-Fluorouracil: Die Konzentration des Kortisons wird durch das Verdünnen mit 5-Fluorouracil verringert; dadurch verringert man auch das Risiko, dass das Fettgewebe einsinkt.

"Die beiden Wirkstoffe ergänzen sich so gut, dass wir damit inzwischen vorrangig behandeln. Das wird zwar nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Doch den meisten Patienten ist das egal, weil sie häufig schon einen Leidensweg von vielen Jahren hinter sich haben und sie einfach erleichtert sind, dass es endlich vorangeht."

Dr. Gerd Gauglitz

Lasertherapie

Aktive – sprich entzündete - Keloide und hypertrophe Narben müssen mit Kortison und/oder 5-Fluorouracil und gegebenenfalls Vereisung vorbehandelt werden. Der Narbenumbau mit dem Laser kann erst beginnen, wenn eine schwere Rötung und die Entzündung verschwunden sind.

Gegen die Rötung

Farbstoff- bzw. Gefäßlaser sollen die Verfärbung der Narbe verbessern, allerdings sollte man diese nicht auf aktiven Narben anwenden. Laserbehandlungen zielen dabei mit punktueller Hitze auf die Blutgefäße im überschüssigen Narbengewebe um die Rötung zu reduzieren. Allerdings kann das - ähnlich wie bei der Vereisungstherapie - manchmal wie ein Stimulus wirken, so dass sich das Erscheinungsbild dadurch verschlechtert.

Um Narben abzuflachen

Abtragende oder nicht-abtragende, fraktionierte Laserimpulse dringen in die Lederhaut ein und können bei Wulstnarben einen Umbau anregen: Diese mikroskopisch kleinen Verletzungen regen einen neuen Wundheilungsprozess an, bei dem altes Narbengewebe abgebaut und neues gesundes Bindegewebe aufgebaut wird – dadurch schrumpft die Narbe.

"Das funktioniert nur, wenn man wirklich mikroskopisch kleine Verletzungen setzt. Das bedeutet, prozentual baut sich natürlich pro Sitzung nur wenig Narbengewebe um, so dass man damit keine komplett normale Haut hinbekommt. Aber es ist wirklich erstaunlich zu sehen, wie weit sich dann doch sogar altes Narbengewebe regenerieren kann."

Dr. Gerd Gauglitz


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