Weitere Lösungen Narben verschwinden lassen
Wer unter seinen Narben leidet, muss Geduld mitbringen. Manche verbessern sich von alleine, sonst können auch je nach Fall Camouflage, Massagen, Tätowierungen, oder sogar eine Hautverpflanzung helfen.
Das Krankheitsbild der Narben ist komplex, daher muss auch die Wahl der Therapeutika auf die Narbe, ihr Stadium, und die Lebenssituation und finanziellen Möglichkeiten des Patienten zugeschnitten sein.
Geduld vonnöten
Hypertrophe Wulstnarben können sich von selbst innerhalb der ersten drei Jahre stark verbessern und Verfärbungen verschwinden. Auch Narbentherapien können dank Lasertechnologie sehr viel erreichen. Dennoch müssen die Patienten Geduld mitbringen, denn laut einer Studie verbessert sich das Gewebe noch zwei bis drei Jahre nach dem Ende der Behandlung.
"Das fand ich sehr eindrucksvoll. Früher habe ich dazu tendiert, möglichst schnelle Ergebnisse zu erwarten. Bei Laserbehandlungen lasse ich Patienten nun sechs Monate im Sommer aussetzen, weil man dann erst sieht, was der Körper nach diesem Laser-Stimulus selbst hinbekommt."
Dr. Gerd Gauglitz
Camouflage
Eine gut erlernte und durchgeführte Camouflage – also das unauffällige Abdecken von Malen und Narben auf der Haut mit Spezial-Makeup - kann eine große Erleichterung für Patienten sein, die beispielsweise aus finanziellen Gründen auf eine weitere Narbenbehandlung verzichten müssen.
Narbenmassagen
Spezialisierte Physiotherapeuten können so Verklebungen lockern, die Durchblutung des Narbengewebes verbessern, die Heilung beschleunigen, Schmerzen sowie Juckreiz und Brennen reduzieren und die Haut etwas dehnen.
Tätowierungen
"Wenn Sie ein Krankheitsbild haben, an dem die Schulmedizin häufig einfach verzweifelt, dann suchen Sie sich Alternativen, um für sich subjektiv eine Lösung für das Problem zu finden. Und da ist natürlich zum Beispiel das Tätowieren von Narbenarealen eine Lösung, um einfach das Ganze unauffälliger zu machen oder davon abzulenken."
Dr. Gerd Gauglitz
Es gibt natürlich Einschränkungen: Wer beispielsweise durch eine genetische Komponente Keloide an der Schulter hat, kann durch das Tätowieren weitere Keloide auslösen oder vorhandene verschlimmern. Wenn allerdings ein Keloid erfolgreich behandelt wurde, so dass das Narbengewebe inzwischen flacher und hautfarben geworden ist, und man die Reste der Narbenstruktur verschleiern möchte, spricht nichts dagegen. Empfehlenswert ist natürlich ein Tätowierer, der mit Farben arbeitet, die nicht karzinogen sind.
Hautverpflanzung
Sehr selten verpflanzen plastische Chirurgen Haut – vor allem bei schwerwiegenden Verbrennungen, wenn nicht genügend Haut vorhanden ist, von der eine Regeneration ausgehen könnte. Nur in Ausnahmefällen wird eine Hautverpflanzung aus anderen Gründen in Betracht gezogen: Manchmal sitzt Narbengewebe zu nahe an einem Gelenk, so dass es die Bewegung einschränkt. Manchmal soll eine großflächige Narbe natürlicher wirken. Allerdings riskiert man, dass die Narbe durch diesen massiven Eingriff schlimmer wird. Falls es sich um eine Wulstnarbe handelt, muss möglicherweise im Anschluss gleich weiterbehandelt werden, zum Beispiel mit Kortison-Injektionen.